Gute Vorsätze

Gute Vorsätze

Lektüreempfehlungen für den Start ins Jahr 2024

Schon Oscar Wilde wusste: »Alle guten Vorsätze haben etwas Verhängnisvolles. Sie werden beständig zu früh gefasst.« Wir hätten da eine Idee, wie Ihre Neujahrsvorsätze Ihnen dieses Jahr nicht zum Verhängnis werden: Motivieren Sie sich statt mit den üblichen Selbsthilfebüchern und Ratgebern doch mit passender Literatur!

Wir haben die gängigsten Neujahrsvorsätze gesammelt und empfehlen Bücher, die Ihnen dabei helfen, sie diesmal auch wirklich einzuhalten. Und falls es nach der Lektüre trotzdem nicht klappt mit dem früheren Zubettgehen oder dem Ausmisten: »Mehr Lesen« ist auch ein super Vorsatz. Und zumindest den haben Sie dann eingehalten!

Weniger Bildschirmzeit

Egal welches Limit Sie sich für die Zeit am Handy und vor dem PC gesetzt haben: Im Vergleich zu Milas zunehmend wahnhaftem Versuch sich vollständig aus dem Internet zu löschen, wird es Ihnen leicht vorkommen, es einzuhalten. Jenifer Beckers Debüt »Zeiten der Langeweile« ist »eine literarische Granate, die ich gerne mit Schwung ins Silicon Valley werfen würde.« (Philipp Winkler)

Die kleinen Dinge schätzen

Schluss mit schnödem Alltag! Wenn Sie im neuen Jahr empfänglicher sein wollen für die kleinen Dinge, ist »Das Schöne« der ideale Begleiter für Sie. Michael Köhlmeier zelebriert darin alle Facetten eines intellektuellen Savoir-vivre und entwirft eine kleine Schule des klugen Schwärmens. »Eine Verführung zum Lesen, Hören und Offen-in-die-Welt-Schauen.« (rbbKultur)

Früher ins Bett gehen

Statt sich selbst die Nächte um die Ohren zu schlagen, sollten Sie lieber Atsuhiro Yoshidas Figuren aus »Gute Nacht, Tokio« folgen. Sie treffen sich, verpassen sich, träumen und erinnern sich. Im Mondschein und dem Licht der Neonröhren wird die Nacht fast zum Tag - und Sie sind am nächsten Morgen trotzdem ausgeschlafen. »Eine zarte Ode auf unerwartete Glücksmomente des Lebens.« (F.A.Z.)

Endlich mal ausmisten

Ausmisten ist kein Spaß. Allein schon, weil das Wort impliziert, dass die Dinge, derer wir uns dabei entledigen, wertlos sind. Dabei sind doch damit so viele Erinnerungen verknüpft! Ein Dilemma, das Doris Knecht in »Eine vollständige Liste aller Dinge, die ich vergessen habe« »mit genau der richtigen Mischung aus sanfter Traurigkeit und unpathetischer Hoffnung« (NDR Kultur) ergründet.

Sich selbst akzeptieren

Die Nase zu groß, die Arme zu weich, die Haare zu dünn - vor dem Spiegel sind wir oft nicht besonders nett zu uns selbst. Wer das im neuen Jahr ändern will, findet in Moshtari Hilal »eine inspirierende Begleiterin« (NDR Kultur). Poetisch und berührend, intim und hochpolitisch erzählt sie in »Hässlichkeit« von uns allen, wenn sie die Normen enthüllt, mit denen wir uns traktieren.

Umweltbewusster leben

Sie müssen nicht gleich anfangen Heuschrecken zu essen, wie es T.C. Boyles Figuren tun. Aber um ab und zu auf Fleisch zu verzichten und öfter mal das Auto stehen zu lassen, liefert »Blue Skies« mehr als genug Anreiz. »Für alle, die sich davon überzeugen wollen, dass man auch unterhaltsame und witzige Bücher über den Klimawandel schreiben kann.« (Denis Scheck)

Dankbarkeit praktizieren

Gesundheit, ein sicherer Arbeitsplatz, ein Dach über dem Kopf: So vieles, wofür wir dankbar sein sollten, nehmen wir als selbstverständlich hin. Bei einem Perspektivwechsel hilft Jostein Gaarder. Er fragt in einem Brief an seine Enkel: »Ist es nicht ein Wunder, dass es uns gibt?« und wirft einen neugierigen und klugen Blick auf das Privileg, auf dieser Erde zu leben.

Toleranter sein

Sie wollen sich endlich nicht mehr von Ihren Schwiegereltern oder Ihrem Chef auf die Palme bringen lassen? Dann gehen Sie es so gelassen an wie Elke Heidenreich. Denn obwohl deren Nachbarin so richtig nervt, werden die beiden dank Mops Gustav am Ende fast so etwas wie Freundinnen. »Frau Dr. Moormann & ich« erzählt voll Witz und klugen Beobachtungen von einer leidenschaftlichen Hassliebe.

Das leben leichter nehmen

Welche Unwägbarkeiten das Jahr auch für Sie bereithalten mag: Wenn Sie sich ein Beispiel an Franz Schuhs ausgeprägtem Sinn für das Komische im Tragischen nehmen, wird es nur halb so schlimm. »Ein Mann ohne Beschwerden« analysiert die herrschenden Lebensformen und bildet mit unterhaltsamem, manchmal melancholischem Witz ein Panorama der menschlichen Tragikomödie.

Mehr Sport machen

Ein Vorab-Tipp für den Klassiker unter den Vorsätzen: Passend zu den Olympischen Spielen 2024 erscheint im März »Sport ist herrlich«. Darin zeichnet und erklärt Ole Könnecke 70 Sportarten von Alpinklettern bis Windsurfen. Der Anblick eines Flamingos bei der rhythmischen Sportgymnastik oder einer Giraffe beim Stabhochsprung macht unweigerlich Lust, auch für sich selbst die perfekte Sportart zu finden.

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