Hund, Wolf, Schakal
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Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 22.08.2022
  • 288 Seiten
  • Hanser Berlin
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-27378-8
  • Deutschland: 24,00 €
  • Österreich: 24,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27548-5
  • E-Book Deutschland: 17,99 €

Behzad Karim Khanis Debüt über das Schicksal zweier Brüder verbindet die Härte der Straße mit der Melancholie iranischer Prosa. „Zehnmal besser als jedes ‚4 Blocks'.“ (Ijoma Mangold)

Nach der Hinrichtung der Mutter im Tumult der Iranischen Revolution fliehen der elfjährige Saam und sein kleiner Bruder Nima mit ihrem Vater nach Deutschland. Doppelt fremd im arabisch dominierten Neukölln, fristet der Vater ein Leben zwischen Taxifahren, Backgammon und Scham, während Saam versucht, die Rolle des Familienoberhaupts auszufüllen. Mit allen Mitteln erkämpft er sich Respekt unter den brutalen Straßengangs, um seinen Bruder Nima zu beschützen. Bis er eines Tages zu weit geht.
In seinem spektakulären Debüt schreibt Behzad Karim Khani über die komplizierten Schicksale von Revolutionären, Kleindealern und Messerstechern und entwickelt dabei einen ganz eigenen Sound, in dem sowohl die Melancholie iranischer Prosa als auch die Härte afroamerikanischen Raps anklingen.

Behzad Karim Khani

Behzad Karim Khani

Behzad Karim Khani wurde 1977 in Teheran geboren, seine Familie ging 1986 nach Deutschland. Er studierte Medienwissenschaften und lebt heute in Berlin-Kreuzberg, wo er schreibt und die Lugosi-Bar betreibt. Für sein Debüt 'Hund, Wolf, ...

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Presse

"Poetisches Gespür. Und ein Ohr für Straßenjargon. … Erfrischend sind vor allem Khanis Dialoge, deren Tonfall und häufig absurde Lakonie man umgehend als authentischen – oder auch fein ironisierten – Neuköllner Straßenjargon akzeptiert. … Khanis knapper, aber gar nicht unblumiger Stil nimmt einen umstandslos mit." Katharina Granzin, taz, 10.01.23

„Hart, packend und rasant erzählt, in einem ganz eigenen, wuchtigen Stil [...] Ein energiegeladener, unter die Haut gehender Roman in einer oft hart hingehämmerten Sprache, die Slang mit Rapper-Idiom und bildstarken Passagen mischt.... Der Roman hat auch seine ruhigen, melancholischen und komischen Momente.“ Wolfgang Seibel, Ö1 Ex libris, 06.11.22

"Ein kluger Mann, der hier ein wunderbares Buch geschrieben hat. Wunderbar, weil alles stimmt. Die Geschichte ist interessant und spannend. ... Es ist ein Buch über Verhältnisse, die wir mit geschaffen haben.“ Elke Heidenreich, Spiegel online, 30.10.22

„Ein Debütroman, den ich von der ersten bis zur letzten Seite spannend fand, mit einer grandiosen Sprache. … Die Geschichte, die gerade im Moment passiert.“ Gert Scobel, 3sat Buchzeit, 23.10.22

„Es zieht einen so durch, da wummert der Bass der Neunziger durch. Andererseits ist man die ganze Zeit immer wieder aufgehalten von großartigen Sätzen und großartigen Beobachtungen, die ich so noch nicht gelesen habe. … Ich hab’s sehr gemocht.“ Katrin Schumacher, 3sat Buchzeit, 23.10.22

„Ich habe das Buch mit angehaltenem Atem gelesen. Man wird durchgepeitscht … Ein moderner Roman noir.“ Sandra Kegel, 3sat Buchzeit, 23.10.22

„Da sind Milieustudien drin, die haben sich wirklich gewaschen.“ Barbara Vinken, 3sat Buchzeit, 23.10.22

„Aufwühlend ist die Geschichte um Wahrheit und Willkür auf der Straße – Sprache und Form sind dem Rap ganz nah und von einer umwerfenden Komik mit einem Schuss magischem Realismus.“ Nora Zukker, Tages-Anzeiger, 14.10.22

