Presse
„Ein Psychothriller, der ganz nah an der Protagonistin bleibt. Julya Rabinowich führt uns bravourös aus dieser Gewaltspirale hin zu einer gestärkten jungen Frau. Das macht atemlos und lässt einen ermutigt zurück.“ Corinne Eckenstein, Die Presse, 05.10.19
„Rabinowich überzeugt durch ihre Sprache, die trotz Knappheit sehr sinnlich ist. Treffend schildert sie die Wahrnehmung ihrer Hauptfigur und lässt einen intensiv an deren Erleben teilhaben.“ Andrea Lüthi, Neue Zürcher Zeitung, 30.06.19
"Ein sehr poetisches, psychologisch sehr gut recherchiertes, inhaltlich sehr einnehmendes und ganz bestimmt Mut machendes Buch, das lange nachwirkt.“ Andrea Wedan, Buchkultur, 27.06.19
„Ein faszinierender Roman … Rabinowich erzählt diese Geschichte einer Wandlung in einer einfühlsamen poetischen Sprache … spannend – bis zur letzten Seite.“ Rolf Brockschmidt, Tagesspiegel, 06.03.19
„Eine packende Geschichte… Es hilft Alice besagte Dea, eine nebelfarbende, sphinxhafte Hündin, die Alice auf dem Weg zu sich selbst geleitet – eine berückende Erfindung der Autorin, ein magisches Element inmitten der Prosaik der Pubertät, das diese Coming-of-Age Geschichte erst zu einem Stück der Literatur macht.“ Kirsten Breitfellner, Der Falter, 19.03.19
„Um die 15 wird man wohl sein müssen, damit man den Roman in seinem Reichtum und seinen (zum Teil) armseligen Menschen ganz erfasst. Nach „oben“ gibt es keine Altersgrenze. Und Burschen, richtige Burschen, versäumen etwas, wenn sie Alice nicht kennenlernen.“ Peter Pisa, Der Kurier, 16.03.19
„‚Ein Jugendbuch, das man mit 17, 27 oder 37 lesen kann. … Julya Rabinowich schreibt unheimlich glaubhaft und berührend. Ein echt intensives und überraschendes Leseerlebnis!“ Gesa Wegeng, WDR 1LIVE Stories, 29.01.19
„Julya Rabinowich erzählt eine leise, zarte Geschichte, die sich erst nach und nach dem Leser erschließt. Ihre Sprache ist zurückhaltend und dennoch kraftvoll. Vor allem aber überzeugt die Vielschichtigkeit ihrer Figuren, die es genauso im echten Leben geben könnte.“ Katja Eßbach, Norddeutscher Rundfunk, 18.01.19
5 Fragen an …
Julya Rabinowich
Wer sollte Hinter Glas lesen?
Eigentlich alle. Wenn man mich fragt. Aber vielleicht am meisten jene, die Gewalt oder Grenzüberschreitung erlebt haben und vielleicht nicht wussten, wie sie darauf reagieren oder wie sie aus dieser Situation wieder herauskommen sollten. Ich habe dieses Buch im Wissen um Gewaltspiralen und im Vertrauen auf den Überlebenswillen geschrieben.
Was ist das Besondere an Hinter Glas?
Das Thema sind verschiedene Aspekte der Gewalt, die oft wie Zahnräder ineinandergreifen – und die Mechanismen, die in der Situation helfen oder eskalieren können. Mir schien Gewalt ein sehr wichtiges, akutes Thema zu sein. Einerseits sinken Hemmschwellen. Mobbing erfährt durch die digitale Verstärkung eine weitere Eskalation, die Nachrichten, die Filme sind voll von Gewalt, die abstumpfen lässt, vielleicht sogar dazu verleitet, nicht mehr zu genau hinsehen zu wollen, zu vereinfachen, die falschen Antworten zu geben. Meistens hat Gewalt ein System und einen Mechanismus, den man, wenn man sich dessen nicht bewusst wird, nur sehr schwer verlassen kann.
Warum ist ihnen das Thema Gewalt so wichtig?
Das, was mich an diesem Thema fasziniert hat, war einerseits der Wiederholungszwang, der manche Opfer immer wieder in dieselbe Situation zurückführt, bis sie aus diesem System ausbrechen können. Andererseits die Überwindung dieser Systeme, eine Überwindung die einen starken Überlebensinstinkt, eine große Resilienzkraft benötigt. Um diesen Prozess für Alice zu erleichtern, habe ich ihr Dea an die Seite gestellt. Die Geschichte von Alice ist eine Geschichte der Selbstermächtigung und der Emanzipation. Häusliche Gewalt trifft übrigens in einem hohen Maß Frauen und Mädchen. Mit der Geschichte von Alice will ich Opfern von Gewalt Hoffnung machen. Ich will sie stärken. Und diejenigen, die keine Gewalt erleben, vielleicht auch dazu anregen, darüber nachzudenken. Mobbing ist nicht denkbar ohne stille Mitläufer, und viele Opfer von Gewalt brauchen erst jemanden, dem sie sich anvertrauen können, bevor sie weitere Schritte setzen.
Was ist der wichtigste Satz in dem Buch?
„Zwischen uns alle Magnetfelder dieser Welt.“ Für mich ist das der wichtigste Satz im Buch, weil er das festhält, was Alice am Intensivsten erlebt, die Verliebtheit und die Annäherung an Niko. Das verleitet sie ja erst dazu, auszubrechen und ihm die Wahrheit über ihr Leben zu erzählen. Das ist etwas, das sie noch nie zu teilen gewagt hat. Beide Tatsachen führen ja erst zu der gesamten weiteren Entwicklung, die uns auf eine Achterbahnfahrt zwischen Schönem und Fürchterlichem mitnimmt.
Was hat dir beim Schreiben von Hinter Glas am meisten Spaß gemacht?
Mit Alice gemeinsam den Weg aus dem Labyrinth zu suchen und zu finden.
Kommentare
„Julya Rabinowich gelingt das Kunststück, eine literarische Sprache zu finden, die für Jugendliche leicht lesbar ist, aber in ihren Bildern so kraftvoll und berührend ist, dass sie auch erwachsene Leser*innen abholen kann.“
Alexandra Zumoberhaus, Hintermayer Kinderbücher – Buchhandlung in Wien, 28.01.2019
„Rabinowich erzählt Großes und Schmerzhaftes mit beeindruckend ruhiger Stimme und psychologischem Geschick. Man darf staunen und ist berührt von der Intensität dieses poetischen Textes.“
Katrin Rüger, Buchpalast – Buchhandlung in München, 21.01.2019