5 Fragen an ... JJ Bola

5 Fragen an ... JJ Bola

Lieber JJ Bola, was ist die Schlüsselbotschaft Ihres Buches?
Ich hoffe, dass Jungen, Männer und vor allem die Gesellschaft die patriarchalischen und stereotypen Erwartungen an männliche Geschlechterrollen ablegen. Wir sollten die Hierarchien einreißen, die sich auf die Überlegenheit eines Geschlechts berufen. Damit alle Menschen frei leben können, so, wie es ihnen gefällt.

Welche Leser möchten Sie erreichen?
Eigentlich habe ich das Buch geschrieben, dass ich als heranwachsender, verunsicherter Mann selbst gerne gelesen hätte. Gerade junge Menschen wünschen sich oft Orientierung, zumal, wenn sie wie ich widersprüchliche Erfahrungen machen. Es ist jedoch nie zu spät, um das eigene Denken progressiv zu ändern.

Was war für Sie der Auslöser, über Männlichkeit zu schreiben?
Es gab ein Schlüsselerlebnis in meiner Jugend, das mich sehr verwirrt hat. Unter kongolesischen Männern ist es total normal, dass man sich zur Begrüßung küsst und an den Händen hält als Zeichen der Zuneigung. Aber als ich mit meinen Onkeln so durch London spazierte, wurden wir ausgelacht. In westlichen Gesellschaften gilt so ein Verhalten schnell als schwul. Die Kulturen, mit denen ich aufgewachsen bin und meine Erfahrungen, zum Beispiel im Sport oder bei meinem Job als Sozialarbeiter, haben dazu geführt, dass ich mich intensiv mit Männlichkeiten auseinandergesetzt habe.

Wie sieht Ihre Vision eines modernen Mannes aus?
Moderne Männer sollten frei sein von patriarchalen und toxisch-männlichen Erwartungen. Sich anderen nicht aufdrängen, sondern eher ihre eigenen Fähigkeiten nutzen, um andere Männer und Frauen zu stärken.

Was wünschen Sie den Jungs der jetzigen Generation?
Ich wünsche mir, dass sie die Möglichkeit haben, sich selbst zu finden. Dass sie nicht auf überkommene, sexistische Muster setzen müssen, sondern die Personen sein können, die sie sein möchten.

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