Presse
"Es gehört zu Reichholfs Stärken, Zusammenhänge darzulegen und nicht bloß Wissenshäppchen aufzutürmen. [...] Bei alldem kommen auch jene Leser auf ihre Kosten, die finden, Biologie sei immer nur so viel wert, wie sie Mathematik enthält." Kai Spanke, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23.11.19
"Joseph Reichholf ist Erzähler und Biologe. Er malt Geschichten, die den Leser in die Eichhörnchen-Welt ziehen. Anders als andere Wissenschaftler scheut er sich nicht, persönliche Erlebnisse oder die von Freunden einfließen zu lassen." Annegret Faber, MDR Kultur, 13.11.19
"Josef H. Reichholf […] hat eine wunderschöne Art, einen in dieses Buch hineinzuführen." Stefan Keim, WDR 4, 11.11.19
"Eine ebenso lehrreiche wie packende Lektüre." Klaus Nüchtern, SWR, 28.10.19
"Reichholf hat uns mit seinem bezaubernden Buch die Augen geöffnet, damit wir diese schöne, menschen- und tierfreundliche Wahrheit sehen können." Jörg Baberowski, Die Welt, 05.10.19
"Hier gibt es hinreichend Details, vor allem aber profund ausgezogene Linien zu dem possierlichen Wesen. […] Eine feine Lektüre" Erhard Schütz, der Freitag, 14.11.19
"Die Lektüre lohnt sich. Ein Grund dafür sind die Zusammenhänge, in denen der mehrfach preisgekrönte Autor, die Details über das Tier beschreibt, das in der Stadt recht zutraulich ist, in Parks und anderen Grünanlagen immer wieder zu sehen ist, auf dem Land sich aber meistens ganz gut versteckt hält, da dort Fressfeinde wie Mäusebussarde oder Marder lauern." Peter Illetschko, Der Standard, 22.10.19
"Reichholf wirbt für Tiere, die sich in menschlichen Ballungsräumen eingerichtet haben. Tiere in der Stadt sind für ihn […] fester Bestandteil einer Umwelt, die sich ständig verändert […]. Kaum ein Tier führt das so kunstvoll vor wie das Eichhörnchen, der Nager der Herzen." Jutta Person, Süddeutsche Zeitung, 15.10.19
5 Fragen an …
Josef H. Reichholf
Wie kamen Sie zu den Eichhörnchen? Was fasziniert Sie so an ihnen?
Als Kind schon faszinierten mich Eichhörnchen mit ihrem munteren Wesen, wie sie an den Bäumen im Wald kletterten, sich vor mir versteckten, aber doch wieder neugierig nach mir schauten. Später, nachdem ich nach München gekommen war, ließen sich die kleinen Flitzer noch besser beobachten und bewundern. Richtig befassen musste ich mich aber mit ihrem Leben, als ich Ziehvater eines Eichhörnchenbabys wurde, das „vom Himmel gefallen“ war.
Eichhörnchen und Nüsse: Warum passen sie so gut zusammen?
Nüsse sind, wie wir wissen, sehr nahrhaft. Den Eichhörnchen liefern sie viel Energie, die die kleinen Nager für ihr Leben brauchen. Nüsse sind bestens handhabbar für ihre Pfoten. Das Nagetiergebiss eignet sich gut zum Aufnagen. Zudem lassen sich Nüsse leicht verstecken und ziemlich lange aufbewahren. Das ermöglicht den Eichhörnchen die überlebenswichtige Vorratswirtschaft.
Ist das aus Nordamerika stammende Grauhörnchen eine Gefahr für unser Eurasisches Eichhörnchen?
Das hängt von den Umständen ab. Wenn, wie in England, Habicht und Baummarder bis fast zur Ausrottung aus jagdlichen Gründen dezimiert werden, können die amerikanischen Grauhörnchen, die sich in den Städten kräftig vermehren, für das europäische Eichhörnchen zur Konkurrenz werden. Aber das liegt dann mehr am Menschen als an der Natur. Bei uns können die Eichhörnchen in den Städten sicher leben. Sie sind häufig genug, um von den Grauhörnchen nicht verdrängt zu werden. Ungünstiger sieht es für sie in den intensiv forstwirtschaftlich genutzten Wäldern aus. Im Forst sind sie viel seltener als in der Stadt – und damit generell gefährdeter.
Viele Baumarten wie die Fichte werden den immer heißeren Sommern nicht standhalten. Was bedeutet das für das Eichhörnchen und andere Arten?
Wenig, denn die Städte mit ihren Parkanlagen und Gärten sind der mit Abstand bedeutendste Lebensraum der Eichhörnchen. Die Fichten, die besonders betroffen sind von Hitze, Dürre und Borkenkäferbefall, sollten ohnehin längst durch standortgemäße (Laub-)Baumarten ersetzt worden sein. Seit einem halben Jahrhundert fordern das die Naturschützer, ohne Gehör gefunden zu haben. Buchen und Eichen werden in den Wäldern auch in Zukunft Bucheckern und Eicheln liefern, die den Eichhörnchen als Winternahrung dienen.
Warum trifft man in der Stadt öfter auf Eichhörnchen als auf dem Land?
Die Städte sind für die Eichhörnchen viel günstiger als die Wälder auf dem Land. In der Stadt dürfen viele Bäume alt und höhlenreich werden. Stadtparks und Bäume in Gärten werden nicht als Nutzholzbestände bewirtschaftet. Die Menschen sind tierfreundlich. Sie erfreuen sich an den Eichhörnchen – und diese mitunter durchaus auch an uns!