Susanna
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Alex Capus

Susanna

Details about the book
A novel
  • date of publication: 25.07.2022
  • 288 Pages
  • Hanser Verlag
  • hardcover
  • ISBN 978-3-446-27396-2
  • Deutschland: 25,00 €
  • Österreich: 25,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27556-0
  • E-Book Deutschland: 18,99 €

This is a moving story of a headstrong, daring woman based on true events. Susanna, a Swiss painter, goes West to meet Sitting Bull, the chief of the Sioux tribe. In very beautiful, empathetic prose, Alex Capus sets his story in an epoch when shunting steam engines ruled the day.
Old certainties are no longer valid, and new ones have yet to be established. In New York, the Brooklyn Bridge is opened and Edison’s lightbulbs illuminate the city. At the centre of it all is Susanna, a woman from Basel who has emigrated to the USA with her mother. Machines are conquering the world and in the West, indigenous people are fighting for their survival. False prophets promise paradise on earth and the cavalry is on standby, pistols at the ready. With her son, Susanna travels to the Dakota Territory to warn Sitting Bull of what is happening. Her portrait of him hangs today in the North Dakota State Museum.


“The fascinating story of a woman’s emancipation, told by the magician, Alex Capus.”
Rainer Moritz, NZZ

“Alex Capus is the master of suggestion. His novel brings history to life.”
Martin Ebel, Tages-Anzeiger

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Susanna

5 Fragen an …

Alex Capus

Lieber Alex Capus, im Zentrum Ihres neuen Romans steht Susanna, eine Frau, die wirklich gelebt hat. Wann trat Susanna Carolina Faesch zum ersten Mal in Ihr Leben?
Das war im Frühling 2019. Da erzählte mir mein Basler Schriftstellerfreund Patrick Tschan bei Pizza und Rotwein von diesem Basler Aristokratenmädchen, das nach Amerika ging und den großen Häuptling Sitting Bull traf. Erst dachte ich mir, dass das nun too much sei. Aber dann ließ mich die Geschichte nicht mehr los.

Haben Sie mehr zur Lebensgeschichte von Susanna recherchiert oder mehr zu den Anfängen des 20. Jahrhunderts?
Die allermeisten Menschen hinterlassen in ihrer Lebenszeit nicht sehr viele schriftliche Spuren, deshalb muss man versuchen, ihre Geschichte und ihr Wesen über die Schilderung der Zeitumstände zu erfassen.

Ihre Romane sind oft vor dem Hintergrund größerer Epochenumbrüche erzählt. Als Autor führen sie Ihre Figuren dabei mit einem versöhnlichen Blick durch Zeiten großer Schicksalsschläge. Ist Optimismus beim Betrachten der Welt für Sie eine dramaturgische Notwendigkeit beim Erzählen?
Eine Geschichte ist immer eine Kausalitätskette. Man muss als Erzähler daran glauben, dass ein Ereignis immer aus Vorhergegangenem hervorgeht und also letztlich alles mit allem zusammenhängt. Darin liegt ja der große Trost der Literatur. Und wenn ich als Autor zu diesem Trost beitragen darf, ist das ein großes Glück.

Die USA spielen in Ihren Geschichten immer wieder eine Rolle. Was bedeutet dieses Land für Sie?
Meine Heldinnen und Helden gehen immer neugierig in die Welt hinaus. Europa, Amerika, Afrika – nur nach Asien hat es bisher niemand geschafft. Keine Ahnung, weshalb nicht.

Sie schreiben nicht nur Romane, Sie betreiben auch eine Bar in Olten. Wie sieht Ihr Alltag als Schriftsteller aus?
Morgens in der Frühe schreibe ich, wenn alle noch schlafen und niemand etwas von mir will. Dann fahre ich mit dem Rad durchs Städtchen in die Bar und erledige Alltäglichkeiten, repariere einen Stuhl, mache Bestellungen oder entsorge Altglas. Vor dem Mittag schreibe ich manchmal nochmal was, dann fahre ich mit dem Rad heim zum Mittagessen. Und nachmittags mache ich, was mir grad einfällt – gehe zum Flohmarkt oder zum Spazieren in den Wald, besorge die Einkäufe fürs Abendessen oder kaufe online ein antikes Bullauge, das ich als Fenster in meiner Bar einbauen will. Alles ganz normal.

