Unter der Drachenwand
Arno Geiger

Unter der Drachenwand

Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 10.01.2018
  • 480 Seiten
  • Hanser Verlag
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-25812-9
  • Deutschland: 26,00 €
  • Österreich: 26,80 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-25938-6
  • E-Book Deutschland: 12,99 €

Mondsee, 1944 – Leben und Lieben im Schatten der großen Geschichte. Der große Roman von Arno Geiger, der für 'Es geht uns gut' den ersten deutschen Buchpreis erhielt.
Veit Kolbe verbringt ein paar Monate am Mondsee, unter der Drachenwand, und trifft hier zwei junge Frauen. Doch Veit ist Soldat auf Urlaub, in Russland verwundet. Was Margot und Margarete mit ihm teilen, ist seine Hoffnung, dass irgendwann wieder das Leben beginnt. Es ist 1944, der Weltkrieg verloren, doch wie lang dauert er noch? Arno Geiger erzählt von Veits Alpträumen, vom "Brasilianer", der von der Rückkehr nach Rio de Janeiro träumt, von der seltsamen Normalität in diesem Dorf in Österreich – und von der Liebe. Ein herausragender Roman über den einzelnen Menschen und die Macht der Geschichte, über das Persönlichste und den Krieg, über die Toten und die Überlebenden.

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Arno Geiger

Arno Geiger

Arno Geiger, 1968 geboren, lebt in Wien und Wolfurt. Sein Werk erscheint bei Hanser, zuletzt Alles über Sally (Roman, 2010), Der alte König in seinem Exil (2011), Grenzgehen (Drei Reden, 2011), Selbstporträt mit Flusspferd (Roman, ...

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Unter der Drachenwand

Presse

"Der Roman des Jahres … Bedrückend intensiv, höchst lebendig: ein Antokriegsepos, in dessen Mitte sich eine Liebesgeschichte entwickelt … Ein eindrucksvolles, feinsinniges Buch." Claudia Voigt, Literatur Spiegel, Dezember 2018

"Ein Glanzstück der Gegenwartsliteratur." Dirk Knipphals, Tageszeitung, 14.03.18

"Ein bemerkenswerter Roman, der Fakten und Fiktion ineinanderfließen lässt." Sandra Kegel, 3Sat Buchzeit, 11.03.18

"Dieses Buch ist ein Ereignis und eine der wichtigen deutschsprachigen Neuerscheinungen dieses noch jungen Jahrs … Ein Meisterwerk über die Verheerungen des Krieges." Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 04.02.18

"Geigers Roman rekonstruiert einfühlsam die Gemütslage am Ende des Zweiten Weltkrieges … Im liebevollen Auspinseln kriegsabgewandter Winzigkeiten wie dem abendlichen Bier nach der anstrengenden Gartenarbeit, den Nächten am Plattenspieler im Gewächshaus am Mondsee und vielen anderen vermeintlichen Banalitäten liegt die Stärke des Romans. Und es sind solche 'safe places' des Alltäglichen, die eine Teilantwort auf die Frage nach dem seelischen Überleben in Zeiten des Krieges enthalten." Iris Radisch, Die Zeit, 11.01.18

"Ein großer Schritt im Werk Arno Geigers und eine gültige Meditation über die Absurdität des Krieges: 'seltsam, man nimmt geduldig an einem Ereignis teil, das einen töten will.'" Meike Fessmann, Süddeutsche Zeitung, 10.01.18

"Ein großartiges Buch, das Arno Geiger, einen der erfolg- und wandlungsreichsten deutschsprachigen Schriftsteller des letzten Jahrzehnts, von einer wieder einmal ganz neuen Seite zeigt: diesmal als historischen Chronisten, auf den Spuren eben von Seethaler, Arno Schmidt oder auch Christoph Ransmayr, dem in 'Morbus Kitahara' ein ähnliches Stimmungskunststück geglückt ist." Andreas Platthaus, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 09.01.18

"Arno Geiger hat aus der historischen Wirklichkeit, gerade aus der kleinen, nicht in den Geschichtsbüchern zu findenden, ein bemerkenswertes Stück Literatur gemacht." Gerrit Bartels, Der Tagesspiegel, 09.01.10

"Arno Geiger hat einen berührenden, klugen Roman über die zerstörerische Kraft des Krieges geschrieben … Dieses Buch, das auf historisches Material zurückgreift, hat geradezu schmerzliche Aktualität." Heide Soltau, NDR, 08.01.18

"Ein Virtuosenstück über ein Thema, über das man im Prinzip keine Virtuosenstücke lesen möchte. Geigers noch nie so weit getriebene Meisterschaft kann aber selbst diesen Eindruck mit dem wirklich ungeheuren Sog der Geschichte abdrängen." Judith von Sternburg, Frankfurter Rundschau, 08.01.18

