„Groß ist Silas Erzählung, weil der Ausschnitt, den er wählt, klein ist. Sila schafft es, den Krieg leise zu stellen und ihn damit umso verständlicher zu machen. Er findet die richtige Lautstärke, um das zu Gehör zu bringen, was sonst im Kriegserinnern und unter Kriegserklärern untergeht. Bei aller schonungslosen Härte auch sich selbst gegenüber, lässt Sila es nie an Polemik, Sarkasmus und Witz vermissen.“ Doris Akrap, taz, 18.08.23
„Sila vermittelt eindrucksvoll Einblicke in eine belagerte Stadt aus der Sicht von Jugendlichen. … Sie hängen herum, träumen von Mädchen und holen sich einen kleinen Rausch von Klebstofftuben, wie es Teenager in diesem Alter eben auch im Frieden tun.“ Alexander Košenina, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18.09.23
„Einfach, zupackend, ergreifend erzählt Sila davon, was Krieg bedeutet und wie man zu überleben lernt.“ Alexander Solloch, NDR Kultur, 15.08.23
„'Radio Sarajevo' ist getragen von einer ganz eigenen sprachlichen Coolness. … Eine Geschichte von Gewalt und Freundschaft und nebenbei auch noch eine kleine Soziologie der jugoslawischen Gesellschaft.“ Tobias Rapp, Spiegel, 09.09.23
„Silas Geschichte gehört zu jenen, die ein Land braucht, in dem Erfahrungen – kollektive, familiäre und persönliche – sich immer weniger in nur einem historischen und kulturellen Rahmen bewegen. Sie ist Teil der 'multidirektionalen Erinnerung' des Einwanderungslandes Deutschland.“ Mladen Gladic, Welt am Sonntag, 06.08.23
„Ein literarisch verdichtetes Erinnerungsbuch ... ‚Radio Sarajevo‘ ist schnell, packend und episodenhaft erzählt ... Es ist gut, dass der Blick auf dieses dunkle Kapitel europäischer Geschichte nun mehr literarische Tiefenschärfe gewinnt. ‚Radio Sarajevo‘ vermittelt auch eine erschütternde Ahnung davon, welche psychischen Verheerungen Krieg und Flucht in Familien anrichten. Die jetzigen Kriegskinder aus der Ukraine werden in ihren Büchern einmal Ähnliches zu berichten haben.“ Nadine Lange, Tagesspiegel, 22.09.23
„Tijan Sila erzählt lebendig, flott, anschaulich und ganz und gar unverkitscht. Nebenbei, unaufdringlich und frei von Exotismus, fließt viel bosnisch-jugoslawische Landeskunde ein. … Dass in diesem Buch so sparsam abstrahiert und vordergründig so wenig reflektiert wird, ist seine große Stärke.“ Norbert Mappes-Niediek, Frankfurter Rundschau, 14.09.23
„Tijan Sila folgt dem Rhythmus der Erinnerung. Bei der Beschreibung der Szenen ist kein Satz zu viel, kein Wort gibt es da, das das Geschehene in Richtung Pathos kippen lässt oder den Leser auf seine Seite ziehen will. … Tijan Silas Roman ist weit mehr als ein Bericht aus einer belagerten Stadt, denn er zeigt, wie sich der Krieg über das Zeitempfinden und die Wahrnehmung legt.“ Wolfgang Popp, ORF Ö1, 30.08.23
„Berührende Erinnerungen ... ‚Radio Sarajevo‘, das voller kurzer unterhaltsamer Erzählungen und Episoden steckt, kann man sich gut als Film vorstellen. ... Sila schildert die Langeweile und die Abstumpfung durch den Krieg. In einprägsamen Bildern erinnert er sich an die erschütterndsten Szenen ... Voller Humor sind gleichwohl viele der Dialoge.“ Jan Dutoit, WOZ, 14.09.23
„Ein eindringlicher, bewegender Roman, der sensibel und intelligent aus Kinderperspektive von unvorstellbarer Gewalt und ihren Auswirkungen erzählt.“ Meike Stein, SR 2, 21.08.23
„Sila schreibt mit einer nahbaren und beeindruckenden Präzision.“ Anna Ruhland, Tagesspiegel, 07.09.23
„Sila verfügt über ein feines Wahrnehmungssensorium. … Von diesem Buch bleiben Momente intensiver Wahrnehmung und schrecklicher Intensität, die ahnen lassen, was dieser Autor alles zu erzählen hat.“ Andreas Wirthensohn, WDR 3, 08.09.23
„Tijan Silas autobiografische Ich-Erzählung ist ein Dringlichkeitsbuch, kitsch- und schlackenlos und ohne das schützende Romanlabel. … Ein dichtes, wahrhaftiges Erinnerungswerk.“ Markus Clauer, Die Rheinpfalz, 31.08.23
„Dass die widerliche Ungeheuerlichkeit des Krieges an der Lebenswelt eines vorpubertären Jungen gespiegelt wird, macht den Roman zart und gleichzeitig erschütternd. … ‚Radio Sarajevo‘ ist ein trauriger Abgesang auf die Gutgläubigkeit … und ein wichtiges Buch gegen das Vergessen.“ Hansruedi Kugler, St. Galler Tagblatt, 05.09.23
„'Radio Sarajevo' denkt auch auf einer allgemeineren Ebene über den Krieg nach, vor allem darüber, wie er die Menschen und persönliche Beziehungen verändert.“ Tino Schlench, Podcast Literaturpalast, 20.08.23