Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Wenn ich euch verraten könnte
Lea Draeger

Wenn ich euch verraten könnte

Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 24.01.2022
  • 288 Seiten
  • hanserblau
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-27286-6
  • Deutschland: 23,00 €
  • Österreich: 23,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27371-9
  • E-Book Deutschland: 16,99 €

„In diesem starken Debütroman schweigen die Väter, während die Mütter sprechen. Draeger entfaltet ein dichtes Motivnetz, in dessen Zentrum Oralität (als Sprechen, als Essen, als Schweigen) steht. Die schnörkellose, aber elegante Sprache lässt die Brutalität mancher Szenen - gleich zu Beginn findet der Großvater im Kindesalter seinen Vater erhängt vor - umso schärfer zutage treten." Marlen Hobrack, Welt am Sonntag

In ihrem kompromisslosen Debüt erzählt Lea Draeger die Geschichte einer Familie, deren Herkunft die Gegenwart überschattet. Nach und nach entsteht ein Kaleidoskop aus Verletzungen und Sprachlosigkeit, das die Leben von Großmutter, Mutter und Tochter prägt – sie alle sind verzweifelt und grausam, traurig und stark zugleich. Der Tochter aber wird es gelingen, die weitergetragenen Traumata zu überwinden, indem sie sich der Familienvergangenheit entgegenstellt.

„Als mein Großvater zwölf Jahre alt war, erhängte sich mein Urgroßvater am Deckenbalken seiner Backstube mit einer Hundeleine. Die Füße schwebten über dem Arbeitstisch. Er schaute starr von oben hinunter auf sein Kind.“

Lea Draeger

Lea Draeger

Lea Draeger, geboren 1980, ist Schauspielerin und bildende Künstlerin. Seit 2015 spielt sie als festes Ensemblemitglied am Maxim-Gorki-Theater in Berlin, davor unter anderem am Schauspielhaus Bochum und an der Berliner Schaubühne. ...

Mehr über Lea Draeger

Weitere Empfehlungen für Sie Newsletter

Wenn ich euch verraten könnte

Presse

"In diesem starken Debütroman schweigen die Väter, während die Mütter sprechen. Draeger entfaltet ein dichtes Motivnetz, in dessen Zentrum Oralität (als Sprechen, als Essen, als Schweigen) steht. Die schnörkellose, aber elegante Sprache lässt die Brutalität mancher Szenen – gleich zu Beginn findet der Großvater im Kindesalter seinen Vater erhängt vor – umso schärfer zutage treten." Marlen Hobrack, Welt am Sonntag, 2.1.2022

"Es geht um schweren patriarchalen Machtmissbrauch, und dieser wird auch in all seiner Brutalität erzählt. Trotzdem handelt es sich um ein hoffnungsvolles Buch. Momente der Grausamkeit und Momente der Zartheit fügen sich ineinander und legen nach und nach das patriarchale Gefüge offen, aus dem sich die Ich-Erzählerin befreien will." Nina Roßmann, taz, 8.2.2022

"Dieses Debüt von Lea Draeger hat uns überzeugt: 'Wenn ich Euch verraten könnte' heißt der Familienroman der Künstlerin, Schauspielerin und nun auch noch Autorin. In einer dichten, direkten Sprache erzählt Draeger von vier Generationen zwischen Prag und Deutschland, in denen über Traumata geschwiegen statt gesprochen wird, und was das mit der Tochter der Familie anrichtet." Andrea Diener & Fridtjof Küchemann, F.A.Z.-Bücher-Podcast, 30.01.2022

"Lea Draeger schreibt in klaren, kurzen Sätzen. Gleichzeitig findet sie berührende und poetische Bilder, die die Verzweiflung, aber auch die Kraft der jungen Erzählerin widerspiegeln." Sally-Charell Delin, SR 2 KulturRadio, 9.2.2022

"Es ist grandios wie Draeger die Geschichte entwickelt, aber es ist wirklich schmerzhaft in jeder Zeile." Joachim Scholl, Deutschlandfunk Kultur „Lesart“, 7.2.2022

"Draeger setzt kein Wort zu viel und lässt die lückenhafte Wahrnehmung der Ich-Erzählerin stehen, die zwangsernährt und sediert wird, weil sie Sprechen und Essen verweigert. Keine Spur von sprachlichem Zierrat. Härte ist für die Autorin, die beschreibt, wie sich die Erzählerin Wunden bis auf die Knochen schneidet, das einzig mögliche Mittel. Angesichts von Missbrauch, häuslicher Gewalt und Selbstverletzung, die sie als gesellschaftliches Tabu betrachtet. (...) Ihr gelungenes Debüt lebt vom Zorn der verweigerten Absolution." Gunda Bartels, Der Tagesspiegel, 23.01.2022

