5 Fragen an ... René Freund

5 Fragen an ... René Freund

Lieber René Freund, was sind eigentlich Swinger?
Swinger sind Menschen, die sexuell freizügig leben. Das kann die verschiedensten Formen annehmen, von Abenden in Clubs mit Partnertausch bis hin zu polyamoren Partnerschaften, also Liebesbeziehungen mit mehreren Personen.

Wie sind Sie auf die Idee gekommen, in Swinging Bells ausgerechnet die Themen Swinger und Weihnachten zu kombinieren?
Ich fand gerade diesen Gegensatz sehr interessant. Hier das ‚spießige‘, normale, bürgerliche Paar, dort die als schmuddelig geltenden Freidenker. Aber wenn man genauer hinsieht, dann sind die Normalen vielleicht gar nicht so normal und die angeblich Liberalen ziemlich spießig. Jedenfalls treffen sie beim ‚Fest der Liebe‘ aufeinander, das ja schon längst zu einem Fest des Konsums geworden ist. Ich finde, das passt gut zur Generation Tinder, in der eine neue Form von Unverbindlichkeit und Austauschbarkeit in Beziehungen eingezogen ist.

Ist das ein Buch über Sex?
Nein, es ist ein Buch über Menschen. Über Urteile und Vorurteile und über die richtige Antwort auf die Frage nach der gelungenen Liebe. Vielleicht gibt es gar keine richtigen Antworten, aber wenn die Fragen gut gestellt sind, ist das ja auch schon was. Zum Beispiel: Was will ich wirklich? Was bin ich bereit, dafür zu opfern? Und was bin ich bereit, dafür zu geben?

Was hat das Ganze mit Ihnen zu tun? Warum beschäftigt Sie das Thema?
Ich hoffe, es hat mit uns allen zu tun. Mit der Polarität, dass die meisten von uns sich nach der einen, glücklichen Beziehung sehnen, mit absoluter Treue und Ewigkeitsanspruch – dass wir aber gleichzeitig Wünsche und Bedürfnisse haben, die nachts in Träumen auftauchen und die unser Funktionieren in der Partnerschaft oder ganz allgemein in der Gesellschaft in Frage stellen können.

Ganz ehrlich: Wie haben Sie recherchiert?
(lacht) Ich denke, diese Frage wird noch öfter kommen. Also in einschlägige Clubs habe ich mich nicht getraut. Aber ich habe viele Gespräche mit Menschen geführt, die ein anderes Beziehungsmodell leben als unser monogames – oder das zumindest versucht haben.

Das könnte Sie auch interessieren

Newsletter
Newsletter