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Mary
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Mary

Roman
Übersetzt aus dem Schwedischen von Paul Berf
24,00 €
sofort lieferbar
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Aris Fioretos erzählt von einer jungen Frau unter der griechischen Militärdiktatur, die sich entscheiden muss.
„Es mag seltsam klingen, aber ich bin die einzige, die erzählen kann, wie ich endete.“ Es ist die Zeit der Diktatur des Militärs in Griechenland. Marys Bericht beginnt mit ihrer Liebe zu Dimos, einem Anführer der Studentenbewegung. Im November 1973 wird Mary festgenommen, in den Verliesen des Sicherheitsdiensts ist sie Hunger, Kälte und Folter ausgesetzt. Nur sie weiß von ihrer Schwangerschaft, dem Kind von Dimos. Aber Mary erzählt auch von der Solidarität unter den gefangenen Frauen, wie es ihr gelang zu überleben, ohne Verrat zu begehen. Mit großer literarischer Kraft beschreibt Aris Fioretos, der Autor aus Schweden, die existentielle Krise einer jungen Frau, die vor einem unlösbaren Konflikt steht.

Details zum Buch

Erscheinungsdatum: 2016-08-22T00:00:00Z
352 Seiten
Hanser Verlag
Hardcover
ISBN 978-3-446-25270-7
Deutschland: 24,00 €
Österreich: 24,70 €

Presse

"Aus dem Hässlichen, Unmenschlichen entsteht bei Fioretos eine poetische Schönheit, ohne dass er die Grausamkeit verklären würde." Wiebke Porombka, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 07.02.17

"Jetzt hat der schwedische Schriftsteller einen Roman vorgelegt, dessen Geschehen sich schmerzhaft in den Leser einschreibt und ihn in eine Schutzlosigkeit treibt, die zugleich eine Kraft hervorbringt, die mitten im Schrecken wächst… Bewegt legt man das Buch aus der Hand und beginnt, in sich selbst nach den Reserven politischer und moralischer Courage zu suchen." Gabriele von Arnim, Der Tagesspiegel, 09.01.17

"Für seine Ich-Erzählerin hat Aris Fioretos eine Sprache gefunden, die ungeschminkt und zugleich behutsam festhält, was der Protagonistin alles widerfährt auf der Gefängnisinsel. Diese verknappte, aufs Wesentliche reduzierte Sprache glänzt und funkelt auch in der deutschen Übersetzung von Paul Berf und lässt einen mit stockendem Atem weiterlesen." Sandra Leis, NZZ am Sonntag, 27.11.16

"‘Mary‘ hat die Authentizität, die Dringlichkeit, die sie als Kassiber aus dem Fegefeuer der Diktatur an die freie Welt braucht. Als Menetekel, als Erinnerung daran, was es zu verhindern gilt. In Griechenland und überall. 'Mary' ist der Roman zur Zeit." Elmar Krekeler, Literarische Welt, 26.11.16

"Diese Passionsgeschichte ist nicht nur großartig erzählt, sondern zudem höchst politisch und aktuell. Weil sie zeigt, was Gefängnis und Folter anrichten können. ... Die Prinzipien der Gewalt sind universell und auf alle Unrechtsregime anwendbar. Was sich in den Folterkellern dieser Welt abspielt, wird hier auf eine stille Weise geschildert, die deshalb umso eindringlicher und erschütternder ist." Dorothea Westphal, Deutschlandradio Kultur, 15.09.16

"Dieses Buch, das einer Figur bis in ihr Innerstes folgt, ist von einem erzählerischen Reichtum, wie er in der Gegenwartsliteratur nur selten begegnet." Ulrich Rüdenauer, Süddeutsche Zeitung, 22.08.16

"Wenn Mary den Hunger mit schwarzen Aalen vergleicht, die sich in die Eingeweide fressen, oder die Wellen der winterlichen Ägäis sie an Vögel aus Blei erinnern, die vergebens abzuheben versuchen – dann spürt der Leser, dass es darum geht, um der Würde der eigenen Existenz willen die Grenzen des Sagbaren auszuweiten." Manuel Gogos, Neue Zürcher Zeitung, 10.09.16

"Überhaupt, Farben und Formen, Konsistenzen und Körper: Aris Fioretos, Jahrgang 1960, ist ein fantastischer Beobachter all dessen, was Philosophen in der Nachfolge von Aristoteles als Akzidentien bezeichnet haben. Nur dass das Flüssige, Farbige oder Runde der Substanz in seinem Werk eben keineswegs nachgeordnet ist … ‚Die Trauer ist ein Geschenk‘, sagt die älteste Mitgefangene zu Mary, und: ‚Erzähl.‘ Diese bittere Pille des Erzählens und Erinnerns hat Aris Fioretos in eine wahrlich grandiose Form gebracht." Jutta Person, Die Zeit, 13.10.16

"Ein ehrenwerter, sprachlich hochdifferenzierter Roman, der auch vorführt, wie die Diktatur die Sprache missbraucht." Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 17.11.16

5 Fragen an

Aris Fioretos


Worum geht es in Ihrem neuen Roman?
Die Hauptperson, zugleich die Ich-Erzählerin, ist eine 23-jährige Studentin mit dicken Augenbrauen und kurzem Haar. Sie mag Suzi Quatro, aber keine Ausrufezeichen. Sie zieht ein wenig das Bein nach. Und steht kurz vor dem Abschluss ihres Architekturstudiums. Ihr Freund nennt sie „eine Granate aus nie vergossenen Tränen“. Als die Handlung einsetzt, hat Mary gerade erfahren, dass sie schwanger ist. Am selben Abend wird sie vor ihrer Hochschule, in der sich die Studenten seit drei Tagen verbarrikadiert haben, um gegen die Junta des Landes zu protestieren, verhaftet. Als sie von der Sicherheitspolizei verhört wird, will sie weder sagen, wer sie ist, noch ihren Freund verraten, der einer der...

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Autor:in

Aris Fioretos

Aris Fioretos, 1960 in Göteborg geboren, ist schwedischer Schriftsteller griechisch-österreichischer Herkunft. Bei Hanser erschienen Das Maß eines Fußes (Essays, 2008), Der letzte Grieche (Roman, 2011), Die halbe Sonne (Prosa, 2013), Mary (Roman, 2016), Wasser, Gänsehaut (Essay über den Roman, 2017) und Nelly B.s Herz (Roman, 2020). 2010 hat Fioretos die erste kommentierte Werkausgabe von Nelly Sachs sowie eine Bildbiographie über die Autorin veröffentlicht. Für seine Übersetzungen – er übertrug u.a. Paul Auster, Vladimir Nabokov und Jan Wagner ins Schwedische – wie für sein eigenes Werk hat er zahlreiche Preise erhalten, darunter 2011 den Literaturpreis der SWR Bestenliste, den Kellgren-Preis der Schwedischen Akademie und 2013 den Großen Preis des Samfundet De Nio sowie 2016 für Mary den Romanpreis des Schwedischen Rundfunks und 2017 den Jeanette-Schocken-Preis der Stadt Bremerhaven. 2020 erhielt er das Bundesverdienstkreuz. Er schreibt regelmäßig im Feuilleton der größten schwedischen Tageszeitung Dagens Nyheter. Seit 2010 ist er Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt; seit 2022 Mitglied der Akademie der Künste in Berlin. Im Frühjahr 2024 hält er die Poetikvorlesungen in Frankfurt am Main. Aris Fioretos lebt in Berlin und Stockholm.

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