Out of the Sugar Factory
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Dorothee Elmiger

Out of the Sugar Factory

Details about the book
  • date of publication: 17.08.2020
  • 272 Pages
  • Hanser Verlag
  • hardcover
  • ISBN 978-3-446-26750-3
  • Deutschland: 23,00 €
  • Österreich: 23,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-26848-7
  • E-Book Deutschland: 16,99 €

Dorothee Elmiger on the trail of capital, labour and lust

If the connections between world events should suddenly be wiped out, we would be grateful to find Dorothee Elmiger’s book to help us understand what happened in the past. Its subject: the cycles of capital, labour and lust. Its form: a journal full of observations, surveys and investigations.

"My skills never end" is the slogan on the T-shirt of a worker receiving his wages. Switzerland’s first lottery millionaire stands on the beach of a Caribbean island looking out to sea. At night, goats crowd around the writer’s bed. Dorothee Elmiger tracks down money and desire through the centuries and the world. She writes biographies of mystics, the insatiable, gamblers, orgiasts and colonialists, studies the routes of ships on the Atlantic, records dreams and cases of ecstasy and madness. Out of the Sugar Factory documents this research in a text that opens our eyes to the complexity of the world.


“It is already clear that Out of the Sugar Factory will be one of this year’s most important books. This is because it delves into pressing issues, but deals with them in a hallucinatory way. And because of the precision and luminous beauty of her language.”
- Anne-Sophie Scholl, Die Zeit / Swiss edition

“Out of the Sugar Factory makes a psychological inventory, the findings of which are authenticated by the author’s rigorous literary method. To be sobered up by Dorothee Elmiger’s book is an intoxicating experience.”
- Paul Jandl, Neue Zürcher Zeitung

“Born in 1985, this Swiss writer does not carelessly tell a fully rounded story, as stories like these can only subject reality to violence, subjecting it to an order that neither promotes knowledge nor qualifies it for change. [...] You might call it a ‘school of perception’, a challenge to view the world with tender respect.”
- Michael Wolf, Der Freitag

“Out of the Sugar Factory is, therefore, above all else an exercise in devotion: to the enigmatic and repeatedly miraculous entanglements of reading.”
- Björn Hayer, ZEIT

"Dorothee Elmiger writes thought-provokingly and emotionally in "From the Sugar Factory". There is never a long way between literature and reality in Dorothee Elmiger's book "From the Sugar Factory". It begins in a Philadelphia parking lot and grows into a history of sugar ideas. Ingrid Elam reads a book full of connections."
- Dagens Nyheter

""From the Sugar Factory" is literature as architecture - to stroll through and let the thought fly, so that it lands in a new one. It is liberating reading. Intelligent and complex, without being cluttered. Despite the fragmentary construction, there is a sucking forward momentum."
- Sveriges Radio

"It takes a well sharpened pencil to make a whole of this clever perplexity. A cloud, nay firework, of lyrical caoutchouc sloshing over hastily jotted remarks. All of this translated into English with Nik Ruth Persson's light touch of the keyboard at the point where I want to raise the Haydn flag. Even though I get nervous from Haydn's sputtering trout. I think of "From the Sugar Factory" as a mystery thriller."
- Expressen

"Dorothee Elmiger urges readers to think for themselves. [...] After reading this peculiar and evocative "novel", tabs of the world order shine in a too often forgotten light. Elmiger doesn't explain, she just gives us the pieces and commands us to think. That's a good mark."
- Aftonbladet

"The sugar and the desire have been cast in a brilliant language. Swiss author Dorothee Elmiger's latest work, From the Sugar Factory, is an engaging hybrid novel and lyrical essay on sugar as desire, metaphor and colonial commodity. A linguistic triumph."
– Kristianstadbladet

Foreign Sales

Argentina (Serapis), Denmark (Gladiator), France (Editions Zoé), Griechisch (Loggia), Sweden (Nirstedt), UK (Lolli Editions), USA & Canada (Two Lines Press)

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Out of the Sugar Factory

5 Fragen an …

Dorothee Elmiger

Dorothee Elmiger, auf dem Buchdeckel Ihres neuesten Werkes Aus der Zuckerfabrik stehen nur Ihr Name und der Titel, keine Gattungsbezeichnung. Das Buch ist bibliophil ausgestattet, es leuchtet richtig in seinen Farben und kommt ganz ohne Bildmotiv aus. Was für einen Text haben Sie geschrieben?
Vielleicht das Protokoll einer kreisenden, unordentlichen Recherche zu den Gräben, auf die der Kapitalismus so dringend angewiesen ist, und zu einigen (historischen) Versuchen, diese Gräben mit einem oder beiden Füssen zu überwinden; auch Träume von Müttern und Festmahlen sind darin verzeichnet, einiges über Kutschen, Ekstasen, Kleist.

