Eine Frau am Telefon
Carole Fives

Eine Frau am Telefon

übersetzt aus dem Französischen von Anne Braun
Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 19.02.2018
  • 128 Seiten
  • Deuticke Verlag
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-552-06362-4
  • Deutschland: 16,00 €
  • Österreich: 16,50 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-552-06370-9
  • E-Book Deutschland: 11,99 €

"Ich habe noch nie so viel gelacht. Charlène ist immer witzig, aber auch rührend und herzergreifend." Bernard Pivot
Charlène ist eine lebenslustige Frau, sie trinkt und raucht und trägt das Herz auf der Zunge. Sie ist Anfang sechzig, beide Kinder sind aus dem Haus, ein Ersatz für den verstorbenen Gatten ist leider noch nicht gefunden. Um dieses Problem zu besprechen, ruft die Mutter ihre Tochter an, und wir hören ihr dabei zu. Dating, Fernsehserien, der Hund ... Aber es geht auch um ernstere Dinge – die Leere etwa, die sie manchmal umgibt, oder ihre schwere Krankheit. Trotzdem bringen einen die Anrufe fast immer zum Lachen. Charlène ist selbstsüchtig, politisch unkorrekt, unhöflich, vorwurfsvoll und widersprüchlich. Dann wiederum ist sie besorgt, zärtlich, zerbrechlich. Unmöglich, ihr lange böse zu sein ...

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Carole Fives

Carole Fives

Carole Fives, geboren 1971, ist bildende Künstlerin und Autorin. Für ihre Romane und Erzählungen wurde sie in Frankreich bereits mehrfach ausgezeichnet. Zuletzt erschienen ihre RomaneEine Frau am Telefon(2018) und Kleine Fluchten ...

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„Ein bereicherndes Buch, das auf nur 128 Seiten alle Facetten einer Mutter-Kind-Beziehung widerspiegelt: irritierend, berührend, ärgerlich, ungerecht, witzig, warmherzig, launisch, kraftspendend und vieles mehr.“ Doris Kraus, Die Presse, 13.05.18

„Carole Fives zeichnet das Porträt einer bemerkenswerten Frau, die nervt, penetrant Aufmerksamkeit fordert und auch vor emotionaler Erpressung nicht zurückschreckt - gleichzeitig aber (fast) nie ihren Humor verliert und so unsentimental und schnoddrig mit großen Problemen umgeht, dass es niemanden kaltlässt.“ Katja Weise, NDR Kultur, 11.05.18

„So herzerfrischend renitent, politisch unkorrekt, so widersprüchlich wie radikal, dass es eine Freude ist.." Heinz Gorr, BR2 Favoriten, 27.02.18

„Ein bitterer, ein bitterböser Spaß". Valerie Heintges, St. Galler Tagblatt, 26.02.18

„'Eine Frau am Telefon' ist eine vergnügliche emotionale Achterbahn … Überaus komisch." Christine Westermann, WDR 2. 22.04.18

„Ich habe selten ein Buch gelesen, bei dem ich so viel gelacht habe, bei dem ich aber auch so emotional berührt war." Christine Westermann, WDR, 12.04.18

5 Fragen an …

Carole Fives

Es gibt ein Theaterstück von Jean Cocteau, Die menschliche Stimme heißt es. Kennen Sie diesen Monolog am Telefon?
Ich kannte ihn nicht, aber viele Leser haben mir nach dem Erscheinen von Eine Frau am Telefon davon erzählt, und ich habe mir die Version mit der Stimme von Berthe Bovy* angehört. Ein großartiger Text über die Trennung.

Rufen Sie Ihre Mutter oft an?
Ich muss meine Mutter nicht anrufen, sie ruft mich an – dreimal am Tag!

Wie haben Sie Charlène erschaffen? Gibt es ein reales Vorbild? Oder mehrere?
Charlène ist inspiriert aus den Beziehungen, die ich zu meiner Mutter und zu vielen anderen Frauen in meinem Umkreis habe, familiären und freundschaftlichen. Ich wollte diesen Roman wie eine Art Einbahn-Dialog schreiben. Der Leser ist aktiv und rekonstruiert selber die fehlenden Dialogpassagen.

Viele Leser lieben den Humor des Buches. Aber die behandelten Themen sind ja nicht nur lustig. Sie schreiben auch über Einsamkeit, das Alter, Krankheit. Gab es für Sie überraschende Reaktionen? Gibt es einen Aspekt des Buches, der Ihnen besonders wichtig ist?
Charlène lebt allein, das Telefon ist für sie ein Mittel, diese Einsamkeit auszugleichen. Sie gehört zu einer Generation von Frauen, die zu früh geheiratet haben und die nicht aufhören können, ihre verlorene Jugend nachholen zu wollen. Sie ist eine aufdringliche Person, die die Sprache nicht nutzt, um sich auszutauschen oder um zu kommunizieren, sondern um die Leere auszufüllen und Ängste loszuwerden. Sie kennt keine Grenzen, hat keinen Filter. Sie spricht mit ihren Kindern über ihr Sexualleben, über ihre Begegnungen im Internet, aber sie neigt auch dazu, sich aus der Ferne in ihr Leben einzumischen. Sie beherrscht alle Techniken emotionaler Erpressung perfekt: Klagen, Drohungen, Annäherungen, überraschende Liebeserklärungen … Sie hat einen Zwang, sich mitzuteilen, einen krankhaften Drang zu sprechen, und das wollte ich in diesem Text in Szene setzen. Das Werkzeug Telefon ist dafür ideal, denn, wie die Kritiker in Frankreich betont haben, es stellt definitiv die letzte Nabelschnur dar.

Sie haben als bildende Künstlerin begonnen. Wie sind Sie zum Schreiben gekommen?
Ich habe Philosophie studiert, die Kant’sche Ästhetik entdeckt, deren Lektüre mir die moderne und die zeitgenössische Kunst eröffnet hat. Ich habe dann die Kunsthochschule absolviert. Ich bin sehr stark von der figurativen zeitgenössischen Malerei geprägt, etwa von Gerhard Richter, Luc Tuymans, Marlène Dumas… Aber es gibt Themen, die ich mit den Mitteln der Malerei nicht behandeln konnte, ich brauchte die Worte. Zuerst habe ich auf meine Leinwände geschrieben, einzelne Phrasen, Absätze, bis ich mir schließlich ein Heft gekauft habe, um einen Roman zu schreiben.

*Berthe Bovy (1887 bis 1977) war eine belgische Schauspielerin, die vor allem durch ihre zahllosen Rollen in Komödien bekannt wurde.

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