Achill, Todfeind der städtisch symbolisierten Ordnung im Zeichen der Väter; Sorgenkind und Schützling der göttlichen Mutter, wurde zum Ahnherrn ungezählter Romanhelden. Jürgen Manthey legt im Anschluß an die Lektüre von Ilias und Odyssee das Grundthema von Epen und Romanen frei. Achill erweist sich darin als der heimliche Protagonist eines Phantasmas, das Weltliteratur-Geschichte gemacht hat. Vom Gilgamesch-Epos bis zu Arno Schmidt beweist er seine Anziehungskraft für Autoren wie Leser gleichermaßen: Homer hat eine Figur mit so modernen Zügen geschaffen, daß bis heute keiner an ihr vorbeikommt.
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Autor:in
Jürgen Manthey
Jürgen Manthey, 1932 geboren in Forst/Lausitz, arbeitete als Redakteur, Lektor, Herausgeber und ab 1986 als Professor für Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft, Spezialgebiet "Literaturvermittlung und Medienpraxis" an der Universität Essen. Seit 1997/98 war er emeritiert und lebte als freier Autor und Literaturkritiker in Lübeck, wo er im Dezember 2018 starb .
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