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„In Hamid Sulaimans Figuren spiegelt sich die Zerrissenheit und Widersprüchlichkeit der syrischen Bevölkerung. … Interessanterweise schafft es gerade die Comic-Form, nicht abzulenken von dem, worum es Hamid Sulaiman geht: Die komplizierte Situation in Syrien zu erklären. Das Buch ist Kunst, Comic und politische Aufklärung in einem. Unbedingt empfehlenswert!“ Marcela Drumm, WDR 5 „Scala“, 09.05.17
"Eindrucksvoll skizziert Hamid Sulaiman die verworrenen Frontlinien in seinem Heimatland Syrien. ... Die Welt auf diesen Bildern besteht nur aus Schwarz und Weiß. Dabei ist 'Freedom Hospital' doch vor allem eine großartige Studie über die Grautöne des Krieges. ... Sulaimans Graphic Novel atmet einen kämpferisch optimistischen Geist: Das Freedom Hospital ist eine kleine kosmopolitische Insel im Malstrom des Krieges." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 08.02.17
"Hamid Sulaiman ist ein wirkliches Talent. ... Wer verstehen will, wie sich aus einem blühenden Land mit relativ friedlich zusammenlebenden ethnischen und religiösen Gruppen der undurchschaubare Albtraum entwickelt hat, den wir heute mit dem Wort Syrien verbinden, dem hilft diese Graphic Novel." Die Welt, 04.02.17
"Diese streng in schwarz-weiß gehaltenen Zeichnungen erzählen eindrücklich von dem, was in Syrien passiert. Reduziert auf den Mikrokosmos Krankenhaus wird die Zerrissenheit der Gesellschaft fast physisch spürbar. Eine berührende Graphic Novel!" Deutschlandradio Kultur, 01.02.17
"Sulaiman arbeitet mit einfachen Mitteln, die aber umso eindrucksvoller wirken. ... In Sulaimans Geschichte spürt man das Leiden in seinem eigenen Land aus jedem Dialog. ... Wenn 'Freedom Hospital' dazu beiträgt, dass wir noch mehr Abscheu vor der Grausamkeit der Kriegsführung in Syrien entwickeln und noch mehr Mitgefühl für diejenigen, die dem Schlachten entkommen sind, dann hat es sich schon gelohnt." Andreas Platthaus, FAZ.net, 30.01.17
"'Freedom Hospital' ist eine starke Antwort auf Propagandabilder, wie sie der IS oder das syrische Staatsfernsehen verbreiten. ... Sulaiman erzählt durch seine kontrastreichen, expressiven Schwarz-Weiß-Zeichnungen von einem 'anderen Syrien'. Originell und in Europa bislang weitgehend unbekannt – mit deutlich antiautoritärer Handschrift. Einer, der keine einfachen Wahrheiten sucht, aber große Ideale praktisch umzusetzen versucht. ... 'Freedom Hospital' ist ein Monument der Unbeugsamkeit, der Rebellion, der Verweigerung und der Erinnerung – an eine revolutionäre Bewegung, die es im Moment des Betrachtens so schon nicht mehr gibt. Mit 'Freedom Hospital' ist Sulaiman eine Art 'Syrien für Einsteiger' gelungen, spannend und ohne großes Vorwissen lesbar." Andreas Fanizadeh, taz, 28./29.01.17
"Ein dunkles Meisterwerk über den Weltkrieg vor unserer Tür." Tobias Rapp, Der Spiegel, 09.04.16
5 Fragen an …
Hamid Sulaiman
Warum haben Sie sich entschieden, den syrischen Bürgerkrieg in Form einer Graphic Novel zu erzählen?
Man findet inzwischen viele Beispiele dafür, dass sich mit dem Genre Graphic Novel Geschichten über Länder und Gesellschaften vermitteln lassen. Ich selbst habe viel gelernt, indem ich Graphic Novels über Palästina, den Zweiten Weltkrieg, den Iran und den Holocaust gelesen habe, aber auch etliche andere Bücher zu wichtigen historischen Ereignissen. Und weil das Zeichnen ein Mittel ist, das ich nutzen kann, hatte ich die Möglichkeit, das, was ich sagen wollte, in Form einer Graphic Novel zu sagen. Es ist einfacher – und billiger – als einen Film zu drehen, und dank der Bilder ist das Ganze leichter zu lesen als ein Roman.
Haben Sie sich von anderen Künstlern und Graphic Novels inspirieren lassen?
Ja, was die Art zu erzählen angeht, haben mich eine Reihe von Künstlern beeinflusst, Leute wie Art Spiegelman, Marjane Satrapi, Joe Sacco und Alan Moore, der sich ein wenig von den anderen unterscheidet, die im Grunde an ihrer jeweiligen Autobiographie gearbeitet haben. Was die visuelle Seite, also meine Art zu zeichnen betrifft, waren Künstler wie Will Eisner, Frank Miller und Hugo Pratt für mich Vorbilder.
Ist die Geschichte, die Sie in „Freedom Hospital“ erzählen, rein fiktiv, oder gibt es darin Elemente, die auf realen Ereignissen und persönlichen Erfahrungen basieren?
Die meisten Figuren sind von realen Menschen inspiriert. Auch ein Großteil der Dialoge und der kleinen Anekdoten haben einen wahren Hintergrund. Das von mir erfundene Untergrundkrankenhaus sollte wiederum ein fiktiver Ort sein, an dem all diese realen Geschehnisse und Details zusammenkommen.
Trotz all des Schreckens, von dem Sie erzählen, vermittelt Ihr Buch am Ende überraschenderweise ein Gefühl von Hoffnung. Woher nehmen Sie Ihre Hoffnung?
Ich glaube, dass jeder Krieg irgendwann endet. Kein Krieg dauert ewig. Und trotz all der schrecklichen Nachrichten, die wir jeden Tag aus Syrien hören, warte ich auf den Tag, an dem auch dieser Krieg enden wird – denn ab diesem Tag kann endlich ein neues, freies und modernes Land aufgebaut werden.
„Freedom Hospital“ ist Ihre erste Graphic Novel. Arbeiten Sie schon an einer neuen?
Ja, und sie hängt mit der ersten zusammen. Ich erzähle darin die Geschichte von Abu Taysir, der auch schon in „Freedom Hospital“ vorkommt. Es geht darum, was er während des Massakers von Hama im Jahr 1982 erlebt hat. Bei dem Angriff der syrischen Armee kamen damals Schätzungen zufolge 30 000 Menschen ums Leben.