Termine

Alex Capus: "Susanna" | Zur Veranstaltungs-Website

Freiburg (CH)
Theater Equilibre,
Pl. Jean Tinguely 1,
1701 Freiburg (CH)

Alex Capus: "Susanna". Im Rahmen der Kunstausstellung von Meinrad Feuchter, Ueli Studer und Claude Barbey. | Zur Veranstaltungs-Website

Biberist
Schlösschen Vorder-Bleichenberg,
Asylweg 15,
4562 Biberist

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Stimmen

"Gerade habe ich die letzten Seiten von "Susanna" gelesen und es war wieder ein Hochgenuss. Die Lebensgeschichte dieser außergewöhnlichen Frau in Zeiten des Umbruchs musste unbedingt erzählt werden und das macht Alex Capus wie immer ganz großartig! Ich bin begeistert und "Susanna" gehört schon jetzt zu meinen Lieblingen in diesem Herbst!" G. Schulte-Hostede, Hugendubel Ulm

"Meine Lieblingsromane von Alex Capus sind "Léon und Louise" und "Eine Frage der Zeit" - für mich die absoluten Favoriten, weil er es auf ganz besondere Weise versteht, historische Themen in richtig guten Lesestoff zu verwandeln. Und nun also "Susanna" :-)
Nach einer kleinen Leseflaute hat dieser Roman mich so richtig gepackt. Das gesamte Setting - alle im Roman vorkommenden Figuren, die historische Schweiz, das wilde New York um 1900 - sind sehr glaubwürdig dargestellt. Es hat mich dennoch überrascht, als ich entdeckte - Susanna Faesch, ihre Mutter und auch die Begegnung mit Sitting Bull aus Dakota - alles historisch belegt.
Capus hat das in so berauschende Fiktion verpackt, dass die Fakten kaum spürbar sind.
Ganz großer Roman mit Susanna als sehr starker und unabhängiger Frauenfigur." Jacqueline Masuck, der divan, Berlin

"Schon wieder ein tolles Hanser- Buch gelesen. Diesmal bin ich sehr von Alex Capus`"Susanna" begeistert. So viele kleine Geschichten in dieser großen Susanna-Geschichte. Sehr warmherzig, ruhig und liebevoll erzählt. Capus Schreibstil fließt über die Augen direkt ins Herz. Ein starkes Frauenbuch für alle Menschen von überall. So muss gute Literatur sein! Vielen Dank auch an den Autor." Erika Dietrich-Kämpf, Buchhandlung DORN GmbH und COKG, Bad Windsheim

