5 Fragen an ... Markus Gasser

5 Fragen an ... Markus Gasser

Markus Gasser, wie haben Sie die 33 Romane ausgesucht?
Jeder der 33 Romane sollte eine faszinierende Zeitreise bieten und anschaulich machen, wie genau es sich anfühlte, in dieser und in jener Epoche am Leben gewesen zu sein.

Was unterscheidet einen Schriftsteller von einem Historiker?
Im Regelfall: der Historiker erklärt, der Schriftsteller erzählt. Der Historiker ist ein sich bändigender Romancier, der Romancier ein kraft seiner Phantasie außer Rand und Band geratener Historiker. Der Romancier erfindet aus dem Material, das der Historiker vor ihm ausbreitet, Geschichten – handlungsstark, reich an Atmosphäre, plastischen Szenen und sinnlichen Details, mit Pathos, Horror, Leidenschaft und oft aus der Perspektive von Menschen wie du und ich, so dass der Leser das Gefühl hat, er stecke mittendrin.

Was lernen wir aus der Literatur über die Geschichte?
Dass die Geschichte aus sich selbst heraus kein Ziel verfolgt. Dass sich – so sehr sich die Zeitumstände auch wandeln – immer gleichbleibt, was uns alle antreibt. Und dass die Menschheit nicht zum Untergang verurteilt ist.

Haben Sie in den 33 Romanen einen Lieblingshelden oder eine Lieblingsheldin entdeckt?
Jeanne d´Arc, den Astronomen Johannes Kepler und den ehemaligen Sklaven Paul D aus Toni Morrisons „Menschenkind“.

In welcher Epoche hätten Sie gerne gelebt (und warum)?
Um 1666 in Delft: ich wäre gerne ein flämischer Großkaufmann, der Jan Vermeer mit viel Kunstverstand so selbstlos und großzügig unterstützt, dass sich Vermeer keine Geldsorgen machen muss und vielleicht sogar mehr als ein Gemälde im Jahr komponiert.

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