"Die präzise und klare Sprache ist frei von Selbstmitleid und trotzdem weich und poetisch. ‚Wenn ich euch verraten könnte‘ beschreibt die Geschichte einer Frau, der es gelingt, die Traumata ihrer Familie zu überwinden. Eine echte Empowerment-Lektüre." Stella Jaeger, Berliner Zeitung am Wochenende, 22.1.2022

"Lea Draeger fügt trotz des zentnerschweren Inhalts mit leichter Hand und poetischer Anmut ein Erzählmosaik an das andere, die drastische Klinikgegenwart wechselt ab mit selten heiteren, öfter düster-komischen Episoden aus der Vergangenheit, die die Protagonistin aus den mündlichen Überlieferungen von Mutter und Großmutter kennt." Linda Stift, Die Presse, 29.1.2022

„Das Buch hat eine unglaubliche Wucht.“ Silke Super, radioeins, 28.4.2022

"‘Wenn ich euch verraten könnte‘ ist ein starkes Stück Auflehnung gegen herrschende Regeln." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.5.2022

"Nun hat Lea Draeger sich die Sprache auch als Schrift erobert, und sie beweist, wie souverän sie damit umgehen kann." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.5.2022

"Der Roman ist die Anstrengung anzumerken, jeden Satz an die Stelle zu bringen, wie die Splitter in einem Mosaik. Er ist das Zeugnis eines Auf- und Ausbruchs, um den Preis von seelischen und körperlichen Wunden gegen das Verstummen. Es ist eine Anleitung zum Widerstand. Bis in die feinsten Verästelungen rückhaltlos durchgearbeitet, hat Lea Draeger dennoch kein gnadenloses Buch geschrieben. Das ist ein starkes Stück." Rose-Maria Gropp, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5.5.2022

F.A.Z. Bücher-Podcast

5 Fragen an …

Lea Draeger

Wie kamen Sie zum Schreiben?
Im Rahmen von Stückentwicklungen habe ich in meiner Theaterarbeit immer wieder Texte verfasst. Zum Schreiben bin ich aber vor allem über meine bildnerischen Arbeiten gekommen. Sprache ist ein wichtiger Bestandteil dieser Arbeit. Seit 2015 zeichne ich an einer fortlaufenden Serie mit dem Titel 1000 ökonomische Päpste und Päpstinnen. Mittlerweile habe ich 5000 briefmarkengroße Porträts gezeichnet, die alle spezifische Titel tragen: Panzerpapst, Wurstprinzpapst oder Schreipapst. Die Bildunterschriften beschreiben das Abgebildete einerseits, dekonstruieren es andererseits. Sie ergeben eine Art Buch, das immer weitergeschrieben wird.

Welche Themen verhandeln Sie in Ihrem Debüt?
Themen, die mich schon seit vielen Jahren beschäftigen, auch im Theater und in meinen bildnerischen Arbeiten: patriarchale Strukturen und patriarchale Gewalt, Rollenbilder, Sprache, Katholizismus, generationsübergreifende Traumata, psychische Erkrankungen, außerdem Aspekte aus meiner Familiengeschichte.

Um was geht es konkret?
Der Roman erzählt eine Familiengeschichte über drei Generationen hinweg und nimmt dabei die Frauen in den Fokus: Großmutter, Mutter und Tochter. Ihr Schicksal wird episodenhaft aus der Sicht der 13-jährigen Enkelin nachgezeichnet. Es wird deutlich, dass alle Frauen in patriarchalen Systemen gefangen sind und ihre Leben von strengen Glaubenssätzen und einer großen Sprachlosigkeit durchsetzt sind.

Welche Rolle nimmt der religiöse Glaube im Roman ein?
Der Glaube spielt eine sehr große Rolle. Insbesondere die Großeltern sind religiös aufgewachsen und enorm durch den Katholizismus geprägt. Sie haben sich ein festes, starres Weltbild aufgebaut, das teilweise auch den Glauben sprengt und darüber hinausgeht. Sie denken sehr hierarchisch, absolut dualistisch. Es wird immer kategorisiert. Und dieses Schwarzweißdenken ist etwas, das auch die folgenden Generationen fortführen. Doch hier werden die Kategorien dann erweitert bzw. ändern sich, es geht dann nicht nur um Gut und Böse oder Heilige und Hure, sondern um erfolgreich – nicht erfolgreich, reich – arm, deutsch – nichtdeutsch.

Was passiert noch in Ihrem Leben?
Ich bereite meine nächsten Projekte vor; ganz aktuell eine Ausstellung zum Gallery Weekend 2022 in Berlin (29. April – 1. Mai). Ich werde dort die komplette Serie der Päpstinnen und Päpste zeigen. Aber auch am Maxim-Gorki-Theater bin ich in verschiedene Projekte involviert. Meine nächste Premiere wird im April 22 unter der Regie von Oliver Frlji stattfinden

Leseproben

Ihr Kommentar

* Diese Angaben sind verpflichtend