Gelebt, erlebt, überlebt
Details zum Buch
  • Erscheinungsdatum: 29.01.2018
  • 208 Seiten
  • Zsolnay
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-552-05890-3
  • Deutschland: UVP 19,00 €
  • Österreich: 19,60 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-552-05900-9
  • E-Book Deutschland: 9,99 €

Gertrude Pressburger erzählt erstmals ihre Lebensgeschichte, "mit einer hinreißenden Mischung aus Zartheit und Entschiedenheit." Eva Menasse
Gertrude Pressburger war zehn, als Hitler in Österreich einmarschierte. Obwohl die jüdische Familie katholisch getauft worden war, musste sie fliehen. Fast sechs Jahre dauerte die Flucht, die 1944 in Auschwitz endete. Gertrude überlebte den Holocaust – ihre Eltern und die zwei jüngeren Brüder wurden von den Nationalsozialisten umgebracht. Jahrzehntelang hat Gertrude Pressburger geschwiegen. Dass ein maßgeblicher Politiker in Österreich 2016 von einem drohenden Bürgerkrieg spricht, hat sie bestürzt. Per Videobotschaft warnte sie vor einer Rhetorik der Extreme. Dass ihre wahrhaftigen Worte Gehör finden, hat sie bestärkt, mit einer jungen Journalistin ihre Autobiographie zu schreiben: „Ich bin nicht zurückgekommen, um dasselbe noch einmal zu erleben.“

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Gertrude Pressburger

Gertrude Pressburger

Gertrude Pressburger (1927 - 2021) wurde mit ihrer Videobotschaft im Bundespräsidentschaftswahlkampf 2016 einer großen Öffentlichkeit bekannt.

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Marlene Groihofer

Marlene Groihofer

Marlene Groihofer, geboren 1989, ist Journalistin. Für ihre Radiosendung über Gertrude Pressburger wurde sie mehrfach ausgezeichnet (u.a. Prälat Leopold Ungar-Preis 2016, Dr. Karl Renner Publizistikpreis 2016, New York Festivals ...

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„Ein ernüchterndes, fesselndes Buch, das dringend gebraucht wird in Zeiten, in denen Weltkriegszeitzeugen rarer und Politiker lauter werden, die von „Denkmälern der Schande“ und der Abkehr von der Erinnerungskultur schwadronieren.“ Johannes Steger, Handelsblatt, 09.03.18

„Die Lebens-Geschichte einer der beeindruckendsten Zeitzeuginnen Österreichs zeigt: Manche Kämpfe sind nie zu Ende. Es macht aber dennoch Sinn, sie zu führen." Josef Votzi, Kurier, 09.03.18

"Gertrude Pressburgers Lebensgeschichte ist ein Weckruf … Man muss Marlene Groihofer schon beachtliches Einfühlungsvermögen zugestehen." Michael Schrott, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 06.03.18

"Die Erinnerungen von Gertrude Pressburger sind ein Warnruf, damit nicht wieder das Niedrigste aus den Leuten herausgeholt wird, sondern nur das Anständige." Kurier, 28.02.18

"Und endlich kennt man nicht nur ihren Nachnamen., sondern ihre ganze Geschichte. Sie ist besonders. Nicht nur, weil sie so klar, lakonisch und eindrücklich erzählt wird, sondern weil Pressburger die ganze Geschichte erzählt … Gut für sie und Österreich, dass sie ihre Geschichte aufschreiben hat lassen." Barbara Toth, Falter, 31.01.18

"Ein bedrückendes, aber auch mitreißendes Dokument der Zeitgeschichte. Ein wichtiges Buch, von dem man sich wünscht, dass vor allem junge Menschen es lesen." Hasnain Kazim, Spiegel Online, 31.01.18

