Unser täglich Gift

Unser täglich Gift

Details zum Buch
Pestizide - die unterschätzte Gefahr
  • Erscheinungsdatum: 12.03.2018
  • 240 Seiten
  • Deuticke Verlag
  • Paperback
  • ISBN 978-3-552-06367-9
  • Deutschland: 20,00 €
  • Österreich: 20,60 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-552-06374-7
  • E-Book Deutschland: 8,99 €

Sind Fipronil und Glyphosat nur die Spitze des Eisbergs? Ob beim Essen oder auf Reisen – es ist unmöglich, nicht mit Pestiziden in Kontakt zu kommen.
Wussten Sie, dass ein Apfel durchschnittlich 31-mal mit Pestiziden behandelt wird? Dass man auch im Flugzeug mit den Giften in Kontakt kommen kann und dass neben der Landwirtschaft der zweitgrößte Verbraucher von Herbiziden in Deutschland die Deutsche Bahn ist? Pestizide werden umfassend eingesetzt, über ihre Zusammensetzung wissen wir jedoch wenig. Etwa vierzig Chemikalien, die von der WHO als „wahrscheinlich krebserregend“ eingestuft wurden, sind nach wie vor erlaubt. Ein Viertel der Pestizide auf dem Markt sind Fälschungen mit ungewissem Inhalt. Johann G. Zaller, Ökologie-Experte an der Wiener Universität für Bodenkultur, erforscht seit Jahren Chemikalien und ihre Nebenwirkungen für unsere Gesundheit und Umwelt.

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Unser täglich Gift

Presse

„Ein kenntnisreiches, ausgewogenes Buch, das wir ohne längeres Abwägen als das beste laientaugliche Buch zu Agrarpestiziden loben können, das uns seit längster Zeit begegnete.“ Sacha Rufer, Umweltnetz.ch, 20.08.18

„Das Buch ist leicht verständlich und bietet viel Wissenswertes. Zaller bleibt nicht bei Befunden stehen, sondern macht auch Vorschläge, wie der Pestizidgebrauch in der Landwirtschaft vermindert oder besser kontrolliert werden kann.“ Katja Maria Engel, Spektrum der Wissenschaft, 02.08.18

„In bester populärwissenschaftlicher Manier bereitet Zaller für den Leser auf, was sonst oft nur in Fachkreisen zirkuliert." Judith E. Innerhofer, Die Zeit, 16.04.18

„Ein aufrüttelndes Buch." Peter Carstens, Geo.de, 05.04.18

„Das aufrüttelnde, faktenreiche Buch ist ein Augenöffner und wichtiger Beitrag zur laufenden Debatte um den Einsatz von Pestiziden." Dagmar Röhrlich, Deutschlandfunk, 26.03.18

„Ein Buch, das wütend macht und das Zeug dazu hat, eine längst notwendige gesellschaftliche Debatte über die Landwirtschaft auszulösen. Und nein, wenn Sie den Apfel vor dem Verzehr abwaschen, verschwinden die Pestizide nicht aus ihm.“ Benedikt Narodoslawsky, Falter, 14.03.18

5 Fragen an …

Hans Zaller

Unser täglich Gift heißt Ihr Buch, in dem es um Pestizide geht. Aber kommen Pestizide wirklich täglich im Leben jedes Einzelnen von uns vor?
Ja, leider ist das so. Es ist praktisch unmöglich, im täglichen Leben nicht mit Pestiziden in Kontakt zu kommen. Offensichtlich ist der Kontakt, wenn man selbst Pestizide einsetzt. Aber viel häufiger kommen wir indirekt mit Pestiziden in Kontakt. Zum Beispiel über Nahrungsmittel oder Getränke, in denen Pestizid-Rückstände enthalten sind. Selbst in entspannter Urlaubsidylle können wir mit Pestiziden in Kontakt kommen, wenn im Flugzeug oder in der Hotel-Außenanlage Schädlingsbekämpfung gemacht wird, um lästige Insekten fernzuhalten. Überspitzt formuliert könnte man behaupten, dass wir ständig mit schwacher Dosis vergiftet werden.

