The Traitors
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Artur Weigandt

The Traitors

Details about the book
  • date of publication: 20.03.2023
  • 160 Pages
  • Hanser Berlin
  • hardcover
  • ISBN 978-3-446-27590-4
  • Deutschland: 22,00 €
  • Österreich: 22,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27820-2
  • E-Book Deutschland: 16,99 €

When the Soviet Union collapsed, the village of Uspenka emptied, many of its inhabitants forced to seek opportunity in countries west of the vast Kazakh steppe. Today, the national borders separating families have turned into the battle lines of the Ukraine War. Born in Kazakhstan but raised in Germany, journalist Artur Weigandt uses autobiography and gripping reportage to show how opposing national narratives have rooted deep in a family tree spread across Russia, Germany, and Ukraine. In the face of the helplessness he feels staring down a war, he turns back to his past and the vibrant Soviet patchwork that once extended across Kazakhstan. The afterglow of that culture lingers in the living rooms of his parents and their community members in the West, idealized and bittersweet and often at odds with the truth of the day.


"Hard, enigmatic, and vulnerable, a mixture that gives the story told here its originality...Weigandt, who grew up in Germany, describes his travels to Kazakhstan and Kiev with impressive precision and melancholy. ... you gladly follow the author through the maze of his own biography.”
Xaver von Cranach, Der Spiegel

“A text-based family tree, ‘The Traitors’ is a half-literary, half-biographical artifact of our time, a book that tells not only the story of one individual but also stands as a testament to so many post-Soviet lives.”
Johanna Müller, Süddeutsche Zeitung

"If Artur Weigandt had made a film instead, it would have been a riveting, breath-taking road movie...He writes in short, concise sentences that captivate the reader, direct and dry, but also with a healthy dose of black humor, and the reading experience grows into a maelstrom. You feel how the author wrote his soul out of his body…A book with an enormous force, which could not have been written at any other time.”
Ambivalenzen des Sowjetischen

“A wonderful book”
Bettina Westfeld, Domradio

“153 pages that have it all. In this case, the form of the book must be discussed first and foremost, namely because it is so captivating. Artur Weigandt speaks of post-Soviet life in Germany in essayistic passages and autobiographical ones, interspersed with reportage. The flashbacks to memories of earlier bleakness juxtaposed with the war in Ukraine now are particularly impressive. What particularly distinguishes ‘The Traitors,’ in addition to its literarily powerful language, is its depiction of digital communication and war.”
Nora Zukker, Der Bund

“A book well worth reading, because it is enlightening and, above all, very timely.”
Christoph Schröder, Deutschlandfunk „Büchermarkt“

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The Traitors

5 Fragen an …

Artur Weigandt

Lieber Artur, warum trägt dein Buch den Titel Die Verräter, um was für Verräter geht es darin?
Verräter, das sind Menschen, die ein Geheimnis oder Ideal preisgeben, das als „schützenswert“ gilt. In meinem Buch geht es aber weniger um Geheimnisse, die verraten werden. Das, was von den „Verrätern“ offensichtlich verraten wird, ist die Geschichte, die Kultur und die Identität ganzer Völker. Belarussen, Russlanddeutsche, Ukrainer, Georgen, sogar Mongolen und Kasachen, sie sollten in der damaligen UdSSR einander angeglichen werden. Sie sollten alle zum sowjetischen Menschen werden: Russisch sprechend und angepasst. Verrat, das ist in der sowjetischen, in der postsowjetischen Geschichte eine immer präsente Form. Es geht um den Verrat an der eigenen Bevölkerung und um den Verrat der eigenen Heimat.
Mein Buch erzählt von diesem Verrat in einem Dorf, Uspenka, das eigentlich unscheinbar und unsichtbar in der Geschichte der Sowjetunion ist. Denn alles, was in diesem Dorf geschah, könnte auch im Rest der UdSSR so geschehen sein. Vielleicht in einem kleineren oder auch in einem größeren Ausmaß. Aber im Großen und Ganzen: Geschah es. Dieses Dorf symbolisiert für mich die Repression und den Zwang, dem die Menschen überall in der Sowjetunion ausgesetzt wurden. Deportationen, Vertreibung und der Zwang, an einem Ort zu leben, an dem man eigentlich nie leben wollte, und wenn man ihn dann doch verlässt, wird man zum Verräter für die Verlassenen.