"Wie gemalt: die Baslerin, die Sitting Bull portraitierte.
Der Schweizer Autor Alex Capus ist bekannt für seine Portraits von bemerkenswerten Personen und ihrer spannenden Einbettung in ihre Zeit.
Für seinen neuen Roman hat er sich eine beeindruckende Frau ausgesucht, um von ihrem Leben zu berichten: Susanna Carolina Faesch. Sie nannte sich später als Malerin Caroline Weldon. Geboren 1844 in Kleinbasel in eine wohlhabende Familie, wird sie ein sehr erzählenswertes Leben führen, dem wir in „Susanna“ nachspüren können. Dass Susanna anders ist als ihre Umgebung, das wird dem Lesenden schon mit einer dramatischen Situation zu Beginn erläutert. Bei einer Vorführung des Wilden Mann fühlt sich die Fünfjährige derart bedroht, dass sie dem verkleideten Pferdeknecht in einem Akt entschlossener Notwehr mit dem rechten Zeigefinger das linke Auge ausstach. Obwohl der Vater den Pferdeknecht finanziell entschädigt, akzeptiert er ihre Notwehr nicht, sondern verurteilt sie dafür. Ihre Mutter Maria hat den Vater auf Wunsch ihrer Familie geheiratet, weil er gut in die Gesellschaft passt. Sie selbst hört lieber Musik in ihrem Kopf, wenn er redet. Und so dauert es nach diesem Vorfall auch gar nicht lange, bis die Mutter die Situation verlassen möchte. Ein langjähriger Freund ihres Mannes, der bei der Familie wohnte, wandert nach Amerika aus. Nun hinterfragt Maria ihre Gefühle für diesen Freund, Karl Valentiny, und ihr Zuhause. Schließlich lässt sie sich ihr Erbe auszahlen, lässt Mann und zwei Söhne zurück und wagt die Reise nach Amerika zusammen mit Susanna in der Hoffnung, Karl dort wiederzufinden.
Karl hat in Brooklyn eine Arztpraxis eröffnet, nimmt die beiden auf und Susanna wird in Brooklyn aufwachsen und ihr künstlerisches Talent entdecken. Nun verdient sie ihr Geld mit dem Malen von Portraits. Sie heiratet einen Kollegen von Karl, aber die Ehe bleibt kinderlos. Als sie nach einer Affäre schwanger ist, verlässt sie ihr Ehemann und Susanna bleibt mit ihrem Sohn Christie allein. Christie ist fasziniert von den amerikanischen Ureinwohnern und als Susannas Mutter stirbt und ihr ein größeres Erbe hinterlässt, reist Susanna mit Christie mit Schiff und Planwagen zu Sitting Bull ins Dakota Territorium. Auch ihn hat sie gemalt und sein Porträt hängt heute im State Museum North Dakota.
Alex Capus ist ein ambitionierter Geschichtenerzähler. Denn neben der Geschichte von Susanna wird die Geschichte des Jahrhunderts lebendig. Die Brooklyn Bridge wird eröffnet, Dampfmaschinen lärmen, Edisons Glühbirnen erleuchten die Stadt stückchenweise und Stadt und Alltag verändern sich durch Maschinen. Im Westen kämpfen die Ureinwohner um ihr Überleben, die Kavallerie steht Gewehr bei Fuß. Nellie Bly reist um die Welt.
Gerade in Zeiten von Bücherstapeln voller Autofiktion und Analyse der Gedanken von Protagonisten ist es recht ungewohnt, dass Alex Capus die Motive seiner Personen im Dunklen lässt. Susanna liebt, heiratet, lässt sich scheiden, malt, reist – aber warum? Die Antworten werden nicht gegeben. Stattdessen heißt es beispielsweise an einer Stelle „Ich wüsste zu gern, was Susanna Faesch im Frühsommer 1890 veranlasste, plötzlich fortzugehen.“ Das irritiert und lässt eine Leerstelle. Aber wenn man sich darauf einlässt, dieser stringent erzählten, biografisch-faktisch hervorragend recherchierten Erzählung zu folgen, wie man es einem Erzähler am Lagerfeuer würde, zu folgen, dann genießt man diesen sprachlich eleganten und atmosphärisch dichten Roman sehr." Nathalie Pelz, Vorablesen

"Alex Capus hat mit dem Roman Susanna, die beeindruckende Geschichte einer selbstbewussten Frau geschrieben. Wiedermal hat dabei der erfolgreiche Schriftsteller Capus historische Tatsachen zum Anlass genommen, eine fiktionale Handlung rund um real existierende Personen zu schreiben. Dies ist sehr gut gelungen und auf leicht zu lesende Art führt einem die Geschichte vom pietistischen Basel über Nordafrika und Dortmund nach New York und in den Westen der USA.
Dabei bleiben die Handlungen der Protagonisten stets glaubwürdig und werden von den realen Ereignissen beinflußt. So beispielsweise vom Bau und der Eröffnung der Brooklyn Bridge, der damals längsten Hängebrücke der Welt, die auch am Cover abgebildet ist und sofort die Atmosphäre des Buches vermittelt. Ales Capus ist neuerlich ein Meisterwerk gelungen, dem ich viele Leser wünsche." Dieter Kögler

