Buch
Deutschland UVP 17,00 €
“Du kennst mich nicht, aber ich schreibe dir trotzdem.” So beginnt die Geschichte von Bett und Avery, deren alleinerziehende Väter die verrückte, romantische Idee haben, dass sie eine Familie werden könnten. Nicht mit Bett und Avery! Obwohl sich die beiden Mädchen auf gar keinen Fall kennenlernen wollen, beginnen sie vor lauter Neugierde, in ihren E-Mails Fragen zu stellen, mehr von ihren Leben zu erzählen und Dinge auszutauschen. Nach und nach vertrauen sich Nachteule und Sternhai – wie sich Avery und Bett mittlerweile nennen – ihre persönlichsten Gedanken und Geheimnisse an und können sich ein Leben ohneeinander nicht mehr vorstellen.
Details zum Buch:
aus dem Englischen von Sophie Zeitz
Erscheinungsdatum: 22.07.2019
empfohlen ab 10 Jahren
288 Seiten
Hanser Verlag
Fester Einband
ISBN 978-3-446-26432-8
Deutschland: 17,00 €
Österreich: 17,50 €
ePUB-Format
E-Book ISBN 978-3-446-26541-7
E-Book Deutschland: 12,99 €
Deutschland UVP 17,00 €
Deutschland 9,99 €
VON: Bett Devlin
AN: Avery Bloom
BETREFF: du kennst mich nicht
Aber ich schreibe dir trotzdem. Kann sein, dass ich in deinem SPAMOrdner lande. Vielleicht gehörst du zu den Leuten, die regelmäßig ihren SPAM-Ordner checken. Ich nicht. Ich habe deine E-Mail Adresse aus dem Internet. Du hast einen seltsamen Namen. Ich kenne sonst niemanden, der Avery heißt. Aber deswegen konnte ich dich leichter finden. Also – danke, dass du so heißt. Und danke, dass deine Schule Fotos von Veranstaltungen + Ausflügen ins Netz stellt + jeder Schüler seine eigene E-Mail-Adresse hat, nämlich Vorname.Nachname@TheShipfieldSchool.org. An meiner Schule haben wir so was nicht. Also gut, jetzt wird’s peinlich, aber ich schreibe einfach, wie es ist. Vor drei Monaten hat mein Vater deinen Vater auf einer »Baumesse« in Chicago kennengelernt, die im Marriott Hotel in der Innenstadt stattfand. Ich erkläre dir jetzt nicht, woher ich das weiß, aber jedenfalls SIND DIE BEIDEN SEITDEM EIN PAAR.
Was mich eigentlich nichts angeht, nur dass es mich plötzlich DOCH WAS ANGEHT, weil mein Vater aus heiterem Himmel auf die Idee gekommen ist, mich im Sommer in so ein Ferienlager zu schicken, das CIGI heißt.
Ich hab noch nie was von CIGI gehört. Auf der Webseite steht: Charakter Intelligenz Geschicklichkeit Instinkt – das Wissenschafts-Camp für aufgeweckte junge Leute. Die Formulierung hab ich von der Webseite kopiert. Wie es aussieht, ist CIGI ein Streber-Sommercamp für Schüler zwischen 10 und 15 in der Pampa von Michigan.
Kann sein, dass ich dich bis jetzt zu Tode gelangweilt habe, aber weißt du was? DICH wollen sie auch DAHIN SCHICKEN.
Ich gehe auf keinen Fall. Egal, was Dad sagt. Aber wenn er hört, dass du auch nicht ins CIGI-Camp gehst, will er mich vielleicht gar nicht erst zwingen.
Das ist der Grund für meine E-Mail.
Bett Devlin
VON: Avery Bloom
AN: Bett Devlin
BETREFF: Re: du kennst mich nicht
Hier liegt offenbar eine Verwechslung vor. Falls mein Vater wirklich eine Beziehung mit deinem Vater hätte, wüsste ich garantiert davon. Dad und ich stehen uns sehr nah und waren praktisch mein ganzes Leben zu zweit, weshalb wir auch wie beste Freunde sind, und er erzählt mir alles.
Es ist praktisch, dass an unserer Schule jeder seine eigene E-MailAdresse hat, damit wir unsere Lehrer jederzeit anschreiben können, wenn wir Fragen zu Projekten haben oder so etwas. (Ms. Pickering antwortet manchmal in fünf Minuten!) Aber bis jetzt hat noch nie jemand von außerhalb meine E-Mail-Adresse herausgefunden und mir geschrieben. Vielleicht sollte die Schule ihre Datenschutz- und Sicherheitsstandards verschärfen. Ich werde diesbezüglich eine Nachricht an unserem digitalen Schwarzen Brett posten.
Zum CIGI-Camp: Die ältere Schwester meiner Freundin Callie Workman war letztes Jahr dort. Diesen Sommer bin ich für acht Wochen angemeldet. Es ist eine Art Pfadfinderlager für kreative Schüler mit Kursen wie »Buchpiraten« oder »Rockende Robotik«. Bei »Voll der Fund!« kann man sogar echte Fossilien ausgraben. Abends gibt es Gute-Nacht-Kino mit Mikrowellen-Popcorn. Da zeigen sie europäische Filme, und im Anschluss wird gemeinsam diskutiert, um herauszufinden, worum es ging.
