Tom Sawyer & Huckleberry Finn
Mark Twain

Tom Sawyer & Huckleberry Finn

übersetzt aus dem Englischen von Andreas Nohl
Details zum Buch
    herausgegeben von Andreas Nohl
  • Erscheinungsdatum: 08.03.2010
  • 712 Seiten
  • Hanser Verlag
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-23503-8
  • Deutschland: 38,00 €
  • Österreich: 39,10 €

Der Mark Twain fürs 21. Jahrhundert! Andreas Nohl hat den Klassiker "Tom Sawyer" und die Fortsetzung "Huckleberry Finn" neu übersetzt, so nah am Original und flüssig lesbar wie noch nie. Mit seiner natürlichen Sprache vermeidet er alles "Gekünstelte", ganz nach Mark Twains literarischen Kriterien. Die beiden epochemachenden Romane über Kindheit und Jugend, über das Leben in den Südstaaten, von Abenteuer und Alltag im Amerika das 19. Jahrhunderts lesen sich nun auch in der Übersetzung als das, was sie im Original sind: als Weltliteratur.

Mark Twain

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Mark Twain, 1835 in Florida/Missouri geboren, starb am 21. April 1910 in Redding/Connecticut. Mit Tom Sawyer und Huckleberry Finn hat er die ersten modernen Romane über Kindheit geschrieben, die ohne belehrende und ...

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Tom Sawyer & Huckleberry Finn

Presse

"Lob und Dank für den schönen Band mit den neuen großartig schmissigen Übersetzungen von Andreas Nohl." Rolf Vollmann, Die Zeit, 15.04.10

"Gratulation zu der großartigen Übersetzung! Sie ist so schön! Die Sprache der Menschen ist so herrlich, ohne in verkrampften Slang zu verfallen, der erzählte Teil so wundervoll musikalisch, prall - lebendig! Ein sehr sehr schönes Buch, das ich sicher oft verschenken werde!" Stefanie Hoster, Deutschlandradio Kultur Berlin

"Es war höchste Zeit für eine neue Übersetzung, wie sie der Hanser Verlag vorlegt." Guido Kalberer, Tages-Anzeiger, 17.04.10

"Eigentlich muss man gar kein Jugendlicher sein, um an diesen Geschichten nachhaltigen Gefallen zu finden. Dazu trägt freilich die so zupackende wie gelenkige Neuübersetzung von Andreas Nohl erheblich bei." Oliver vom Hove, Die Presse, 17.04.10

"Lesestoff für echte Schmökerfans." Katrin Hörnlein, ZEIT Kinderheft, 06.10

"Sein Roman wird zum Arsenal ewiger Bilder aus Kindheit, Abenteuer und Fernweh. Zum Epos." Tobias Rüther, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 03.10

Kommentar des Übersetzers

Andreas Nohl über Mark Twain und sein Hauptwerk

Samuel Clemens (1835–1910) alias Mark Twain hatte Einiges an Erfahrungen und Abenteuern hinter sich, bevor er 1870 an Tom Sawyer & Huckleberry Finn zu schreiben begann. Mit siebzehn Jahren war er 1852 von Hannibal aufgebrochen und hatte als junger Wanderdrucker die Oststaaten bis nach New York durchstreift. “Zu wenigen Zeiten in der amerikanischen Geschichte war die Jugendzeit von größerer Unsicherheit erfüllt”, schreibt der Historiker Steven Mintz in seiner bedeutenden Geschichte der Kindheit in Amerika, die den Titel Huck’s Raft trägt. Von 1857 bis 1860 arbeitete Clemens als Lotse auf dem Mississippi, dann brach er – dem ihm sinnlos erscheinenden Bürgerkrieg ausweichend, an dem er vierzehn Tage lang teilnahm – nach Nevada auf, wo er als Silbergräber und Reporter sein Glück versuchte, ab 1864 war er als Journalist in San Francisco tätig. Mit seiner Erzählung Der berühmte Springfrosch von Calaveras County wurde er 1865 quasi über Nacht auch an der Ostküste berühmt. Zugleich erarbeitete er sich unter der Anregung des Humoristen Artemus Ward eine Karriere als Vortragskünstler. In finanziellen Notlagen, deren es nicht wenige gab, konnte Twain auf diese Einnahmequelle immer zurückgreifen. 1869 publizierte er nach einer Reise mit der “Quaker City” nach Europa und Palästina Die Unbedarften im Ausland, das Buch wurde ein internationaler Beststeller. Doch der kühnste Erfolg seines Lebens war die Heirat mit Olivia Langdon, der Tochter des überaus reichen Kohlemagnaten Charles Langdon im Jahre 1870. Damit stieg Twain in die höchsten Kreise der amerikanischen Gesellschaft auf. Es verwundert vielleicht nicht, dass er in eben dem Moment, da er sich von der Welt seiner Herkunft am weitesten entfernt hatte, als Autor zu seinen Wurzeln zurückkehrte und sich seiner selbst versicherte. Der gesellschaftliche Erfolg von Clemens war das Ergebnis einer furiosen Karriere als Autor und Alleinunterhalter und zugleich einer bemerkenswerten Anpassungsleistung an die Gepflogenheiten der high society. Alle möglichen “Unarten” wie Fluchen, Trinken, Rauchen, unflätiges Reden, die er sich im Westen zugelegt hatte, musste er sich in der Zeit der Brautwerbung abgewöhnen – dafür las er täglich in der Bibel, um sein impulsives Temperament zu zügeln.