"In seinem neuen Werk „Susanna“ widmet sich der Autor Alex Capus dem Leben der schweizerisch-amerikanischen Malerin und Bürgerrechtsaktivistin Susanne Faesch. Die Handlung des Romans ist eine fiktionalisierte Version ihrer Biografie und bringt den Lesern Leben und Wirken dieser emanzipierten Frau auf literarisch anspruchsvolle und unterhaltsame Weise näher.
Die Geschichte spielt gegen Ende des 19. Jahrhunderts in den expandierenden USA. Wichtige Themen, die in diesem Roman problematisiert werden, sind neben der Emanzipation auch der gesellschaftliche Einfluss von Technik und Wissenschaft und der gegen die amerikanischen Ureinwohner gerichtete Kolonialismus. Susanna ist dabei keine gewöhnliche Frau, die sich stumm allen Konventionen hingibt, sondern findet als Pionierin der eigenen Art ihre Wege im Leben. Weder teilt sie die gesellschaftliche Euphorie rund um den technischen Fortschritt, noch akzeptiert sie die kulturelle Aneignung, Ausbeutung oder Vernichtung der indianischen Kultur. Susanna wird als selbstständige Protagonistin dieses Romans dargestellt, die nicht „im Takt der Maschinen“ geht, sondern gesellschaftliche Verhältnisse kritisiert. Dabei begegnet sie den Lesern als eher stille, extrovertierte Frau, die dennoch einen starken, vorwärtsdrängenden Willen hat. Dieser Eindruck entsteht nicht zuletzt durch den klaren Satzbau mit vielen kurzen Sätzen, Parallelismen und wenig wörtlicher Rede. Durch den gradlinigen und geordneten Satzbau wird zum einen die nüchterne Gleichförmigkeit des Alltagstrotts abgebildet, dem sich der Großteil der Gesellschaft unkritisch fügt, und zum anderen bekommt so Susannas eher nüchterne und pragmatische Sicht auf die Welt eine treffende Ausdrucksform. Text und Inhalt ergänzen sich somit auf kunstvolle Weise und die Kunst bleibt nicht nur Teil der Romanhandlung sondern wird auch zum stilistischen Gestaltungsmerkmal. Trotz dieses unverkennbar literarischen Anspruchs liest sich „Susanna“ dennoch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Die Sprache ist melodiös und teilweise mit einem leicht ironischen Unterton versehen, der einem beim Lesen die Protagonistin auf sympathische Weise näherbringt. Allerdings tritt sie erst in der zweiten Hälfte des Romans, etwa ab S. 100, wirklich in Erscheinung. Vorher sind sowohl Susanna als auch andere weibliche Charaktere Randfiguren der Handlung und es dominiert die männliche Perspektive. Dass sich dieses dann in der zweiten Hälfte des Romans ändert und nun Susanna zur personalen Erzählerin wird, verdeutlicht ihre Geschichte einer Emanzipation von gesellschaftlichen Konventionen. Sie nicht bereit, sich unter das Joch der männlich dominierten Gesellschaft oder der Technik zu begeben und findet in der Kunst einen Weg, ihren Gedanken Ausdruck zu Verleihen. Ein wichtiger Aspekt ist ihr dabei die Authentizität der Darstellung, was sich auch im Hinblick auf ihre bürgerrechtsaktivistischen Bestrebungen niederschlägt. Anstelle der kulturellen Aneignung oder gar Vernichtung der indianischen Traditionen plädiert sie für eine friedliche kulturelle Koexistenz. Diese Erkenntnisse vermittelt der Roman aber nicht explizit, sondern deutet vieles nur an, lässt Leerstellen und Raum für eigene Interpretationen. Auch das Ende bleibt offen und vage, sodass sich erneut eine im doppelten Sinne kunstvolle Verbindung von Text und Inhalt ergibt.
Zusammenfassend ist „Susanna“ gleichermaßen unterhaltsam und lehrreich. Die reale Biografie dieser fortschrittlichen, selbstständigen Frau ist von Alex Capus in einem unterhaltsamen und literarisch anspruchsvollen Roman verarbeitet worden, sodass die Leser zum einen die historisch reale Künstlerin und ihren Lebensweg kennenlernen, zum anderen aber auch unabhängig davon zum Nachdenken über gesellschaftliche Probleme angeregt werden, die auch heutzutage noch aktuell sind. Durch das Zusammenspiel von Text und Inhalt entsteht so eine im doppelten Sinne "kunstvolle Literatur"." Kerstin Kruse, Vorablesen

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