Im Land der Verzweiflung
Nir Baram

Im Land der Verzweiflung

übersetzt aus dem Hebräischen von Markus Lemke
Details zum Buch
Ein Israeli reist in die besetzten Gebiete
  • Erscheinungsdatum: 22.02.2016
  • 304 Seiten
  • Hanser Verlag
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-25046-8
  • Deutschland: 22,90 €
  • Österreich: 23,60 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-25208-0
  • E-Book Deutschland: 7,99 €

Der israelische Autor Nir Baram reist entlang der Green Line und befragt beide Seiten: Palästinenser und Israelis
2014 und 2015 ist Nir Baram in die besetzten Gebiete des Westjordanlands gereist. Um sich selbst ein Bild von der Lage seines Landes zu machen, hat der preisgekrönte Schriftsteller aus Israel Flüchtlinge, Siedler, Juden, Palästinenser, Politiker und Aktivisten befragt. Vorurteilslos spricht Baram mit den unterschiedlichen Bewohnern entlang der Grenzen, und stets schlägt ihm eine scheinbar einfache Wahrheit entgegen: „Trennung führt immer zu einem Mangel an gegenseitigem Verständnis und der Dämonisierung des anderen.” Seine Reportagen beweisen eindrucksvoll, dass es möglich ist, aufeinander zuzugehen und dass es einen Weg jenseits der Zwei-Staaten-Lösung geben muss.

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Nir Baram

Nir Baram

Nir Baram, 1976 in Jerusalem geboren, ist Schriftsteller und Journalist und setzt sich aktiv für die Gleichberechtigung der Palästinenser und für Frieden in Israel ein. Bei Hanser erschien 2012 sein Roman Gute Leute, ausgezeichnet ...

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Im Land der Verzweiflung

Presse

„Das Reportagenbuch zielt direkt auf den Kern der Sache: die bis zur Ausweglosigkeit verhärteten politischen Fronten. ... Immer wieder gelingen Baram überraschende Beobachtungen, die vorführen, wie er selber dazulernt. ... Am Ende verbreitet er sogar so etwas wie Hoffnung.“ Insa Wilke, Hans-Peter Kunisch, WDR 3, 27.11.16

"Das Buch ist sehr lesenswert. Es bringt auf den Punkt, was wir in den letzten Jahren in Zeitungen und Zeitschriften gelesen haben, und das in einer Sprache, die kompromisslos und anschaulich zugleich ist." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 23.04.16

"Nir Baram entlarvt in seinen Reportagen das Reden über den Frieden in Israel als Lebenslüge. ... Seit Jahrzehnten wird über den Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern gestritten. Auch Nir Baram hat keine Lösung dafür, aber er tut etwas, was sonst kaum jemand macht: Er schaut hin, spricht mit den Leuten, und hält damit der israelischen Gesellschaft in ihrer Zerrissenheit den Spiegel vor." Joachim Gaertner, titel thesen temperamente, 03.04.16

"...man spürt am eigenen Leib den Schmerz, der dem Autor beim Schreiben ein beständiger Begleiter gewesen sein muss.“ Klara Obermüller, NZZ am Sonntag, 28.02.16

„Nir Baram schreibt nicht nur glänzende Reportagen. Er lenkt sehr überzeugend den Blick darauf, dass die Konzepte einer strikten Trennung von Israelis und Palästinensern, die in Oslo, in Washington und Taba ersonnen wurden, von der Realität längst überholt sind. Eine wichtige Botschaft - auch für Europas Diplomaten.“ Peter Kapern, Deutschlandfunk, 22.2.16

"Vor allem macht das Buch deutlich, dass beiden Parteien eine Zwei-Staaten-Lösung kaum vorstellbar ist. Die Stärke des Buches liegt darin, dass es mögliche Alternativen aufzeigt." Carsten Hueck, Deutschlandradio, 25.02.16

5 Fragen an …

Nir Baram

Wann und warum haben Sie sich dazu entschieden, entlang der ‚Grünen Linie‘ zu reisen?
Mein Entschluss stand fest, als mir bewusst wurde, dass wir rein gar nichts darüber wissen, was auf der anderen Seite des Landes geschieht, und dass ich, um in meinem politischen Kampf für die Gleichberechtigung aller, die hier leben, meine Redlichkeit bewahren zu können, die Lage selbst sehen, sie erleben, sie kennen musste.

Was war das verstörendste Erlebnis für Sie?
Die Stadtviertel jenseits der Trennmauer in Jerusalem zu sehen, ein regelrechtes Niemandsland, wo Müll auf offener Straße verbrannt wird, wo man nicht einen Baum, nicht eine Straßenlaterne, nicht eine befahrbare Straße sieht. Ich konnte nicht glauben, dass dieser Ort ein Teil von Jerusalem ist.

Sind Sie selbst von Israelis oder Palästinensern angegriffen worden?
Während des Gaza-Konflikts 2014 ist mir wegen meiner Kriegsgegnerschaft viel Hass von Seiten der Israelis entgegengeschlagen, sowohl im Netz als auch auf der Straße. Und als ich zweiundzwanzig war, wurde mein Auto mehr oder weniger unter Steinen begraben, weil ich damit in ein palästinensisches Dorf in der Nähe von Jerusalem gefahren war, aus Versehen. Nach dieser Erfahrung war meine Angst ziemlich verschwunden.

Haben Sie positive Beispiele für eine Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinensern gesehen?
Ja, in der Tat, und von vielen berichte ich in meinem Buch: der vielleicht erstaunlichste Ort, den ich besucht habe, ist „das Feld“ in Gush Etzion. Ich habe viel darüber reden gehört, bevor ich es schließlich finden konnte. Es ist ein Ort, wo Palästinenser und Juden ein Modell für ein gemeinschaftliches Leben entwickeln. Es gibt eigene Regeln und Gepflogenheiten, sie bauen gemeinsam Gemüse an, lernen Hebräisch bzw. Arabisch und veranstalten Sommercamps. Vielleicht liegt hier die Zukunft …

Was ist Ihre Vision für die Zukunft?
Der Glaube an eine bessere Zukunft ist bedeutungslos, wenn wir nicht dafür arbeiten. Es gibt ein paar interessante neue Friedensinitiativen, ich habe darüber in meinem Buch geschrieben. Wir müssen mutig, aufrichtig sein und uns dafür einsetzen, sie voranzutreiben.

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