„Khanis Spezialität ist das Beobachten kleinster Weltpartikel und eine Poesie des Hässlichen. ... Wobei sich die bittere Erzählung immer mal wieder einen grotesken Humor erlaubt ... Dass sich beim Lesen nicht nur wohliger Parallelweltgrusel einstellt, sondern auch sprachliche Schönheit und sogar zärtliche Momente, spricht für Khanis literarisches Talent. ... Ein großes Glück.“ Eva Biringer, Welt Online, 14.10.22

"Dieses Buch ist eine Sensation. Das ist mit das Beste, was ich überhaupt gelesen habe ... Grandios! Herzzerreißend!" Elke Heidenreich, SRF Literaturclub, 11.10.22

"Ein beeindruckendes Debüt … so wahnsinnig glaubwürdig … und unschlagbar komisch." Nicola Steiner, SRF Literaturclub, 11.10.22

"Absolut großartig ... Die Sprache in diesem Buch ist ein einzigartiges Kunstwerk." Philipp Tingler, SRF Literaturclub, 11.10.22

"Wie weit geht man, um die eigene Würde zu verteidigen? Behzad Karim Khani erzählt von Gewalt und der Sehnsucht nach Zugehörigkeit in den Straßen von Berlin: Zärtlich, ironisch und entlarvend - ohne zu verklären." Nora Zukker, SRF Bestenliste, 30.09.22

"Ein bestechend genauer Blick für Details. … Behzad Karim Khani hat einen erkenntnisstiftenden und spannenden Roman geschrieben." Christoph Schröder, Deutschlandfunk Büchermarkt, 28.09.22

"Wahnsinnig eindrücklich aus dem Herzen des Einwanderermilieus heraus geschrieben … extrem lesenswert!" Nicola Steiner, SRF 1 BuchZeichen, 20.09.22

"Dieses Buch haut uns um. … Behzad Karim Khani fließen auf jeder Seite Sätze aus der Feder, die große Resonanzräume öffnen. Dieser unwiderstehliche Ton zwingt zum Weiterlesen. ... Karim Khani gelingt eine Poesie der Straße ohne ermüdende Klischees und übergriffiges Pathos. Mit seiner aufwühlenden, aufregenden Geschichte und seiner elektrisierenden, bildreichen Sprache ist dieses Debüt ein starkes Stück Literatur. Wir sind uns einig: Von diesem Autor wollen wir mehr lesen." Juryurteil zum Debütpreis des Harbour front Literaturfestivals, 15.09.22

"Der biografisch inspirierte Roman erzählt ungeheuer kraftvoll und packend von ‚Verlorenen und Verlierern‘, wie es einmal heißt, ohne die Armut und Gewalt, mit der sie leben, zu verklären. ... Ihm gelingen immer wieder ungewöhnliche Perspektiven auf das Leben in der Fremde. ...Vor allem aber hat Behzad Karim Khani eine kraftvoll poetische Sprache gefunden, die einen unmittelbar reinzieht in diese Geschichte, die ihren ganz eigenen Sound hat. … Ein aufregendes Debüt" Andrea Gerk, NDR Kultur, 12.09.22

"Sätze, die man sich einrahmen möchte. … Einfach großartige Literatur. … Wie erhellend Karim Khanis Blick ist, auf die Eingewanderten, den Knast, den Umgangston in den Gangs, hat an seiner Theke wohl kaum jemand geahnt." tlin, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 10.09.22

"Behzad Karim Khani braucht nur wenig Raum, um Dynamiken der Eskalation und Zuspitzung zu zeigen. Der Autor arbeitet mit harten Schnitten und bevorzugt schnelle Rhythmen. ... Er erklärt seine Figuren nicht, er lässt ihnen ihre Geheimnisse und ihre Rätselhaftigkeit. ... Ein schicksalsergebener Stoizismus gibt dem Roman, der Härte mit Zartheit verbindet, eine große Wucht." Holger Heimann, SWR2, 07.09.22

