"Die ebenso berührende wie verstörende Familiengeschichte fesselt nach wenigen Seiten. Das Schweigen und Verschweigen innerhalb der Familie ist erlebbar geschildert. Beeindruckend die sprachlich unterschiedlichen Personen-Kapitel." Die Zeit, waswirlesen-Newsletter, Auf Platz 3 der 10 Bücher des Jahres 2022, 29.12.22
"Zu Aydemirs 'Dschinns' werden Literarhistoriker greifen, wenn sie 2122 beschreiben wollen, wie man vor 100 Jahren in Deutschland geschrieben hat." Olaf Przybilla, Süddeutsche Zeitung, 23.08.22
"Immer wieder erstaunlich, was man mit der guten alten Form des Familienromans erzielen kann... Eine Augen öffnende Lektüre." Denis Scheck, ARD druckfrisch, 22.05.22
"Eine vielschichtige, psychologisch starke Familiengeschichte, in der es nicht zuletzt darum geht, dass man in sein eigenes Herz schauen sollte, um zu wissen, wer man ist. Denn nur wenn man das weiss, kann man einander vergeben." Annette König, SRF, 25.05.22
„Ein sehr, sehr besonderes Buch. Aydemir erzählt nämlich einerseits hochreflektiert, analytisch, klar und auf der anderen Seite mit ganz großer Empathie für jede einzelne ihrer Figuren – da schwingt immer Distanz und Nähe mit, das ist sehr ausgewogen und sehr, sehr ausdrucksstark. Psychologisch hochinteressant.“ Sylvia Schwab, Deutschlandfunk Büchermarkt, 02.04.22
"Ein mitreißender Familienroman … selten wurden in der neueren Literatur die Qualen einer über Generationen vererbten Entmündigung und der Befreiung aus ihr so überzeugend geschildert." Nicole Henneberg, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 30.03.22
"Die Quellen des Unglücks versiegen nie, umso weniger, wenn Familien von einem Land ins andere migrieren. Deshalb muss auch die Geschichte dieser Familie erzählt werden, denn sie ist wie alle guten Geschichten eine, die man so noch nie gelesen hat und die über die Familie hinaus in die Gesellschaft weist. Der Schmerz dieser Familie trifft ins Mark – aber er öffnet die Augen, das Herz und manchmal sogar den Mund. Dann beginnt das Erzählen. Martina Läubli, NZZ Bücher am Sonntag, 27.03.22
"Ein wichtiger Roman über den Verlust von Wurzeln und großen Schwierigkeiten, sich in Deutschland zu Hause zu fühlen, wenn viele dort von 'Scheißtürken' reden. Zumal Aydemir nie einseitig auf dieses Dazwischen-Sein blickt." Katja Weise, NDR Kultur, 18.03.22
"So gut, dass man das Buch kaum weglegen kann: Fatma Aydemir beschreibt in ihrem neuen Roman die Konflikte in einer Familie, die aus der Türkei auswanderte und in Deutschland nie richtig ankam." Eva Thöne, Der Spiegel, 14.03.22
"Die Bilder und Situationen, die Aydemir aufruft, sind von einer beinahe unheimlichen Präzision. Jeder sparsame Dialog, jedes verstockte Gefühl, jede popkulturelle Referenz – kurz: jedes Wort – sitzt." Maryam Aras, Die Presse, 05.03.22
"Vielfalt bildet der Gesellschaftsroman nicht nur in den verschiedenen Standpunkten und Herausforderungen seiner ProtagonistInnen ab, sondern darüber hinaus in seiner stilistischen Varianz. ... Ein Buch, das politische Brisanz und Grundfragen des Menschseins mit Sentiment und Melancholie vereint." Björn Hayer, Der Freitag, 24.02.22
"Aydemir fühlt sich in fast jede ihrer Figuren meisterhaft ein – man kann ihr Buch kaum aus der Hand legen." Spiegel Bestseller Beilage, 11.03.22
"Ein berührender Familienroman über die große Sehnsucht nach Liebe und Anerkennung." Brigitte, 05/22
"Fatma Aydemirs junge Protagonisten sitzen zwischen den Stühlen und sehnen sich nach einer eigenen Geschichte. Selten hat ein Buch das so berührend, einfühlsam und in jeder Zeile glaubwürdig auf den Punkt gebracht." Marcella Drumm, WDR5 Scala, 22.02.22
"Ein Familienroman von außerordentlicher Intensität." Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 16.02.22
"Der Einfachheit halber werden Romane gerne in Schubladen gesteckt und besonders gern und rasch werden Bücher in der Schublade Migrantenliteratur abgelegt. Nicht so hier, denn mit seinen lebensprallen Figuren, den schnellen an TV-Serien erinnernden Schnitten zwischen den Szenen und dem langsamen Aufdecken lange gehüteter Geheimnisse, schreibt sich Fatma Aydemir aus jeder Schublade heraus." Wolfgang Popp, Ö1 Morgenjournal, 16.02.22
