Der aus einer assimilierten jüdischen Familie stammende Psychoanalytiker Otto Fenichel war ein Wanderer auf der Suche nach sich selbst und der Funktionsweise der menschlichen Seele. An seiner Biographie, die ihn von Wien über Berlin, Oslo und Prag bis nach Los Angeles führte, wird exemplarisch das Schicksal seiner Generation deutlich. Otto Fenichel (1897 bis 1946) war ein lebensfroher Melancholiker, ein Frauenfreund und ein grandioser Vermittler und Pädagoge. Mit Wilhelm Reich, seinem Freund und späteren Gegner, war er Exponent einer politisch engagierten Variante der Psychoanalyse. Er hatte wesentlichen Anteil daran, die Lehre von Sigmund Freud vor der Zersplitterung in rivalisierende Zirkel zu bewahren und später in den USA weiterzuentwickeln. Ein wichtiger Beitrag zur Geschichte der Psychoanalyse.
"Elegant geschrieben, klug strukturiert und vorbildlich methodisch reflektiert, erzählt Elke Mühlleitner das exemplarische Leben eines Vertreters der zweiten Generation der Psychoanalyse." Oliver Pfohlmann, Frankfurter Rundschau, 20.10.08
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Elke Mühlleitner
Elke Mühlleitner ist Psychologin und Sozialwissenschaftlerin, sie lebt in Gießen. Lehre und Publikationen in der Wissenschaftsgeschichte der Psychoanalyse und Psychotherapie. Wesentliche Publikationen zur Biographieforschung. Bücher (u.a.): Elke Mühlleitner/Hannes Reichmayr (Hrsg.): Otto Fenichel, 119 Rundbriefe 1934-1945 (1998), Ich-Fenichel. Das Leben eines Psychoanalytikers im 20. Jahrhundert (2008).
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