Im Rausch des Schreibens

Im Rausch des Schreibens

Details zum Buch
Von Musil bis Bachmann
    herausgegeben von Katharina Manojlovic, Kerstin Putz
  • Erscheinungsdatum: 28.04.2017
  • 384 Seiten
  • Zsolnay
  • Paperback
  • ISBN 978-3-552-05826-2
  • Deutschland: 27,00 €
  • Österreich: 27,80 €

Was macht das Schreiben zu einem rauschhaften Ereignis? Das Begleitbuch zur Ausstellung im Literaturmuseum der Österreichischen Nationalbibliothek
Was sind die Stimulantien des Schreibens, die Treibstoffe der Literatur? Band 24 der Reihe „Profile“ thematisiert als Begleitbuch zur Sonderausstellung des Literaturmuseums in Österreich sowohl die rauschhaften Züge des Schreibens selbst als auch jene Literatur, die in unterschiedlichsten Spielformen von Rausch, Entrückung und Körpergetriebenheit handelt. Vielerlei Substanzen beflügeln die literarische Phantasie; andererseits können Askese und Selbstdisziplin notwendige Voraussetzungen literarischer Arbeit sein. Schriftsteller wie Ingeborg Bachmann, Peter Handke, Mela Hartwig, Franz Kafka, Robert Musil, Adalbert Stifter u.a. werden auf diese Phänomene der Literaturgeschichte hin untersucht.

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Im Rausch des Schreibens

Presse

„Aufschlussreich – und ungemein stimulierend, rein intellektuell versteht sich, ist der von Katharina Manojlovic und Kerstin Putz herausgegebene Katalog zur Ausstellung, der es versteht, das Gesehene auf äußerst geistreiche Art zu vertiefen.“ Joachim Leitner, Tiroler Tageszeitung, 11.12.17

5 Fragen an …

Katharina Manojlovic und Kerstin Putz


Was war für Sie beide das …
1) Überraschendste,
2) Bemerkenswerteste,
3) Unerwartetste,
4) Bewegendste,
5) Erheiterndste,
das Sie bei den Recherchen und der Zusammenstellung des Profile-Bandes “Im Rausch des Schreibens”, der auch das Begleitbuch zur zweiten Sonderausstellung des Literaturmuseums in Wien ist, herausgefunden haben?

1) Wie die Wiener Dichterin Elfriede Gerstl den Zusammenhang zwischen Schreibrausch und Schreibarbeit in ihrem Gedicht „vom dichten“ (2002) auf den Punkt bringt: „das gedicht nimmt von mir besitz / und fährt aus mir aus / wie ein spuk / manchmal muss man dran werkeln / dann ists kein rausch / keine droge / fast arbeit“.

2) Dass der österreichische Schriftsteller Leo Perutz in seinem Roman St. Petri-Schnee (1933) die Wirkung der im Getreidepilz Mutterkorn vorkommenden Alkaloide beschreibt, die zehn Jahre später in synthetisierter Form als LSD berühmt wurden.

3) Dass der heute weithin bekannte Pop-Song „Ganz Wien“ des Musikers und Sprachkünstlers Falco 1981 vom Österreichische Rundfunk wegen seines „jugendgefährdenden“ Inhaltes auf den Index gesetzt wurde und nicht im Radio gespielt werden durfte. Songzeilen wie „Ganz Wien is heit auf Heroin / Ganz Wien träumt mit Mozambin / Ganz Wien, Wien, Wien / greift auch zu Kokain“ waren offensichtlich damals nicht radiotauglich. Daraufhin wurde eine entschärfte englische Version mit dem Titel „That Scene“ veröffentlicht, die sich wochenlang in der Ö3-Hitparade hielt.

4) Wie nahe Schreibekstase und Verausgabung beieinander liegen können: In Ingeborg Bachmanns Schreiben etwa zeigt sich die düstere Seite des Rausches in der „Haschisch-Episode“ aus dem Roman-Fragment “Das Buch Franza”: Das halluzinierende Ich erlebt den Rausch der Zeichen als Bedrohung: „die Hieroglyphen wälzten über ihre Augen, unter ihren Augen.“

5) Die an pointierter Komik und literarischem Eigensinn nicht zu überbietenden Zigarettengedichte des Schriftstellers und Gugginger Künstlers Ernst Herbeck. Etwa sein Zweizeiler „Selbstbewußtsein“ aus dem Jahr 1978: „Wenn man raucht erübrigt es / sich.“

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