Presse
"Capus formuliert mit herzlicher Gelassenheit, mit Nachsicht, feiner Selbstironie und mit der Gabe, der vielleicht banalen Vergänglichkeit Schönheit einzuhauchen." Ulrich Seidler, Frankfurter Rundschau, 18.10.16
"Es bleibt das Verdienst des Autors, ein in der Literatur ganz seltenes Phänomen zu schildern: einen Menschen, der mit dem zufrieden ist, was er hat." Sandra Kerschbaumer, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 01.10.16
"Was ganz wichtig ist: Mit welcher Leichtigkeit Capus mit diesen Portraits und mit diesen Dialogen vom Zeitgeist zu erzählen weiß. ... Ganz nebenbei beweist er, wie spannend das Leben ist." Gerwig Epkes, SWR2 "Forum Buch", 11.09.16
"Wie immer zeichnet er die Figuren mit ganz wenigen Strichen, aber man spürt bei ihm – und das macht die Figuren so lebendig – immer die großen Biografien, die dahinterstecken. ... Ganz am Schluss möchte man eigentlich einfach ein bisschen in der Sprache von Alex Capus weiterträumen." Patrick Tschan, SWR2 "Forum Buch", 11.09.16
"Eine Liebeserklärung ans Leben." SRF "Glanz und Gloria", 07.09.16
„Alex Capus stattet diesen seinen Geistesbruder mit so viel Witz, Geradlinigkeit und Imaginationskraft aus, dass man ihn einfach mögen muss und ihm gerne auf jenen Fährten folgt, die der unsentimentale und pointenreiche Text auslegt. … Man lasse sich von der Vitalität dieses Buches anstecken. Gleich lebt es sich besser.“ Beatrice Eichmann-Leutenegger, Neue Zürcher Zeitung, 24.08.16
„„Mit Max – wie mit Alex – würde man mühelos einen ganzen Abend durchquatschen. Als Leser darf man ihm wenigstens einen ganzen Roman lang zuhören. … ‚Das Leben ist gut‘ ist ein Wohlfühlbuch. Viele Leser werden sich darin wohlfühlen.“ Martin Ebel, Tages-Anzeiger, 23.08.16
„Prall gefüllt mit aberwitzigen, anrührenden und erschütternden Geschichten. … Dass der Autor nicht in ferne Länder und Zeiten schweift wie in etlichen seiner früheren Bücher, bedauern wir keinen Augenblick. Zumal er es am Ende doch noch tut: in einer Traumsequenz, die zum Schönsten gehört, was Capus je geschrieben hat. ... Keiner kann so spannende, witzige und sinnige Geschichten erzählen wie er.“ Manfred Papst, NZZ am Sonntag, 21.08.16
„Da ist er, dieser unverkennbare, atmosphärische Capus-Ton. Wegen solcher Sätze, solcher pointierten, atmosphärischen Beschreibungen liebt man seine Bücher. In denen er sich ganz nah herantastet an die Figuren und sie zu Menschen macht, die man gerne treffen möchte.“ Katja Weise, NDR Kultur „Neue Bücher“, 22.08.16
"Ein optimistischer und heiterer Roman, der gute Laune macht." Barbara Geschwinde, WDR5 Bücher, 20.08.16
"Ein Roman über das Menschsein, über das Vertrauen in sich selbst, gute Freundschaften und über das Leben - vor allem aber eine Hymne auf die Liebe." emotion, Juli 2016
"Auch erfahren wir so einiges über die Mentalität in einer Kleinstadt (...) helvetische Aperçus finden sich in diesem Buch zuhauf. Und an der nüchternen aber präzisen Art, wie Capus das Lädelisterben, die Profitgier und die Fragilität von Männerfreundschaften auf den Punkt bringt, erkennen wir den sensiblen Beobachter und talentierten Erzähler.“ Luzia Stettler, SRF 2 Kultur kompakt, 05.09.16
5 Fragen an …
Alex Capus
Lieber Alex Capus, Ihre letzten beiden Romane waren zeitlich am Beginn des vergangenen Jahrhunderts angesiedelt, die Geschichte Ihres neuen Romans spielt mitten in der Gegenwart. Warum wollten Sie diesmal ganz im Hier und Jetzt bleiben?
Jede erzählte Geschichte ist eigentlich zeitlos und unabhängig von der Epoche, in der sie spielt. Sie muss einerseits vergangen sein, damit man sie erzählen kann – „je vergangener, ist man versucht zu sagen, desto besser“ (Thomas Mann, Zauberberg, Seite 1) – andererseits muss sie auch in der gelebten Gegenwart des Autors und der Leserschaft relevant sein.
Zu Beginn des Romans sehen wir Max, der zusammen mit seiner Frau und seinen drei Kindern in einer Kleinstadt lebt. Dann reist die Frau für ein paar Tage nach Paris, und zum ersten Mal in fünfundzwanzig Jahren Ehe schlafen Max und seine Frau abends nicht im gleichen Bett ein. Was passiert dann mit Max?
Die eher milde Erschütterung des Alltags – die Frau ist ja nicht für immer weg – macht dem Helden bewusst, was ihm wirklich wichtig ist im Leben.
Ist es am Ende doch immer die Liebe, die für alles der Auslöser ist, auch für das Erzählen von Geschichten?
Das Geschichtenerzählen lebt doch immer von der Behauptung, dass alles mit allem zusammenhängt, dass also das Leben einen Sinn hat. Und selbstverständlich handelt jede Geschichte, die Menschen einander erzählen können, von mindestens zwei Menschen. Ein Mensch allein, das gibt keine Geschichte. Schwierig. Sogar Robinson Crusoe brauchte seinen Freitag.
Musiker sprechen bei Veröffentlichung eines neuen Albums sehr gern davon, dass das nun ihr „persönlichstes Album“ sei. Autoren haben da in der Regel etwas mehr Hemmungen. Wie ordnen sie selbst Ihren neuen Roman ein?
Ach, alle Kunst ist immer sehr persönlich, wenn sie etwas taugt. Sonst kann man es gleich bleiben lassen, meine ich.
Sie haben eine Bar in einer Kleinstadt, jeden Montagabend stehen Sie selbst als Barkeeper hinter dem Tresen. Haben Sie das Gefühl, Ihre Gäste erzählen Ihnen gern etwas aus ihrem Leben, weil sie hoffen, vielleicht auch mal in einem Ihrer Bücher aufzutauchen – oder sind sie eher vorsichtig, sobald sie sehen “Oh, heute steht der Autor hinterm Tresen”?
Ach nein, zu Hause in Olten nehmen mich die Leute nicht so sehr als Schriftsteller wahr, dort bin ich einfach der Alex, den die meisten seit Jahrzehnten kennen. Manche misstrauen mir als Künstler eher ein wenig, weil sie schon mit mir im Sandkasten gespielt haben. „Ach, der Capus“, denken die, „wieso sollte aus dem was geworden sein, aus mir ist schließlich auch nichts geworden.“