Werden Pestizide überall in der Landwirtschaft eingesetzt oder gibt es einen Weg für die Konsumentinnen und Konsumenten, den Giften zu entgehen?
Pestizide werden vorwiegend im konventionellen Obst- und Weinbau, im Zierpflanzenanbau, sowie im Ackerbau eingesetzt; weniger in der Grünlandbewirtschaftung. Der einzige Rat, den ich geben kann, ist, so viel wie möglich ökologisch produzierte Lebensmittel zu konsumieren. Dort werden die Betriebe und Produkte wenigstens regelmäßig kontrolliert, was im konventionellen Bereich nicht stattfindet.

Wo werden Pestizide Ihrer Ansicht nach zu Unrecht bzw. auf die falsche Art und Weise eingesetzt?
Völlig unsinnig ist zum Beispiel der Einsatz im Privatbereich. Diese Gifte haben nichts verloren in der Hand von Leuten, die nicht im sachgerechten Umgang mit Pestiziden geschult sind. Im professionellen Bereich ist beispielsweise der Einsatz von Pestiziden für sogenannte kosmetische Zwecke, also dafür dass die Früchte makellos aussehen, unnötig. Auch im kommunalen Bereich, auf Kinderspielplätzen, zum Unkrautfreihalten von Pflastersteinritzen sind Pestizide unnötig. Wenigstens tut sich im kommunalen Bereich auf Druck der Zivilgesellschaft einiges und viele Gemeinden verpflichten sich freiwillig zu einem Pestizidverzicht.

Ist die Nahrungsmittelproduktion ohne den Einsatz von Pestiziden überhaupt denkbar?
Ja, eindeutig. Und das ist jetzt keine romantische Träumerei. Weltweit gibt es genügend Praxisbeispiele, die zeigen, dass Landwirtschaft ohne Pestizide funktioniert. Seriöser Weise muss ich dazusagen, ohne „synthetische Pestizide“, da auch im Ökolandbau Naturstoffe mit pestizider Wirkung im Einsatz sind. Übrigens, es gibt auch mehrere wissenschaftliche Studien, die zeigen, dass wir damit auch alle Menschen auf unserer Erde ausreichend ernähren können.

Gibt es ein Beispiel, ein Faktum aus Ihrem Buch, das Sie, je intensiver Sie sich mit dem Thema beschäftigt haben, besonders verblüfft hat?
Da könnte ich jetzt viele derartige Aha-Erlebnisse aufzählen, die dann das Schreiben des Buches auch richtig interessant gemacht haben. Verblüffend war zum Beispiel zu erfahren, dass die meisten Pestizide vorbeugend eingesetzt werden, noch bevor ein Schaderreger oder Schädling überhaupt Probleme macht. Oder dass die Prüfung möglicher Pestizid-Nebenwirkungen, die ja oft mit jener bei den Arzneimitteln verglichen wird, eigentlich ziemlich praxisfern und lax abläuft. Oder dass die Rückstands-Grenzwerte, die uns versichern sollen, dass alles im grünen Bereich ist, recht willkürlich festgelegt werden. Oder auch das Ausmaß der Einflussnahme globaler Agrochemiekonzerne auf Politik, Landwirtschaft und Wissenschaft. Das Buch ist im Grunde genommen gespickt mit derartigen Beispielen aus vielen Lebensbereichen.

Leseproben

Kommentare

tinaliestvor
13.04.2018

Dieses Buch soll die Menschen aufrütteln und natürlich gleichzeitig dafür sorgen, dass man sich über seine täglich verzehrten Lebensmittel mehr Gedanken macht, unser Wegwerfverhalten durch ein neues Einkaufsverhalten verbessert und über den Sinn von Biodiversität und dem dadurch verringerten Einsatz von Pestiziden macht.


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