"'Schon bei unserer ersten Begegnung hat mich Gertrude Pressburger beeindruckt. Trotz ihres Schicksals hat sie sich eine unglaubliche Stärke und Zuversicht bewahrt.' sagt Van der Bellen. Mit 'viel Gespür' habe Pressburger in ihrem Buch gesagt, 'was eigentlich unsagbar ist'" Christian Böhmer, Kurier, 30.01.18

"Mit dem Buch hat Pressburger ihrer Familie ein Andenken gesetzt, das zugleich eine Mahnung an die Politik ist." Alexander Behr, ORF, 30.01.18

"Ein eindrucksvolles Zeugnis, Lektüre lohnt." Michael Wurmitzer, Der Standard, 29.01.18

5 Fragen an …

Marlene Groihofer

Erzählen Sie doch bitte kurz, wie es zu Ihrer Zusammenarbeit mit Frau Pressburger kam?
Über mein privates Umfeld erfuhr ich vom erschütternden Schicksal der Familie Pressburger und fragte an, ob Gertrude Pressburger mir ein Interview für radio klassik Stephansdom geben würde. Frau Pressburger sagte zu und so lernten wir einander im Februar 2016 kennen. Damals haben wir noch nicht gewusst, welche Wellen das Radioporträt in der Folge schlagen wird: Es wurde mehrmals und auch international ausgezeichnet. Auf einer der Preisverleihungen entstand – kurz vor der Bundespräsidentschaftswahl im Dezember 2016 – Frau Pressburgers Kontakt zum Wahlkampfteam von Alexander Van der Bellen. Spontan entschied Gertrude Pressburger sich dazu, ihre Besorgnis über aktuelle politische Entwicklungen öffentlich zu äußern und Alexander Van der Bellen mit einem Video- Statement zu unterstützen. Das Facebook-Video verbreitete sich viral, erreichte Millionen von Menschen und weltweite Aufmerksamkeit. Kurz darauf griff ich eine Idee wieder auf, die bereits Monate zuvor entstanden war: Frau Pressburgers Erinnerungen schriftlich aufzuzeichnen.

Warum hat Gertrude Pressburgers Video-Statement so viele Menschen berührt? Welchen Nerv hat sie mit ihren Worten getroffen?
Sie hat ehrlich gesprochen, überlegt und auf den Punkt. Ohne dabei anklagend zu werden, ohne zu verurteilen. Gertrude Pressburger hat in Worte gefasst, was viele in sich gespürt haben, selbst jedoch nicht in dieser Klarheit formulieren konnten. Sie hat Verantwortungsbewusstsein in den Menschen wachgerufen, sie hat auf- und wachgerüttelt.

Sie haben aufgezeichnet, was Frau Pressburger Ihnen erzählt hat. Haben Sie sich speziell auf diese Aufgabe vorbereitet? Was hat Sie im Zuge Ihrer gemeinsamen Arbeit an diesem außergewöhnlichen Buch am meisten überrascht?
Vor Beginn unserer Interviews für die Biographie erarbeitete ich ein Konzept für den Aufbau des Buches. Außerdem habe ich zur Vorbereitung Erfahrungsberichte anderer HolocaustÜberlebender gelesen. Überrascht hat mich, wie klar und detailgetreu sich Frau Pressburger auch nach über siebzig Jahren noch an die Kriegsjahre erinnern kann.

Gab es auch schwierige Momente?
Frau Pressburger ist ein sehr herzlicher und direkter Mensch. Ihre offene Art, ihr beeindruckendes Erinnerungsvermögen und ihre bildhafte Sprache haben die Zusammenarbeit sehr einfach gemacht. Selbstverständlich aber war der Interviewprozess herausfordernd: beide waren wir erleichtert, als wir die Gespräche zu Auschwitz abgeschlossen hatten.

Worin liegt für Sie der besondere Stellenwert dieser Erinnerungen?
Gertrude Pressburger erzählt ihre Geschichte erstmals, nach jahrzehntelangem Schweigen. Ihre Erinnerungen sind nicht nur ein wichtiges Zeugnis. Sie sind ein Denkmal für ihre ermordete Familie.

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