Aber das Beste ist, sie zwingen einen nicht zum Sport, wie sie es in anderen Ferienlagern immer tun. Ich bin nämlich nicht besonders sportlich, und vor allem hasse ich Schwimmen. Ich habe ein paar »exzessive Ängste« (vor abgelaufenen Lebensmitteln, Krankheitserregern usw., aber besonders vor dem Ertrinken).
Keine Sorge, du musst nicht ins CIGI-Camp. Nur ich gehe dahin.
Avery A. Bloom
PS: Ich bin zwölf und wohne in New York. Mein Vater ist Architekt. Auch wenn du mich offensichtlich verwechselst, bin ich neugierig: Wie alt bist du, und woher schreibst du?
In der Leseprobe gleich hier darunter kannst du weiterlesen:
Holly Goldberg Sloan und Meg Wolitzer sind – wie Bett und Avery – Freundinnen, die über 4000 Kilometer voneinander entfernt wohnen, die eine in Kalifornien, die andere in New York. Beide haben noch immer sehr lebendige Erinnerungen an Freundschaften, die ihnen mit 12 Jahren wichtig waren. Das brachte sie auf die Idee, zusammen ein Buch über Freundschaft zu schreiben: An Nachteule von Sternhai. Wie das über die Entfernung funktionierte? Per Mail. Meg schrieb etwas, schickte es Holly, die es las und zurückschrieb. Beide saßen vor ihren Computern und warteten gespannt auf E-Mails – genau wie Bett und Avery im Buch.
Holly Goldberg Sloan ist Regisseurin, Filmproduzentin und Drehbuchautorin. Als sie mit 24 Jahren ihr erstes Drehbuch verkaufte, war sie schon viel herumgekommen und hatte in den Niederlanden, in Istanbul, New York City, Washington D.C. und Oregon gelebt. Heute ist sie sesshaft geworden und lebt mit ihrem Mann und den beiden Söhnen in Santa Monica, Kalifornien. Bei Hanser erschien 2015 ihr erstes Jugendbuch “Glück ist eine Gleichung mit 7” und 2018 folgte ihr Kinderbuch “Short”.
Meg Wolitzer, geboren 1959, veröffentlichte 1982 den ersten von zahlreichen preisgekrönten, erfolgreichen Romanen. Viele ihrer Bücher standen auf der New-York-Times-Bestsellerliste. 2014 erschien der SPIEGEL-Bestseller “Die Interessanten” sowie 2015 “Die Stellung”. Ihr Roman “Die Ehefrau” (2016) wurde mit Glenn Close in der Hauptrolle verfilmt. Sie ist verheiratet, hat zwei Söhne und lebt in New York City.
Was hat Sie beide veranlasst, dieses Buch zu schreiben?
HGS: Meg und ich waren vor allem durch unsere eigene Freundschaft inspiriert, und außerdem schätzen wir die Arbeit der anderen sehr.
MW: Ja, genau. Und zudem haben wir beide sehr lebendige und starke Erinnerungen an die Freundschaften, die uns mit 12 Jahren wichtig waren.
Was war die größte Herausforderung beim Schreiben dieses Buches?
HGS: Wir mussten einen Weg finden, wie zwei sehr unterschiedliche Autorinnen mit zwei sehr unterschiedlichen Stimmen zusammenarbeiten können.
MW: Noch profaner: Wie können wir »zusammen« schreiben, obwohl wir so weit voneinander entfernt leben?
Wie war es, mit einer anderen Autorin zusammenzuarbeiten?
HGS: Wir hatten jede Menge Spaß! Uns trennen 3000 Meilen, aber dank der technischen Möglichkeiten heutzutage fühlte es sich an, als wären wir Tür an Tür.
MW: Ich fand es wunderbar, dass eine von uns irgendwo ganz woanders war tagsüber, oder eben auch einfach nur ganz normal schlafen ging am Abend, und trotzdem wurde die Geschichte fortgeschrieben. Das fühlte sich für mich an wie ein Wunder.
Was würden Sie gern bei den Lesern erreichen?
HGS: Wir haben das Buch geschrieben, um die Leser gut zu unterhalten, um Leser zum lachen zu bringen, und um zu zeigen, dass Familie sehr verschiedene Formen haben kann.
MW: Ich könnte es nicht besser ausdrücken.
Wenn Sie ein Tier sein könnten, egal welches, welches Tier wäre das?
HGS: Ich liebe Delfine, sie sind so kluge Tiere. Ich lebe an der Küste und jedes Mal, wenn ich am Strand entlang gehe und Delfine sehe, ist das ein magischer Moment. Wenn ich kein Delfin sein könnte, dann wäre ich gern ein Vogel. Ich beneide sie um die Fähigkeit zu fliegen.
MW: Um in diesem Kosmos zu bleiben, sollte ich wohl ein Tier aus der Eulenfamilie wählen. Ich bewundere die majestätische Würde von Eulen sehr. Und doch wäre ich wohl am liebsten ein Labrador. Diese Hunde sind schön und freundlich und sie haben so ausdrucksstarke Augen.
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