5 Fragen an ... Hubert Achleitner

5 Fragen an ... Hubert Achleitner

Maria und Herwig sind die beiden wichtigsten Protagonisten Ihres Romans flüchtig, wann und wie ist das Paar bei Ihnen aufgetaucht?
Die erste Idee hatte ich vor etwa fünfzehn Jahren. Im Mittelpunkt sollte eine Frau stehen, die ihren Mann verlässt - ohne Erklärung bei der Tür hinausgeht und nicht mehr wiederkommt. Sowie ein Mann, der sich auf die Suche nach ihr und nach dem Grund ihres rätselhaften Verschwindens begibt. Sie sollten beide eine Reise machen und Grenzen überschreiten müssen.

Reisen, fremde Welten, andere Perspektiven und verschiedene Glaubensrichtungen verändern sowohl Maria als auch Herwig und die Menschen rund um sie herum. Gibt es Punkte im Leben, an denen man sich umsehen muss?
Der überwiegende Teil unseres Lebens läuft, entsprechend dem Bild, das wir von uns und der Welt mit herumtragen, auf den Schienen äußerer Notwendigkeiten. Es gibt jedoch immer wieder Wendepunkte, Wegkreuzungen, Weichenstellungen ... Ob man diese ergreift oder ignoriert, hängt von der Bereitschaft ab, seiner Intuition zu folgen und sich dem Risiko des Unbekannten auszusetzen.

Ihr Roman ist zu großen Teilen aus der weiblichen Perspektive erzählt. Wie kam es dazu?
Ich fand es einerseits die größere Herausforderung und es hat mir auch geholfen, mich in eine andere Person hineinzuversetzen.

Wie sind Sie vom Komponieren und Musizieren zum Schreiben gekommen?
Den Wunsch, mich an Belletristik zu versuchen, hatte ich schon lange. Dass es so lange gedauert hat, ist allein der Musik geschuldet. Immer wieder haben sich musikalische Abenteuer hinein- und vorgedrängt. Bis ich vor zwei Jahren alle Musikinstrumente weggeräumt und aus meinem Blickfeld verbannt habe.

Wie fühlt sich so ein Debüt als Schriftsteller für jemanden an, der schon einen so langen und künstlerisch sehr erfolgreichen Weg gegangen ist wie Sie?
Es fühlt sich immer gut an, wenn es einem gelungen ist, etwas, das man sich vorgenommen hat, umzusetzen. 2010 ist mein erstes Buch Stromlinien erschienen, das Logbuch meiner Reise mit einem zur Bühne umgebauten Frachtkahn quer durch Europa. Während ich Stromlinien geschrieben habe, habe ich oft damit gehadert, immer bei den Tatsachen bleiben zu müssen. Fiktion wäre viel einfacher, so dachte ich jedenfalls. Die Arbeit an diesem Roman hat mich eines Besseren belehrt. Lustvoller war sie aber auf jeden Fall.

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