Karin Wieland
In „Das Geschlecht der Seele“ bringen Sie den Berliner Kommunisten Brecht und den Wiener Geistesaristokraten Hofmannsthal zusammen. Wie kam diese Verbindung zustande?
Für mich sind beides Namen, mit denen sich jeweils eine eigene künstlerische Welt verbindet. Der eine scheint das ausgehende 19., der andere das aufbrechende 20. Jahrhundert zu repräsentieren. Mit diesen Namen verbindet sich ein Leben, eine künstlerische Kraft und ein Geschlechterverhältnis. Über die Frau auf der Bühne habe ich das Sprachspiel Hofmannsthals mit dem Sprachspiel Brechts verbunden. Der Vergleich zeigt, was für eine Revolution der Gefühle in den ersten dreißig Jahren des letzten Jahrhunderts stattgefunden hat. Darüber sind wir noch lange nicht...
Hinweise zum Datenschutz, Widerruf sowie Erfolgsmessung und Protokollierung erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung.