Presse
"... ein empfehlenswertes Buch, weil es tatsächlich aufrüttelt und im dritten Kapitel mit der Überschrift 'Wie wir uns jetzt wehren müssen' wertvolle Tipps und Möglichkeiten aufzeigt." Catrin Stövesand, Deutschlandfunk, 04.01.16
„… eine sehr gut geschriebene, kluge Bestandsaufnahme, die ohne jeglichen Alarmismus auskommt.“ Katja Eßbach, NDR Info, 24.08.15
"Vieles von dem, was Bednarz und Giesa zusammengetragen haben, überzeugt - vor allem ihr Plädoyer für mehr Zivilcourage und den Mut, in Diskussionen mit Argumenten zu überzeugen, dabei aber Tabus gegen das so beliebte . Das wird man doch noch sagen dürfen" zu verteidigen." Das Parlament, 05.10.15
"Dass die rechten Milieus immer stärker die bürgerliche Mitte infiltrieren, bestätigt die These der beiden Autoren.
Sie warnen eindringlich davor, die rechten Denkschulen als ein vorübergehendes Phänomen wahrzunehmen.
Am Ende der 250 klugen Seiten rufen die Autoren zur Zivilcourage auf. „Kommen wir heraus aus der Defensive“,
appellieren sie an die Leserschaft, sich zu vernetzen und nicht nur den Verstand, sondern auch die Herzen (zurück) zu gewinnen." Winfried Folz, Die Rheinpfalz, 10.10.15
"Auf ein bestimmtes Milieu, und das weisen Bednarz und Giesa sehr gut nach, ist eine solchermaßen radikalisierte Bürgerlichkeit längst nicht mehr beschränkt: AfD und Pegida sind nur die deutlichsten Zeichen dafür." Fabian Leber, Der Tagesspiegel, 30.09.15
"Wie gut, dass es inzwischen Bücher wie dieses gibt. Sie werden gebraucht. Denn es wächst die Zahl der 'gefährlichen Bürger'." Werner Perger, Falter 6/16
5 Fragen an …
Liane Bednarz und Christoph Giesa
Fragen & Antworten Liane Bednarz
Wer sind eigentlich die „gefährlichen Bürger“, die Sie in Ihrem Buch beschreiben?
Die “gefährlichen Bürger” sind zunächst einmal Rechtsintellektuelle, die das entsprechende Gedankengut über ihre Medien mit erheblicher Resonanz verbreiten. Darüber hinaus zählen wir diejenigen Menschen dazu, welche ressentimentgeladene Texte begeistert aufgreifen und den darin geschürten Hass auf die seriöse Presse und die Politik auf die Straße tragen (Pegida) bzw. in den Leserforen und sozialen Medien ungehemmt ausleben. Dann gibt es noch diejenigen, die das neurechte Denken und den zugehörigen Jargon nach und nach adaptieren und so von verführten Bürgern zu gefährlichen Bürgern werden, ähnlich wie die zu Nashörnern mutierten Leute in Eugène Ionescos gleichnamigem Theaterstück.
Ist die neue Rechte eine ernste Bedrohung für unsere Gesellschaft?
Ja, das ist sie ohne jeden Zweifel, weil es ihr zunehmend gelingt, ihr Gedankengut in der bürgerlichen Mitte zu verankern. Ähnlich wie in der Spätphase der Weimarer Republik ist das antidemokratische und antiliberale Ressentiment wieder salonfähig geworden. Das sieht man insbesondere in der Flüchtlingsdebatte. Besonders in rechten christlichen Kreisen schämt man sich nicht mehr, deshalb eine “Islamisierung” herbeizuphantasieren und die derzeit rund 800.000 Asylsuchenden als amorphe Masse von überwiegend “jungen muslimischen Männern” zu sehen. Auch Sarrazin und Pirinci werden in diesen bürgerlichen Kreisen hochgeschätzt. Und das Wählen der AfD gehört dort gewissermaßen zum guten Ton. Hier hat sich das neurechte Gedankengut samt seinen Feindbildern schon so weit festgesetzt, dass fast kein Diskurs mehr darüber möglich ist.
Fragen & Antworten Christoph Giesa
Was sagt der Begriff der „Lügenpresse“ über diejenigen aus, die ihn benutzen?
Der Begriff an sich sagt ja noch nicht viel – auch etablierte Medien sind ja nicht frei von Fehlern und Manipulation. Eine Aussagekraft bekommt er erst, wenn man sich diejenigen, die ihn benutzen genauer anschaut: Sie manipulieren selbst, sie glauben nur, was sie wollen – egal ob es der Wahrheit entspricht, oder nicht – und sie lesen “alternative Medien”, die tatsächlich pure Propaganda sind. Deren Behauptungen werden dann allerdings blind geglaubt, selbst wenn sie noch so leicht zu widerlegen sind. Den “Lügenpresse”-Brüllern geht es nur um die Zementierung und Multiplikation ihres zumeist rechten Weltbildes, nicht um die Wahrheit.
Wie positionieren Sie sich als Publizist dazu?
Ich versuche mit sauber recherchierten Büchern und Artikeln Mythen zu dekonstruieren und wenn schon nicht die “gefährlichen Bürger” selbst zu überzeugen, so doch gefährdeten Bürgern und überzeugten Demokraten Handwerkszeug an die Hand zu geben, um in der Debatte gegenzuhalten. Manchmal muss man allerdings auch härter vorgehen und den Dialog verweigern. Wer menschenfeindliche Pauschalisierungen von sich gibt, darf nicht das Gefühl bekommen, dass sein Hass ein legitimes Argument, ein legitimer Debattenbeitrag ist.
Warum wird die AfD uns auch in der nächsten Zeit weiter beschäftigen?
Die AfD ist ja nicht nur eine Partei, sie ist auch ein wichtiger Vernetzungspunkt für verschiedenste Protagonisten aus dem neurechten Milieu. Selbst wenn sie in Zukunft keine besonders guten Umfrage- oder Wahlergebnisse mehr holen sollte, wird sie weiterhin ihren Teil zur Organisation des neurechten, autoritären, antiwestlichen, fremdenfeindlichen und homophoben Impulses beitragen. Der Angriff dieses Denkens ist nicht abgewehrt, er hat vielmehr gerade erst begonnen.