"Ihr deutsch-türkischer Familienroman, der kurz vor der Jahrtausendwende spielt, ist ein Wunderwerk an Präzision und Einfühlung. … Die Stimmenvielfalt ihres Romans ist ebenso außerordentlich wie die Nonchalance, mit der sie die gängigen Diskurse zu Herkunft, Geschlecht und Identität ins Erzählen überführt. Das Spiel mit Leitmotiven beherrscht sie genauso wie lockere Dialoge und geschickte Dramaturgie." Meike Feßmann, Süddeutsche Zeitung, 16.02.22
"Ein kraftvoller, manchmal schmerzhaft ehrlicher Familienroman, in dem alle Figuren ihre Abgründe offenbaren und trotzdem ihre Würde behalten. Man lebt und leidet mit ihnen bis zum dramatischen Schluss." Laura Freisberg, Bayern 2 Diwan, 13.02.22
"Ein Familienroman, der in klassischer Weise mit Geheimnissen arbeitet, mit unausgesprochenen Wahrheiten. Da gibt es mehr, als sich offenbart. Und deswegen kann man diesen Roman kaum weglegen." Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 13.02.22
"Ein großes Epos über Migration und die Suche nach Lebensantworten, das sich kaum aus der Hand legen lässt." Cigdem Akyol, Kulturtipp, 06/22
Kommentare
Buchhandlung Lesezeichen Darmstadt
01.06.2022Hallo Hanser, wir lesen in einem unserer Lesekreise gerade „Dschinns“ und normalerweise tauschen wir uns nicht im Vorfeld zum Leseerlebnis aus. Diesmal hat es aber einen Freund hingerissen. Und das schrieb er uns:
„ Hallo Ihr Lieben,
so, bin fertig mit dem neuen Buch und muss sagen: \“Holla die Waldfee!!!\” – pardon: \“Holla der Berg-Dschinn\”, was war das denn?
Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das alles als \“gut\”, \“kunstvoll\” oder \“gelungen\” bezeichnen darf. Aber Tatsache ist, dass ich es in \“drei Aufnahmen\” gelesen habe (und sogar sauer wurde, als man mich familienseitig mal unterbrechen wollte), so spannend fand ich das. Eine solche Verbindung zu einem belletristischen Text hatte sich bei mir zum letzten Mal bei \“Hool\” eingestellt.
Mittlerweile dämmert mir sogar, dass der Text einiges an Raffinesse aufzubieten hat, und nur scheinbar so dahinerzählt rüberkommt. Will sagen: vor der heutigen finalen Lektüre (das Kapitel über Peri hatte ich zunächst übersprungen), hatte ich den kompositorischen Aufwand des Romans deutlich unterschätzt – das passt doch alles ziemlich gut zusammen. Jetzt verstehe ich auch: Das erste Kapitel mit der Schilderung Hüseyins als stereotype \“Gastarbeiter-Schmonzette\” war für sich genommen zwar erst mal ziemlich öde, aber als \“Basis\”, von der aus dann aber mal so richtig ausgeholt werden kann, bis schließlich sogar die Erde erzittert, ein prima Kontrast.
Heilige Scheiße, und jetzt eröffnet sich mir auch die spezielle Erzählweise und der Bezug zum Titel. Ich weiß nicht, wie es Euch damit geht. Auf mich wirkte diese Du-Erzählperspektive, denen Hüseyin und Emime (und nur diese beiden) in der Istanbuler Wohnung ausgesetzt waren, sehr \“befremdlich\”. Befremdlich wie die berühmten Erzählungen von Yasar Kemal über das Ende \“seines\” romantisierten Istanbuls aus der naiven Sicht des \“gemeinen Volkes\” (\“Auch die Vögel sind fort\”, 1978/1984), die ich vor Jahrzehnten mal gelesen habe – und bei denen ich auch den Eindruck hatte, dass hier gegen abendländische Literaturstandards verstoßen wird, dafür aber eine ganz besondere \“Stimmung\”, ein besonderes Gefühl transportiert wird, das mir im wahrsten Sinne des Wortes \“fremd\” bleiben wird.
Da verzeihe ich der Autorin auch ihren etwas plump geratenden Hakan, obwohl es ihm unter allen (türkischen) Männern in Deutschland ja noch am besten zu gehen scheint (und das hat ja wirklich eine breite soziologische Basis). Ebenso wie der zur Zeit in Filmen übliche und extrem nervige Wechsel zwischen Jetzt und Rückblende.
Ha, Teufel noch eins, ich bin wohl jetzt Fan! Tja, unverhofft kommt oft – und damit besten Dank an diejenigen, die diesen Vorschlag beim letzten Treffen durchgesetzt haben.“
Selten habe ich gerade bei dieser Person so ein Sprühen erlebt.
Alles Gute wünscht Britta aus dem Lesezeichen