"Ich wollte nur blättern in dem Buch. Aber Behzad Karim Khani nahm mich sofort in Geiselhaft. … Literatur verwandelt die Schrecken der Wirklichkeit in Produkte unserer Fantasie. So beherrschen wir sie zwar nicht in Wirklichkeit, aber doch wenigstens in unserem Kopf. ... Unlöslich ist mit der Schönheit von Khanis Buch dessen Intelligenz verwoben." Arno Widmann, Frankfurter Rundschau, 06.09.22

"Mal liest diesen Debütroman wie ein grausames Märchen, dann wieder wie eine brutale Gangstererzählung. ... In kurzen Sätzen und mit teils rasantem erzählerischem Tempo zeichnet Karim Khani das Bild eines düsteren Berlins um die Jahrtausendwende. ... Ihm gelingt ein düsterer Coming-of-Age-Roman mit bösem Ende, der einen zugleich verstört und beeindruckt zurücklässt." Benjamin Stolz, Der Spiegel, 20.08.22

"Ein fulminant pathetischer, brutaler und in seiner Fragilität zugleich so schmetterlingshaft schöner Roman." Ronald Düker, Die Zeit, 11.08.22

5 Fragen an …

Behzad Karim Khani

Lieber Behzad, wie nahe kommt Hund, Wolf, Schakal deiner eigenen Biographie? Wer verbirgt sich hinter Saam?
Das Buch ist entlang meiner Biographie geschrieben. Die Eckdaten sind die meines Lebens. Ich setze mit Saam und Nima zwei Enden meiner Schicksalsskala in einen Raum und schaue, wie sie miteinander agieren. Saam ist, was ich vielleicht geworden wäre, wenn ich zwanzig Kilo schwerer, zehn Zentimeter größer gewesen wäre. Wenn ich meine Kämpfe durch Gewalt gewonnen hätte. Kämpfe, die ich im realen Leben verloren habe. Ich bin das Resultat der Niederlagen. Saam das der Siege. Und Nima ist die Frage, was wäre, wenn ich mich den Kämpfen nicht gestellt hätte. Wenn ich einfach weggerannt wäre.

Ist Hund, Wolf, Schakal deutsche Gegenwartsliteratur?
Mein Buch ist ein Bastard. Es hat keinen Vater, kennt ihn zumindest nicht. Es ist deutsch, weil es sich gegen die deutsche Sprache behaupten will und dabei mit und in ihr seinen ästhetischen Rahmen findet oder schafft. Aber es steht nicht in der Tradition deutscher Literatur. Da ist kein Hölderlin und Fontane in meinem Buch, kein Böll oder Brecht. Und auch kein Kracht. Wenn ich Glück habe, ein bisschen Peter Weiss, ein bisschen Herrndorf, etwas Musil. Aber nicht mehr. Nas ist in meinem Buch. J. Cole, Iceberg Slim und Gil Scott-Heron. Márquez. Die Russen sind in meinem Buch und dieser schöne Franko-Algerier. Mein Pathos ist persisch, mein Humor, die fehlende Angst vor Kitsch und, dass in einer guten Geschichte zwingend jemand sterben muss, wohl auch. Meine Obszönität kommt aus Frankreich. Das Genre, das ich gewählt habe, aus Südamerika. Ich würde für die Antwort also „deutsch“ und „Gegenwart“ gegenüberstellen wollen. Die deutsche Gegenwart ist nicht deutsch. Sie ist wie mein Buch. Ein Bastard.

