personImageVeit Heinichen
© Marino Sterle

Veit Heinichen

Veit Heinichen wurde 1957 zwischen Bodensee und Schwarzwald geboren. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft und einem kurzen Abstecher in die Automobilindustrie arbeitete er als Buchhändler und anschließend für namhafte Verlage in der Schweiz und in Deutschland. 1994 war er Mitbegründer des Berlin Verlags und dessen Geschäftsführer bis 1999. <br /><br />Nach Triest, die Stadt, die seine zukünftige Heimat werden sollte, kam Heinichen erstmals 1980. Und hier erweckte er auch Commissario Proteo Laurenti zum Leben, der nun in bislang sieben Romanen (Gib jedem seinen eigenen Tod, 2001; Die Toten vom Karst, 2002; Tod auf der Warteliste, 2003; Der Tod wirft lange Schatten, 2005; Totentanz, 2007; Die Ruhe des Stärkeren, 2009; Keine Frage des Geschmacks, 2011, Im eigenen Schatten, 2013, alle im Paul Zsolnay Verlag) den Verbrechern in der Stadt am Karst auf der Spur ist. Seine Krimis werden in das Italienische, Niederländische, Spanische, Französische, Slowenische, Griechische, Tschechische,Polnische und Norwegische übersetzt. Die Toten vom Karst und Tod auf der Warteliste wurden bei der Vergabe des Premio Franceo Fedeli in Bologna 2003 und 2004 zu den drei besten italienischen Kriminalromanen des Jahres gewählt. Im September 2005 erhielt Veit Heinichen zudem den Radio-Bremen-Krimipreis für seine "feinfühlige, unterhaltsame und genaue Erforschung der historisch-politischen Verflechtungen, die Triest als Schauplatz mitteleuropäischer Kultur kennzeichnen" (Begründung der Jury).2010 wurde Die Ruhe des Stärken bei der Vergabe des Premio Azzercagarbugli als bester fremdsprachiger Roman ausgezeichnet, 2011 erhielt Veit Heinichen den 13. Internationalen Literaturpreis Città die Trieste, 2012 wurde er für sein schriftstellerisches Schaffen mit dem Gran Premio Noè ausgezeichnet. <br /><br />Neben seinem literarischen Schaffen ist er Autor kulturhistorischer Beiträge und, zusammen mit der Triestiner Starköchin Ami Scabar, Verfasser des kulturgeschichtlich-kulinarischen Reisebuchs Triest – Stadt der Winde (2005, Sanssouci im Carl Hanser Verlag). Der 90minütige Dokumentarfilm Le lunghe ombre della morte, den Veit Heinichen zusammen mit Regisseur Giampaolo Penco drehte, dokumentiert den Hintergrund seines vierten Kriminalromans Der Tod wirft lange Schatten und wurde im Dezember 2005 vom italienischen Staatsfernsehen RAI ausgestrahlt. Fünf seiner Kriminalromane wurden mit Henry Hübchen als Commissario Laurenti und Barbara Rudnik als dessen Frau Laura für die ARD verfilmt. Im Juli 2008 präsentierte Veit Heinichen in einer Folge der 3sat-Reihe Inter-City spezial "sein" Triest."Der Kriminalroman ist ein ideales Mittel, um die moderne Gesellschaft abzubilden", so Veit Heinichen. "Die Neurosen einer Epoche und eines Raumes kommen im Roman am stärksten zum Ausdruck. Triest, die Hafen- und Grenzstadt am nördlichen Golf der Adria, ist Schnittstelle zwischen romanischer, slawischer und germanischer Kultur, hier begegnen sich die mediterrane Welt und die des Nordens, Osteuropa und der Balkan treffen auf Westeuropa, sowie die ,geistigen Formationen` Meer und Berg. Eine Stadt voller Kontraste, Gegensätze, Widersprüche und der Brücken zwischen diesen. Triest ist, wie Le Monde schrieb, der Prototyp der europäischen Stadt – und eine Fundgrube für denjenigen, der begreifen will, wie dieses Europa funktioniert."

Presse

"Veit Heinichen ist der Fellini des Kriminalromans, aber auch sein Jamie Oliver." Walter Grünzweig, Der Standard, 18.07.09

"Heinichen hat sich eine Lesergemeinde erschrieben, die seine Italien-Krimis für raffinierter hält als die von Donna Leon." Volker Hage u.a., Der Spiegel, 20.08.07

"Die Figur des wissbegierigen, emotionalen, schusseligen, beruflich aber eisern engagierten Laurenti erfüllt einen mit Freude. So ein Mann hat uns noch gefehlt zum Trio wider den tödlichen Ernst: Brunetti, Wallander, Laurenti." Ellen Pomikalko

"In der Reihe der seit Jahren so überaus erfolgreich ermittelnden Regional-Kommissare (Henning Mankells Wallander im schwedischen Ystad etwa oder der Venezianer Guido Brunetti von Donna Leon) ist Proteo Laurenti aus Triest einer der kauzig-köstlichsten. ... Heinichen beherrscht sein Krimi-Handwerk mit erfreulicher Professionalität." Der Spiegel, 06.10.03

"Veit Heinichen hat einen genüßlichen und bodenständigen schwarzen Humor. ... Fast beiläufig gelingt es ihm, mit den Details die Alltagsstimmung im gegenwärtigen Italien so scharf einzufangen wie ein Zeitungsfotograf." Dirk Schümer, Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung, 17.08.03

"Proteo Laurenti ist ein Kommissar, der durch seinen Charakter rührt und durch seine Irrtümer besticht. Aufklärung über die soziale Wirklichkeit, wie in besseren Kriminalromanen inzwischen beinahe üblich, erfolgt hier nebenbei und umso wirksamer, als sie nicht nur spannend, sondern auch - manchmal entsetzlich - komisch ist." Der Spiegel, 06.05.02

"Wie Henning Mankell, Vásquez Montalbán und Andrea Camilleri hat Veit Heinichen einen Kommissar erfunden, der die typischen Eigenschaften eines Detektivs mit individuellen Marotten verbindet. Man möchte noch öfter mit ihm auf Spurensuche gehen." Maike Albath, Süddeutsche Zeitung, 13.04.02

"Triest kennen lernen: In dieses Thema seiner eigenen letzten Jahre zieht uns Autor Veit Heinichen mittels des Krimis tief hinein. ... Mit der ganzen Frische seiner Recherche-Begeisterung ermöglicht er uns eine Triest-Initiation der ganz anderen Art und spurt damit den Weg weg von den alten Mythen und über sie hinaus, wer weiß, zu neuen hin." Bernadette Conrad, Neue Zürcher Zeitung, 10.04.01

Auszeichnungen

2010
Premio Azzercagarbugli
2005
Radio-Bremen-Krimi-Preis
2004
Premio Franco Fedeli
2003
Premio Franco Fedeli
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