Mit Tom Sawyers Abenteuer kommt 1876 ein Projekt an sein Ende, an dem Mark Twain sechs Jahre mit längeren Unterbrechungen geschrieben hat. Von Anfang an war ungewiss, was aus diesem Roman werden sollte: ein Buch für Erwachsene, ein Jugendbuch oder eine Art Bildungsroman, in dem nach der Beschreibung von Kindheit und Jugend der Protagonist in die Welt aufbricht, “erwachsene” Abenteuer erlebt und schließlich als gereifter, erfolgreicher Mann in sein Geburtsstädtchen am Mississippi zurückkehrt, um dort nichts mehr so vorzufinden, wie es einmal gewesen war. Am Ende wurde aber eine “Hymne in Prosa” daraus oder, wie sein enger Freund und Berater William Dean Howells nach der Durchsicht des Manuskripts bescheinigte, “das beste Jungenbuch, das ich je gelesen habe.”

Bereits im Juli 1876, als er die ersten Druckfahnen von Tom Sawyer korrigierte, hatte Twain bereits an einer Fortsetzung zu schreiben begonnen, in Ich-Form. Protagonist ist nicht Tom, sondern jener Paria des Städtchens, der “bei allen Müttern herzlich verhasst und gefürchtet” war: Huckleberry Finn. Mehr als sieben Jahre sollten vergehen, bis Twain eine vielfach überarbeitete Schreibmaschinenabschrift an seinen Verleger schicken konnte.

Erst mit Huckleberry Finns Abenteuer gelang Mark Twain der große weltliterarische Wurf eines Zwillingsromans, der in seiner erzählerischen und seelischen Spannweite einzigartig, in seinem Einfluss auf die Literatur des 20. Jahrhunderts, nicht nur die amerikanische, kaum zu überschätzen ist. Handelte Tom Sawyer hauptsächlich von der Durchsetzung der kühnen Interessen eines Jungen und von der Erhaltung seiner Integrität innerhalb einer dörflichen oder kleinstädtischen Gesellschaft, so befinden wir uns mit Huckleberry Finn außerhalb dieser Gesellschaft. Nichts ist ihm verhasster als die Maßnahmen, die ihn in diese Gesellschaft einführen sollen. Der Roman, der – ein genialer Kunstgriff – in Hucks kolloquialer Sprache geschrieben ist, bietet das dramatische Bild einer Lebenswelt, in der es um Anpassung vs. Gefährdung, um Verstellung vs. Unfreiheit geht. Und da Huck sich weder den Zwängen der Ehrbarkeit noch der körperlichen Misshandlung durch seinen Vater beugen will, gibt es für ihn keinen Ausweg als die Flucht ins gesellschaftliche Niemandsland, ins Abenteuer. Die Flucht, das bloße Unterwegssein ist dabei der prekäre Gegenentwurf zu Unterdrückung und Gefangenschaft. Nicht zufällig berührt sich Hucks Lebensinteresse mit dem von “Nigger” Jim, der ebenfalls vor der Sklavenhaltergesellschaft flieht. So ist Befreiung der zentrale Topos des Romans, sein Anfang, seine Mitte und sein Ziel. Und keinen größeren Verbündeten können Huck und Jim in ihrem stets gefährdeten Projekt der Freiheit finden als den “großen doppelherzigen” Strom, der sie mit einer geradezu hegenden Macht vor den bedrohlichen Enklaven der Menschen schützt, meist indem er sie einfach weiter trägt …

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