5 Fragen an ... Imogen Crimp

5 Fragen an ... Imogen Crimp

Ihr Roman in Kürze?
Mein Roman handelt von Anna, einer jungen Frau, die sich das Leben in London nicht leisten kann, während sie eine Ausbildung zur Sängerin absolviert. Ihre wachsende Beziehung zu einem älteren Banker und ihre Abhängigkeit von ihm, beginnen allmählich ihre Karriere zu gefährden.

Wie kam die Geschichte zu Ihnen?
Mich hat Jean Rhys‘ Roman Voyage in the Dark (dt. Irrfahrt im Dunkel) inspiriert. Ihre Werke haben mich schon immer begeistert und im Rahmen meines Magisterstudiums schrieb ich über sie. Trotz der Zeit in der Rhys‘ Geschichten spielen, ist ihr Werk recht modern, insbesondere die sehr offene Darstellung der Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen.
Eine weitere Inspirationsquelle lieferte aber auch mein eigenes Leben: Ich versuchte ebenfalls in der Opernwelt inklusive all ihrer glamourösen Events und dem illustren Publikum Fuß zu fassen. Ich lebte damals in sehr einfachen Verhältnissen und die Welten, in denen ich mich bewegte, hätten unterschiedlicher nicht sein können.
Mir gefiel die Idee, dass meine Figur eine Frau ist, die nicht so recht in die eine bzw. andere Welt hineinpasst und ständig das Gefühl hat, sich verstellen zu müssen. Letztendlich war es mir aber auch wichtig, die nach wie vor bestehende Disbalance zwischen Männern und Frauen abzubilden – vor allem dann, wenn es um Einfluss, Macht und Geld geht.

Sie erwähnen eigene Erfahrungen in der Opernwelt …
Ja, tatsächlich. Ich hatte schon früh eine große Affinität für alles Musikalische. Bereits als Teenager habe ich auf hohem Niveau Geige gespielt und nach der Universität ein Jahr lang Gesang am Konservatorium studiert. Aber solange ich denken kann, wollte ich Schriftstellerin werden und habe als Kind und Teenager wie besessen geschrieben.

Hat sich der Traum, Schriftstellerin zu werden, erfüllt?
Nun ja, A Very Nice Girl (dt. Unser wirkliches Leben) ist mein erster Roman und wird in UK, USA, Russland, Australien, Niederlande und Deutschland veröffentlicht. Aber es gab eine Zeit, in der ich an meinem Schreiben gezweifelt habe. Als ich Englische Sprache und Literatur in Cambridge und zeitgenössische Literatur in London studierte, fühlte ich mich eingeschüchtert, da es so viele Menschen um mich herum gab, die bereits mehr Erfahrungen gemacht hatten.

Verraten Sie uns noch Ihre Lieblingsfigur in Unser wirkliches Leben?
Das ist eine wirklich schwierige Frage! Ich habe eine große Schwäche für Laurie. Sie ist einerseits tough und kompromisslos, aber grundsätzlich ein warmer Mensch – und oft sogar viel freundlicher als Anna.

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