5 Fragen an ... Peter Høeg

5 Fragen an ... Peter Høeg

Wie bist du auf die Idee mit dem Susan-Effekt gekommen?
Ich kenne zwei Personen, die eine außerordentliche Fähigkeit haben, andere Menschen emotional zu öffnen. Obwohl keine von ihnen einen so zweideutigen Gebrauch von diesem Talent macht wie Susan, haben sie mich inspiriert.

In diesem spannenden, schnell geschnittenen Roman findet der Leser auch viele komische Szenen. Gibt es eine, über die du beim Schreiben selbst lachen musstest?
Ich denke, als Schriftsteller soll man nicht zu beeindruckt oder befriedigt von seinem eigenen Werk sein. Aber ganz ehrlich, ich erlaube mir schon, an Kapitel 23 meinen Spaß zu haben.

Susans Familie war einmal eine dänische Vorzeigefamilie, aber das ist sie nicht mehr, als der Roman beginnt. Was für eine Familie wolltest du hier darstellen?
Ich glaube – aber was wissen wir darüber, was wir wirklich wollen –, ich wollte über die ungeheuren Möglichkeiten und die gewaltigen Herausforderungen schreiben, denen die archetypische Familie in der modernen Welt begegnet. Kann man das so sagen?

Wie hast du es eigentlich geschafft, ein Experte für Experimentalphysik, Abhöranlagen und jede Menge andere technische Dinge zu werden, die du mit so leichter Hand erklärst?
Ich bin für gar nichts ein Experte. Aber nicht unähnlich einem kleinen Jungen, der Doktor spielt oder Feuerwehrmann oder was auch immer, macht es mir Freude – mit Worten – so zu tun, als ob ich etwas von diesen Dingen verstünde.

Ich weiß, du hast schon viele positive Reaktionen auf dieses Buch bekommen. Welche hat dich am meisten gefreut?
Als das Buch fertig war, fragte ich – zitternd – meine Freundin, die zufällig die erste Leserin war (der zweite war mein Verleger), ob sie sich beim Lesen als Frau respektiert gefühlt habe. Ohne Zögern sagte sie ja. Für diese Antwort bin ich sehr dankbar. Natürlich kann man sich, wenn man ein Mann ist, nicht wirklich in die Lage einer Frau versetzen. Und wenn man es trotzdem versucht, dann hofft man vor allem auf die Nachsicht der Frauen.

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