Was stand am Anfang dieser Arbeit? Und was hat Zucker mit all dem zu tun?
Begonnen hat alles mit einem Dokumentarfilm über den ersten Schweizer Lottomillionär, ein Arbeiter aus dem Kanton Bern, der im April 1979 1.696.335,90 Franken gewonnen und wenige Jahre später alles wieder verloren hat. Der Film zeigt eine Szene aus den Achtzigerjahren, in der das Eigentum des nun verschuldeten Lottokönigs versteigert wird, darunter zwei Figuren, die angeblich aus Haiti stammten. Hier setzte meine Recherche an: Was hatte es mit diesen Figuren auf sich, welche Verbindung bestand zwischen dem Berner Sanitärinstallateur und der karibischen Insel, und in welche Tradition reihte er sich damit ein? Schließlich hatte ja schon Kleist in seiner Novelle „Verlobung in St. Domingo“ einen Schweizer nach Haiti geschickt.
Wenn man so will, stellte der Zucker historisch ein Bindeglied zwischen Europa und der Insel dar: Während sich in Europa eine regelrechte Sucht nach dem süßen Genussmittel entwickelte, das erst als Luxusgut, dann als Lebensmittel des täglichen Bedarfs gehandelt wurde, war seine Produktion auf den Zuckerplantagen Teil einer mörderischen Wirtschaftsform. Die scheinbar unverfängliche Lust und der Genuss verlieren in dieser Perspektive ihre Harmlosigkeit. Was äußert sich also in diesem einen Augenblick, als der Versteigerer die zwei Figuren in die Luft streckt? Mit dieser und ähnlichen Fragen habe ich meine Arbeit begonnen.

Sie selbst sind im Text von Beginn an sichtbar, sind für viele Seiten aber mehr eine Moderatorin Ihrer Nachforschungen. Das verändert sich mit einer Liebesgeschichte, die sie selbst ganz in den Text hineinzieht. Warum war es Ihnen wichtig, Körper und Text nicht zu trennen?
Im Lauf meiner Recherche bin ich selbst immer stärker reingerutscht in den Text, ohne dass es meine Absicht war: Natürlich stecke ich als Autorin immer schon mit drin, aber in diesem Fall schien es mir wichtig, das sehr deutlich zu formulieren. Die Fragen, die sich mir zu Beginn als gesellschaftliche stellten, drängten sich plötzlich auch ganz persönlich auf: Wie begehre ich, wen oder was begehre ich und auf wessen Kosten? Ist meine Lust, ist mein Hunger zerstörerisch? Bin ich die Zuckeresserin?
Trotzdem ist das Ich aber ein künstliches – es verwandelt sich ja immer gleich alles auf dem Papier.

Alle ausgebreiteten Gedanken in Ihrem Text sind immer wieder eingewoben in Naturbetrachtungen, in Beschreibungen des Himmels, des Lichts, der Wolken, der Tiere und Flüsse auf verschiedenen Kontinenten. Wie kommt die Natur in Ihren Text?
Wie sich die Bäume vor den Fenstern im Laufe der Recherche verändern; was der Mensch mit der Natur anstellt im Zuge der Jahrhunderte; wie manche Dinge den Menschen scheinbar unberührt überdauern – der wetterlose Bereich der Atmosphäre, Wolkenformationen –, die Folgen des menschlichen (ökonomischen) Handelns sich andererseits immer schon und nun deutlicher denn je auch in der Natur abzeichnen: Die Frage, was sich anhand der Natur über die Geschichte und das Wesen der Zeit feststellen lässt, hat mich bei der Arbeit begleitet. Der Text ist so gesehen auch ein Tagebuch aus dem Anthropozän.

Wenn Aus der Zuckerfabrik eine große Recherche-Erzählung ist, gibt es für Sie denn ein Ergebnis?
Das Ergebnis liegt in meinen Augen in den Verbindungen, die aufscheinen zwischen den Exzerpten, den Spekulationen, Fakten, Visionen und Erinnerungen: Eine flüchtige Form der Erkenntnis, die es so vielleicht nur in der Literatur gibt.

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