Ein renommierter Literaturkritiker sagt über dich, er habe das Gefühl, du seist schon immer „als Schriftsteller durch dein bewegtes Leben gegangen“ …
Vielleicht war es ja deshalb so scheiße. Ich liebe diesen Satz nicht. Es ist ein Kompliment, es schmeichelt und man kann damit kokettieren. Vor allem kann man lange davon zehren, was ich auch getan habe. Weiß Gott. Aber es steckt auch dieses „Ich schreibe schon seit ich acht bin!“ drin. Auf meiner Zunge schmeckt der Satz nach Begabung, die brachgelegen hat. Und das liebe ich nicht. Mit jedem Talent, das Eltern in ihren Kindern zu finden glauben, stirbt etwas in diesem Kind, das wichtiger ist als Talent. Ich komme aus einer Künstler- und Intellektuellenfamilie. Mein Vater ist Schriftsteller. Seine Arbeit ist im Iran nicht ganz unbedeutend. Worte waren schon früh meine Freunde. Die Erwartungen, die sie mitbrachten aber nicht. Ich schrieb und hasste es. Sowohl das Schreiben selbst als auch meine Arbeiten. Ich habe mich mit allen verglichen, und es fraß mich auf, wenn andere besser waren. Jeder gute Roman machte mich wütend. Und ich hatte auch Angst davor, irgendwann meinen Vater zu besiegen. Dann passierte etwas. Ich war vielleicht fünfundzwanzig, und ein Freund meiner Eltern sagte mir: „Es gibt keine guten Autoren, die fünfundzwanzig sind. Wenn du schreiben willst, lass es. Lass es, bis du fünfzig bist. Geh bis dahin raus und erlebe was!“ Er war Philosoph und Schriftsteller. Und er sagte das mit seiner gesamten Autorität und befreite mich. Auch von mir selbst. Das Letzte, was wir von ihm hörten, bevor er sich das Leben nahm, war, dass er auf der Wiese vor der UdK gesessen, Gras aus der Erde gerissen und gegessen hatte. Aber der Tipp war Gold wert.

Gibt es Vorbilder für dich in der Literatur, jemand, der dich besonders inspiriert hat?
Ja. Kendrick Lamar.

Hund, Wolf, Schakal ist dein erster Roman. Wirst du weiterschreiben?
Das zweite Buch entsteht direkt im Anschluss. Es ist ein politisches Buch. Kein Roman. Es geht um Deutschland und den Nahen Osten, und um uns, die dazwischengeraten sind. Ein radikales Friedensangebot, das mit den beiden Generationen nach mir verhandelt wird. Nicht mit meiner oder der Generation davor. Es ist Jugendliteratur, die Schullektüre werden will. Die Fallhöhe entsprechend. Danach will ich ein fiktionales Berlin-Nächte-Buch schreiben. Kurzgeschichten, die durch einen Geldschein miteinander verbunden sind. Jemand muss auch den Iran-Irak-Krieg aufarbeiten, der für meine Kindheit so prägend war, und die Geschichte des iranischen Kinos nach der Revolution erzählen. Sie ist so zart. Das könnte der Stoff für einen Roman sein. Wenn das alles erledigt ist, bin ich fünfzig. Dann habe ich genug erlebt, denke ich. Dann sollte ich mit dem Schreiben anfangen.

Termine

Behzad Karim Khani mit "Hund, Wolf, Schakal" bei der Kreuzberger Buchnacht | Zur Veranstaltungs-Website

Berlin
Mittelpunktbibliothek // Wilhelm-Liebknecht-/Namik-Kemal-Bibliothek,
Adalbertstraße 2,
10999 Berlin

"Can You Call The Cops?" Eine kritische Auseinandersetzung mit Rassismus und Machtmissbrauch innerhalb der Polizei mit Behzad Karim Khani und Laila Abdul-Rahman | Zur Veranstaltungs-Website

Rostock
Peter-Weiss-Haus,
Doberaner Strasse 21,
18057 Rostock

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Frankfurt am Main
Literaturhaus Frankfurt,
Schöne Aussicht 2,
60311 Frankfurt am Main

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Leseproben

Stimmen

“Endlich ein Autor, der nicht nur etwas zu erzählen hat, sondern es auch zu erzählen weiß. Eine gewagte, fabelhafte, melancholische Geschichte. Aufregender war schon lange kein deutscher Gegenwartsroman.” Feridun Zaimoglu

“Behzad Karim Khani verbindet auf ungewöhnliche Weise scharfe Beobachtung mit Pathos, Coolness mit Emotionalität, Anschaulichkeit mit Intelligenz. Zehnmal besser als jedes ‚4 Blocks‘.” Ijoma Mangold

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