Presse
„Ein wichtiges Buch, denn es zeigt sehr eindringlich, dass die Rettung der Insekten ein Fundamentalanliegen der Landwirtschaft und von uns allen sein muss, das nicht mehr auf später verschoben werden kann.“ Brigitte Neumann, SWR2, 19.07.22
„Dave Goulsons ‚Stumme Erde‘ ist eine Exkursion in die verborgene Magie unserer nächsten Umgebung. Naturbücher boomen, aber dieses ist außergewöhnlich.“ Susanne Wiborg, Tagesspiegel, 21.5.22
„Der britische Biologe Dave Goulson schildert eindrücklich das stille Drama des Insektensterbens.“ Burkhard Müller, Süddeutsche Zeitung, 30.04.22
„Ein Buch, das schockiert – und Faszination für das Gewimmel weckt.“ Die Zeit, 31.03.22
„Was Goulson als Autor auszeichnet, ist sein Geschick, Zusammenhänge anschaulich und anhand konkreter Beispiele zu erklären. … Seiner fundierten Argumentation kann man gut folgen, zugleich liest sich das Buch unterhaltsam dank vielen Anekdoten.“ Andrea Lüthi, NZZ Bücher am Sonntag, 27.03.22
„Nirgendwo sonst erhält man derart kompakte Informationen über die Zusammenhänge zwischen Agrochemie, Landwirtschaft und Wissenschaft. … Ein wichtiges Buch, es zeigt sehr eindringlich, dass die Rettung der Insekten ein Fundamentalanliegen der Landwirtschaft und von uns allen sein muss, das nicht mehr auf später verschoben werden kann.“ Brigitte Neumann, Deutschlandfunk Andruck, 21.03.22
„Der prominente Insektenforscher setzt sich wortgewaltig für ihren Schutz ein – begeistert, kämpferisch und faktenreich. … Sein Buch ist nicht nur Weckruf, sondern auch eine gute Anleitung zur Eigeninitiative. … Dave Goulson besticht doch wieder einmal mit seiner Begeisterung und seinem Wissen.“ Johannes Kaiser, Deutschlandfunk Kultur, 18.03.22
„Ebenso gut lesbar wie prall an Fakten. ... Politiker sollten dieses Buch lesen.“ Gerlinde Pölsler, Falter, 16.03.22
„Dave Goulson versteht es exzellent, für die Insekten und ihren Beitrag zu Ökosystemen zu interessieren … 'Stumme Erde' macht eindringlich klar, dass der Verlust der Biodiversität ein ebenso drängendes Problem ist wie die Erderwärmung.“ Petra Ahne, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12.03.22
5 Fragen an …
Dave Goulson
Lieber Dave Goulson, wie sind Sie auf die Insekten gekommen?
Das ist schwer zu sagen. Meine Eltern hatten kein großes Interesse an Naturgeschichte, aber sie ermutigten mich und kauften mir Bestimmungsbücher. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, daher konnte ich leicht Insekten um mich herum finden. Es ist mir heute peinlich das zuzugeben, aber ich habe Schmetterlinge gesammelt und die armen Dinger getötet, indem ich sie mit Nadeln durchstach, was wirklich schrecklich ist. Später, merkte ich, dass ich sie nicht gerne tötete, und begann sie stattdessen zu züchten – Wolken von Schmetterlingen. Für mich stand nie in Frage, dass ich etwas mit Biologie machen würde. Es war alles, was mich jemals wirklich interessiert hat.
Sie sind vor allem für Ihre Arbeit mit Bienen bekannt..
Ich habe mich auf die Bienen konzentriert – auch weil sie so schlau sind. Bienen tun allerlei erstaunliche Dinge, die andere Insekten nicht tun: Sie können über große Entfernungen navigieren, sich etwas merken und lernen und haben ein wirklich komplexes Sozialleben.
Was hat Sie dazu bewogen, Stumme Erde zu schreiben?
Je mehr ich mich mit Bienen beschäftigte, desto klarer wurde mir, dass sie rückläufig waren. Also begann ich mich darauf zu konzentrieren, warum das so ist und was wir dagegen tun können. Aber wenn Sie in trockenen akademischen Zeitschriften veröffentlichen, dann liest das einfach niemand – außer einer Handvoll von anderen Akademikern. Das erschien mir sinnlos. Dieses Buch ist der Versuch, einen breiteren Teil der Gesellschaft zu erreichen.
Ich stelle mir vor, dass es leicht ist, Menschen für Bienen zu interessieren, aber schwieriger für andere, weniger niedliche und offensichtlich nützlichen Insekten zu begeistern?
Das ist in der Tat knifflig. Es gibt eine sehr kleine Anzahl von Insekten, die wir Menschen mögen – Bienen, Schmetterlinge, einige Motten, Libellen und Grashüpfer – aber danach hat man wirklich zu kämpfen. Niemand wird jemals den Earwig Preservation Trust gründen. Also muss man den Leuten erklären, dass diese Insekten lebenswichtige Dinge tun und dass sie wirklich faszinierend sind. Wenn die Leute ein wenig mehr Zeit auf ihren Händen und Knien verbringen würden, dann würden sie feststellen, dass Insekten gar nicht so eklig sind. Außerdem sollten wir Insekten nicht immer nur unter dem Gesichtspunkt betrachten, was sie für uns tun. Sie haben genauso viel ein Recht darauf, hier zu sein wie wir auch.
Gibt es Dinge, die der Einzelne tun kann, um Insekten zu helfen?
Auf jeden Fall. Das ist etwas ganz Anderes als viele der großen Themen, bei denen sich die Menschen hilflos fühlen. Wenn man das Auto stehenlässt und stattdessen zu Fuß geht, merkt man nicht, dass sich dadurch der Klimawandel verlangsamt. Pflanzt man aber ein paar Blumen in seinem Garten, dann kann man tatsächlich beobachten, dass schon bald Schmetterlinge auftauchen. Es mag nur eine kleine Sache sein, aber man hat etwas Positives getan, und es hat funktioniert. Wenn wir den Planeten retten wollen, sollten wir mit dem beginnen, was direkt vor unserer Nase liegt.
Die Fragen stellte Killian Fox für The Observer (25.7.2021), Übersetzung Nicola v. Bodman-Hensler