"Die Eindringlichkeit, die diesen Roman so faszinierend und zugleich beklemmend macht, bewirkt Geiger nicht nur durch wechselnde Ich-Perspektiven und eine Handlung voll erschreckender sowie bewegender Momente, sondern auch durch den Duktus … Packend wie literarisch gelungen." Klaus Zeyringer, Der Standard, 07.01.18

"Empathisch, außerordentich authentisch und berührend erzählt Arno Geiger von der Menschlichkeit im Krieg … Mit 'Unter der Drachenwand' beweist sich Arno Geiger als einer der versiertesten deutschsprachigen Autoren." Mareike Ilsemann, WDR5, 06.01.18

"Außerordentlich schön und ein grandioser literarischer Jahresauftakt … Ein Liebesroman, der nicht versäumt, das zeitgeschichtliche Panorama mitzuerzählen … Sehr warmherzig, sehr tiefgründig … Ein wunderbares, wirklich warmes, eindrucksvolles Buch." Jörg Magenau, Deutschlandfunk, 06.01.18

"Arno Geiger hat sich mit seinem neuen Roman 'Unter der Drachenwand' in einen Themenkreis der Hölle gewagt, den er wie auf Zehenspitzen durchschreitet … Was bei dieser Erkundung der späten Kriegsmonate herauskommt, ist eine beeindruckend genaue und hellhörige Erzählung über dramatische Verluste und über verlorene Jahre." Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung, 06.01.18

"Arno Geiger ist immer anders. Manchmal sehr gut, manchmal noch besser. Jetzt der bisher beste … Man will das Buch nicht vorzeitig weglegen, auch wenn's drei in der Früh ist." Peter Pisa, Kurier, 05.01.18

"Ein großartiger und in jeder Zeile überzeugender Roman." Kristina Pfoser, Ö1, 05.01.18

5 Fragen an …

Arno Geiger

Herr Geiger, woher haben Sie den Stoff für ihren neuen Roman Unter der Drachenwand?
Ein Fundstück. Die Korrespondenz des Lagers Schwarzindien am Mondsee, Kinderlandverschickung, Kinderbriefe, Elternbriefe, Behördenbriefe. Das hat alles in Gang gesetzt. Die Qualität eines Stoffes bemisst sich daran, wie sehr er etwas in Gang setzt, emotional, gedanklich, in der Vorstellungskraft.

Ihr Roman beschäftigt sich mit Individuen zu einer Zeit, die dem Individuellen wenig Platz gelassen hat. Als wie groß empfinden Sie den Kontrast zu heute?
Auf den ersten Blick ist er riesig, wir sind nicht so offensichtlich von den äußeren Umständen bestimmt, befinden uns nicht so unmittelbar in Gefahr. Aber auch heute schwimmen wir mehr oder minder mit dem Strom, und in Wahrheit gilt für uns nicht weniger als für Veit Kolbe und die andern: Was man im Leben versäumt, ist das Leben.

Und der Krieg macht das besonders deutlich sichtbar.
Ja. Wir sind in etwas hineingeworfen, ohne gefragt worden zu sein. Wo ist die Freiheit? Wie entfaltet sich das Private? Wie gehe ich mit äußeren Zwängen um? – Davon erzählt der Roman.

Unter der Drachenwand ist ein ungemein privates Buch, kein Buch über den Krieg im herkömmlichen Sinn.
Mich interessiert das Individuum in seiner Einzigartigkeit, mit seiner eigenen Geschichte, seinen eigenen Gefühlen. Ein Roman soll erzählen, was nur ein Roman erzählen kann, was nur ein Roman nachvollziehbar machen kann. Also hier: Wie fühlt es sich an, im fünften, sechsten Kriegsjahr zu leben? Wie lebt es sich Unter der Drachenwand?

Sie kommen Ihren Figuren unglaublich nahe. Der Roman ist sehr unmittelbar erzählt. Wie gehen Sie an eine solche Arbeit heran?
Es war ein jahrelanger Prozess der Annäherung, das Lager Schwarzindien kommt ja schon in Es geht uns gut vor. Ausdauer ist ein Faktor. Entscheidend ist aber vermutlich das, was ich Hingabe nennen würde, ganz im Sinne von Leo Tolstoi: Ohne Liebe kein Talent. – Für mich trifft das auf alle Fälle zu. Aus der Geringschätzung entsteht nichts Lohnenswertes. Ich erfahre von meinen Figuren nur das Intimste, wenn ich mit ihnen einverstanden bin, auch mit ihren Schwächen.

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