5 Fragen an ... Lana Lux

5 Fragen an ... Lana Lux

Lana Lux über ihren neuen Roman »Geordnete Verhältnisse« und die Frage, ob man Menschen wirklich kennen kann.

Liebe Lana, wem würdest du dein neues Buch Geordnete Verhältnisse empfehlen?
Dieses Buch ist für alle, die es wagen, in die düsteren Bereiche der menschlichen Seele vorzudringen.

Die beiden Hauptfiguren, Faina und Philipp, könnten unterschiedlicher nicht sein. Sie tun sich nicht gut und klammern sich dennoch aneinander. Warum?
Die ersten zwischenmenschlichen Erfahrungen unseres Lebens können einen großen Einfluss auf alle weiteren Beziehungen haben. Deshalb fühlen wir uns nicht immer von den Menschen angezogen, die uns guttun, sondern suchen viel häufiger nach Menschen, mit denen wir diese frühen Erfahrungen wiederholen können.

Kann man den Menschen, der einem am nächsten ist, jemals wirklich kennen?
Am nächsten ist einem vermutlich das eigene Selbst, was mich zu einer Gegenfrage führt: Kann man sich selbst jemals vollständig kennen?

An einer Stelle sagt Philipp: „Es gibt nur das ewige Gekreische der Weiber nach Frauenrechten. Aber wo bleiben die Rechte für Männer, für Väter in diesem Land?". Worüber ist er so wütend?
Philipp fühlt sich von dem Narrativ des Feminismus nicht abgeholt, sondern geradezu an den Pranger gestellt. Er sucht nach alternativen Erzählstrukturen und landet in der sogenannten Mannosphäre, in der die feministische und antipatriarchale Perspektive sich dialektisch umkehrt. Philipp und Faina verkörpern einen Clash der Narrative.

Dein Roman spielt in der jüngsten Vergangenheit, nämlich in den 2010er Jahren. Warum hast du ausgerechnet diesen Zeitraum gewählt?
Die 2010er waren eine spannende Zeit, geprägt von rascher Digitalisierung und veränderter Kommunikation durch soziale Medien, was auch die politische Ebene beeinflusst hat. Der Arabische Frühling und die Maidan-Revolution in der Ukraine sind hier besonders hervorzuheben. Es gab viele Veränderungen im Bereich der Gleichstellung und Inklusion, der Feminismus erlebte eine Renaissance. Ich wollte das alltägliche Leben in dieser Zeit porträtieren.

Personen

Newsletter
Newsletter