Du bist zwischen den Welten aufgewachsen, ohne je eine richtige Heimat zu finden, weil du weder in Kasachstan zuhause warst noch in Deutschland. Warum kann Heimat gefährlich sein?
Vor einiger Zeit habe ich mal die Redewendung „Heimat ist dort, wo man singt“ aufgeschnappt. Ich musste etwas schmunzeln. Heimat kann natürlich schön sein, aber für viele bedeutet Heimat auch Angst. Heimat ist immer mit Erwartungen verknüpft. Heimat bedeutet auch, an einem Ort aufzuwachsen oder geboren zu werden, in dem noch der kleinste Gedanke an eine bessere Welt bestraft werden kann. Es bedeutet auch Ruhelosigkeit und Verlust. Die Heimat zwingt jeden, sich anzupassen. Wer lange nicht mehr dort war, fällt bei der Rückkehr auf. Dein Akzent verrät dich dann. Die Insider kennt man nicht mehr. Du wirst ein Fremder sein in einem Ort, der eigentlich zu dir gehört. Man wird zum ewigen Besucher.

Dein Debüt bewegt sich zwischen den Genres, es ist weder Roman noch Memoir. Wie stark schreibst du entlang deiner eigenen Biografie?
Eigentlich bin ich Journalist. Meine Aufgabe ist es, Geschichten korrekt und sachlich einzufangen. Doch dieses Mal war es einfach nicht möglich, nur auf Fakten zu bestehen. Ich bin nämlich auch noch ein Mensch, der durch seinen postsowjetischen Hintergrund beeinflusst wurde. Ich kenne das russische Staatsfernsehen, die Propaganda, Fake und Lüge. Oftmals auch unklare Erinnerungen, die in ein bestimmtes Muster gepresst werden. Mir war es deswegen wichtig, dass dieses Buch immer wieder die Grenzen, die man ihm setzt, verlässt. Meine Biografie ist hierbei nur eine Orientierung, die ich mir gebe. Denn vieles von den Dingen, an die ich mich erinnere, ist vielleicht passiert. Vielleicht sind diese Erinnerungen aber auch trügerisch und falsch. So ist es doch immer, wenn man an seine Heimat denkt, oder? Dann tauchen oftmals Bilder auf, die mit der Realität auch nicht mehr übereinstimmen. Und dort bewegt sich das Buch: zwischen den Stühlen und den Erinnerungen. Vielleicht trägt das Buch gerade dann die nötige Wahrheit, wenn es im Unklaren bleibt.

In deinem Buch kommen sehr viele unterschiedliche Menschen vor. Was war die interessanteste Begegnung?
Es gab sehr viele interessante Begegnungen, die ich im Einzelnen nicht verraten möchte. Es sind oftmals gescheiterte und gefallene Personen. Menschen, die sich vielleicht nicht von Deutschland verraten fühlen, aber von ihrer Heimat und den Versprechungen, die sie sich hier gemacht haben. Aber die interessanteste Begegnung hatte ich mit meiner eigenen Biografie, mit meinen Eltern. Ich hatte beim Schreiben das Gefühl, mich dazu zu zwingen, mich auch mit ihrer Herkunft zu identifizieren.

Auf dem Cover deines Buches sieht man dich als Jungen mit einem Hahn. Welche Geschichte steckt hinter diesem Bild?
Diesen Hahn hat mir meinen Großvater am Silvester- und Neujahrsfest in die Arme gedrückt. An diesem Tag kam auch Väterchen Frost, verteilte Geschenke, und gleichzeitig war es für uns chinesisches Neujahr, das Jahr des Hahnes. Das sollte Glück bringen. Obwohl das chinesische Neujahr erst Ende Januar beginnt. An diesem Bild, finde ich, merkt man, dass dieses Dorf irgendwie zwischen den Kulturen liegt, genau wie ich, wie mein Buch.

Termine

Artur Weigandt: Die Verräter | Zur Veranstaltungs-Website

Rüsselsheim
Kapitel 43 - Zeit für gute Bücher,
Marktstr. 32-34,
65428 Rüsselsheim

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„Artur Weigandt schreibt klar und angenehm melancholisch über Abschied, Reise und Ankunft – und über den Verrat, der jedem Weggehen innewohnt. Ein wichtiges Buch, das genau im rechten Moment kommt.“ Daniel Schulz

"Weigandts Heimatroman" Die Verräter" ist eine längst überfällige Chronik der Mehrheit der sogenannten Aussiedler und Russlanddeutschen.Mit sehr viel Empathie beschreibt der Chronist dieser Volksgruppe, die nirgendwo richtig zuhause ist, die ihre Wurzeln sucht und doch nicht findet.Mich hat das Buch sehr betroffen gemacht, gleichzeitig versuche ich noch mehr Verständnis für diese heimatlosen Menschen aufzubringen. Sie sind die eigentlichen Opfer des Zerfalls der Sowjetrepublik. Danke an den Hanser Verlag, dass sie dieses kleine Buch herausgegeben haben." Karin Kersten, Buchhändlerin

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