5 Fragen an ... Dita Zipfel

5 Fragen an ... Dita Zipfel

Liebe Dita, wie hat das mit dir und Jonny angefangen, was war die erste Idee, wie bist du in diese Geschichte gestolpert?
Da war gleich die Vorstellung von einem Käfer, der von sich glaubt, etwas zu sein, was er nicht ist. Der versucht sich in die Welt einzupassen, in der er lebt, dabei aber ständig aneckt. Ich fand die Vorstellung vor allem lustig, aber natürlich steckt auch viel Tragisches in so einer Rolle. Ich weiß noch, Finn und ich standen an unserem französischen Fluss, vor dem kleinsten Schloss der Welt, ich sprach meine Idee aus und Finn sagte: "Hmmmmäähja, nö. Sehe ich nicht.“ Trotzdem hat mich die Vorstellung nicht losgelassen, kam immer mal wieder zurück zu mir. Zum Glück ist Finn jetzt Jonnys größter Fan. Und ich weiß, dass ich schlecht im Pitchen bin.

Und wann hast du gemerkt, dass du zum Wald werden musst, um die Geschichte bestmöglich zu erzählen?
Ich finde die Frage, wer es ist, der ein Buch schreibt, bzw. wer es ist, der eine Geschichte erzählt, immer sehr, sehr spannend. Denn ja, auch wenn ich die Tasten drücke, ist es ja die Stimme eines anderen, die man liest, hört. Immer. Ok, außer in Autobiografien. Wenn man sich darüber klar wird, wird die ganze Geschichte klarer und vor allem: Man kann sich damit Räume aufschließen. Als ich wusste, dass niemand anders als der Wald diese Geschichte erzählen kann, wurden plötzlich ganz andere Dinge möglich. Und es hat so viel Spaß gemacht zu überlegen, was der Wald zu Jonnys Leben sagen würde.

Wenn du einen Wunsch frei hättest, wie soll dein Buch in den Familien gelesen werden?
Ich würde mir wünschen, dass der Erwachsene, der es einem Kind vorliest, heimlich weiterliest, wenn das Kind schon schläft. Und dass das Kind, was vorgelesen bekommt, sich ewig gegen den Schlaf wehrt, weil es wissen will, wie es weitergeht. Und ich würde mir wünschen, dass Brummps für irgendeinen Menschen auf der Welt das erste Buch ist, was er oder sie durchliest. Ach, nur einen Wunsch?

Welche ist deine Lieblingsillustration? Und überhaupt: Plauder mal ein bisschen aus dem Nähkästchen! Wer ist diese tolle Illustratorin?
Meine liebsten Illustrationen sind die Nachtbilder. Die hängen sogar bei mir an der Wand, sie sind magisch. Bea ist ein wahnsinniges Glück, dass mir meine beste Freundin Lena - die ein untrügliches Gefühl für … ungefähr alles hat, beschert hat. Sie hat uns miteinander in Verbindung gebracht. Bea ist unfassbar talentiert, bescheiden, genau und lustig. Auf unserem ersten Spaziergang sind wir über zugefrorene Pfützen auf dem Tempelhofer Feld geschliddert, auf dem letzten habe ich ihr Neugeborenes gehalten, und fast jedes Mal, wenn wir uns gesehen haben, haben wir mit Waldbrause angestoßen. Sie hat innerhalb kürzester Zeit aus Brummps ein Kunstwerk gemacht und jedes Mal, wenn ich neue Bilder von ihr gesehen habe, kam ich aus dem Jubel gar nicht mehr raus. Ich bin so froh, dass wir uns kennengelernt haben und ich wünsche mir sehr, dass wir eines Tages wieder zusammenarbeiten werden.

Brummps handelt von einer besonderen Freundschaft und dem Wert von Familie, berührt aber auch Fragen nach mentaler Gesundheit, Mobbing und Identität. Wie wichtig ist es dir, diese Themen zu verarbeiten?
Ich komme bei Geschichten nie von der Themenseite. Dass und welche Themen in meinen Geschichten verhandelt werden, wird immer erst im Nachhinein deutlich, durch z.B. Fragen wie diese. Dann kann ich sagen, ja, das sind wichtige Themen, aber meine Motivation für eine Geschichte ist nie, nie, niemals ein Thema. Ehrlich gesagt, ich glaube, es kann keine gute Geschichte entstehen, wenn man unbedingt ein Thema verarbeiten will. Zumindest könnte ich ganz sicher keine schreiben.

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