5 Fragen an ... Henning Beck

5 Fragen an ... Henning Beck

Henning Beck, wie kam es zu der Idee, über die Schwächen des Gehirns zu schreiben?
Wenn man sein Gehirn regelmäßig benutzt, stellt man fest: Das funktioniert manchmal gar nicht so gut wie erhofft. Man vergisst Dinge, ist unkonzentriert oder schweift ab. Da lohnt es sich genauer hinzuschauen warum das so ist – denn nicht immer ist es schlecht.

Inwiefern kann denn eine Denkschwäche eine Stärke sein?
Dass wir uns zum Beispiel von einem klingelnden Handy ablenken lassen ist auf der einen Seite schlecht, wenn wir konzentriert arbeiten wollen. Allerdings ist unser Gehirn ständig auf der Suche nach etwas Neuem und muss dafür auch mal über den Tellerrand hinausschauen. Wären wir immer zu 100 % konzentriert, hätten wir niemals neue Ideen.

Welcher Irrtum war denn für Sie am nützlichsten?
Ich irre mich permanent, wenn ich die Zeit richtig einschätzen soll. Ohne Uhr wäre ich verloren. Auf der anderen Seite bin ich nur dann wirklich produktiv, wenn ich die Zeit und alles um mich herum vergesse.

Und welche Denkschwäche nervt Sie am meisten?
Dass man sich heute von der Vielzahl an Medien so leicht ablenken lässt, kann wirklich störend sein. Deswegen teile ich mir meine Arbeit systematisch ein: in Phasen der strengen Konzentration – und in Abschnitte, in denen ich meine Gedanken laufen lassen kann.

Sollte man das Buch also lesen, um seine Schwächen auszumerzen?
Auch wenn das Gehirn oft Fehler macht – darin steckt immer auch eine positive Kraft. Es ist schließlich der Fehler im Denken, der uns von der unkreativen Maschine unterscheidet. Erst wenn man versteht, warum sich das Gehirn ab und zu einen Denkschnitzer leistet, kann man ihn bekämpfen, oder (noch besser) zu seinem Vorteil nutzen. Das macht uns leistungsfähiger, kreativer und entscheidungsfreudiger.

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