Presse
"Ein psychologisch-raffinierter Kriminalroman mit wechselnden Perspektiven und Stilmitteln äußerst rasant erzählt." Paula Pfoser, ORF
"Ein erschreckend schönes Bild der grausamen Menschennatur." Katharina Granzin, Tageszeitung, 09.06.18
"Ein ganz stiller, sanfter Krimi." Elke Heidenreich, WDR 4, 13.04.18
"Ein wundersames Puzzle, Märchen und knallhartes Familiensoziogramm zugleich. Ein neuer Beweis dafür, dass die 76-jährige niederländische Meisterin immer wieder zu überraschen vermag." Meike Schnitzler, Brigitte 8/2018
"Margriet de Moor ist die Grande Dame der niederländischen Literatur … Es ist eine große Stärke von ihr: Dieses Nebeneinander von der Grausamkeit des Lebens und der Banalität des Alltags." Nicola Steiner, SRF Literaturclub, 12.03.18
"Margriet de Moot schreibt sehr musikalisch. Ganz leist und fein erzählt. Man hat das Gefühl, man ist in einem Märchen, in einer ganz versponnenen Geschichte. Wie die Figuten geschildert sind, das hat eine feine Eleganz … Die größten Dinge erzählt sie ganz beiläufig." Elke Heidenreich, SRF Literaturclub, 12.03.18
"Das Buch ist so faszinierend, weil es einen Gedanken vertritt, den man sonst nirgends findet: Die Idee, dass die Entgleisung des Lebens nur so weit von unserem Alltag entfernt ist wie eine U-Bahn zu verpassen." Philipp Tingler, SRF Literaturclub, 12.03.18
"Margriet de Moor ist eine Expertin für Seelenschwingungen … Sie vermag von diesem letzten Quäntchen Rätselhaftigkeit, das uns umfängt zu erzählen wie keine andere." Martin Oehlen, Frankfurter Rundschau, 03.03.18
"Poetisch oder unverblümt, stets ist der von Helga Beuningen ins stimmige Deutsch gebrachte Stil frisch und überraschend, mitunter von haikuhafter Konzentriertheit." Klaus Nüchtern, Falter, 8/2018
"De Moor weiß Spannung zu inszenieren … Sie beschreibt ihre Personen genau, beleuchtet deren Beziehungen, analysiert Entwicklungen, Brüche und Glücksmomente und hat so einen Familienroman geschrieben, der in der genauen Zeichnung zweier alter Männer und der Erzählung über die seelische Befindlichkeit von drei Frauen nicht zuletzt ein Krimi geworden ist über die Alltäglichkeit des Verbrechens." Stephan Lohr, SPIEGEL online, 20.02.18
"Nah dran an den Figuren und geschickt erzählt, nähert sich der Roman dem Kern aller psychologischen Fragen: warum wir so handeln, wie wir handeln." Natalja Fischer, Literatur Spiegel, Februar/2018
5 Fragen an …
Margriet de Moor
Eine Frau gesteht einen Mord, den sie nicht begangen hat. Aus diesem falschen Geständnis entwickelt sich die Handlung deines neuen Romans. Wie kommt es zu diesem Geständnis?
Man kann das im Roman genau sehen, die Szene wird ja gezeigt. Der Frau wird förmlich in den Kopf gehämmert, wie und wo sie den Mord begangen hat. Ja, so war es, genau so habe ich es gemacht. Die abstrakte Frage nach dem Warum ist für sie offenbar nicht relevant. Sie hat es einfach getan.
Als Louise Bergman verurteilt wird, ist ihre Tochter Marie Lina neun Jahre alt. In ihr wächst eine große Wut, die sich eines Tages gewaltsam Bahn bricht. Was für ein Mensch ist diese Marie Lina?
Sie ist eigentlich ein liebes Ding. Von freundlichem, leichtem Charakter. Dass sie eine große Wut in sich trägt, die in einem bestimmten Moment die Möglichkeit bekommt, sich mit größter Konsequenz zu äußern – dass sie einen Mord aus Rache begeht, das ist etwas neben ihrer eigentlichen Persönlichkeit.
Mord und Totschlag sind heftige Themen. Aber ich glaube, dass es in diesem Roman auch viel um Liebe geht. Um ganz unterschiedliche Arten von Liebe. Ist das richtig?
Wie in allen meinen Büchern, so auch hier.
Die besondere Wirkung des Romans liegt für mich in der Erzählweise. Es wird aus verschiedenen Perspektiven erzählt, der Roman springt vor und zurück in der Zeit, es gibt überraschende Schnitte und Spiegelungen. Wie gehst du beim Schreiben vor?
Bei allem, was Menschen einander erzählen, liegt es an der Erzählweise, ob man zuhört und etwas aufnimmt. Das ist in der Literatur nicht anders als beim alltäglichen Tratsch. Es kann weiß Gott was passiert sein, wenn die Erzählstimme dürr ist, bringt sie es nicht herüber. Für mich, am Schreibtisch, ist die Stimme des Buchs allmächtig, ich folge ihr. Das Vor- und Zurückspringen in der Zeit ist gar nichts Besonderes. Ja, wir haben die Uhr erfunden, die Idee der Chronologie. Aber in der Wirklichkeit existiert sie nicht. Das Jetzt besteht ganz und gar aus dem, was ihm vorausging.
Der Roman heißt Von Vögeln und Menschen. Welche Rolle spielen darin die Vögel?
Welche Rolle die Vögel spielen, erkläre ich nicht. Ich bin eine Schriftstellerin, die vor allem zeigt. Der Leser darf damit machen, was er will. Wenn das Buch vom Schreibtisch in die Buchhandlung übersiedelt, gehört es von da an dem Leser, nicht mehr dem Schriftsteller.