Among Whites
Mohamed Amjahid

Among Whites

Details about the book
What It Means To Be Privileged
  • date of publication: 20.02.2017
  • 192 Pages
  • Hanser Berlin
  • Paperback
  • ISBN 978-3-446-25472-5
  • Deutschland: 16,00 €
  • Österreich: 16,50 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-25632-3
  • E-Book Deutschland: 6,99 €

You don’t know how privileged you are!

A book about invisible privileges and hidden racism from the perspective of a man who daily confronted with them on a daily basis

Mohamed Amjahid is a prizewinning political reporter and editor at the ZEITmagazin. When he sits on the underground next to a woman, she suddenly clutches her handbag. At the airport, he is regularly picked out for routine checks by the police. And a refugee worker at Munich Central station explained to him how to use soap. Mohamed Amjahid, the son of Moroccan migrant workers and a reluctant “model of integration” as a journalist at a German newspaper, can recount many situations that he experiences every day as a non-white in German’s majority society. Whether bizarre, outrageous, embarrassing, or unintentionally paternalistic, discriminatory behaviour and racist prejudices can be found not only among incorrigible right-wingers, but also among those who consider themselves enlightened and tolerant. With pithiness and self-deprecation, Amjahid shows that racism has a great deal to do with privilege - especially if someone is not aware of how privileged they are.

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Among Whites

5 Fragen an …

Mohamed Amjahid

Was war für Sie der Auslöser oder die Motivation, dieses Buch zu schreiben?
Als studierter Politikwissenschaftler und Anthropologe habe ich jahrelang Texte von weißen Wissenschaftlern über „exotische, ferne, geheimnisvolle Länder und Kulturen“ gelesen, mich damit auseinandergesetzt, wie man im Norden auf den globalen Süden schaut. Ich wollte das unbedingt mal umdrehen und den „Weißen“ den Spiegel vorhalten.

Welche Leser möchten Sie mit dem Buch erreichen?
Ich stelle mir das so vor: Nichtweiße, von Rassismus Betroffene, werden dieses Buch hoffentlich als Bestärkung und Unterstützung auffassen. Am liebsten würde ich aber so viele Biodeutsche wie möglich erreichen (also Deutschland ohne jene Menschen mit dem sogenannten Migrationshintergrund), um ins Gespräch über Privilegien und Diskriminierungen zu kommen. Privilegien können subtil, unsichtbar, selbstverständlich sein: Dass man wegen seines eindeutig deutschen Namens bei der Wohnungssuche bevorzugt wird, dass man wegen seines Geschlechts mehr verdient oder dass man wegen seiner Hautfarbe automatisch auf Sympathie trifft bzw. erst gar nicht auffällt. Im Buch will ich sie sichtbar machen und in ihrer Selbstverständlichkeit hinterfragen. Denn eines ist klar: Nur wer relativ zu anderen privilegiert ist, kann überhaupt rassistisch handeln. Oder anders gesagt: Rassismus muss man sich erst mal leisten können.

Was hat es mit dem Titel „Unter Weißen“ auf sich?
Der Titel ist gewollt doppeldeutig: Einerseits bewege ich mich als Sohn marokkanischer Gastarbeiter in Deutschland oft unter Weißen: in der U-Bahn, an der Uni, am Arbeitsplatz, im Amt … Andererseits soll ich mich gemäß der kolonialen Hautfarbenlehre unterordnen. Mit meiner braunen Hautfarbe stehe ich demnach unter Weißen – aber zugleich über jenen Menschen mit noch dunklerer Hautfarbe. Im Buch suche ich nach Wegen, wie man dieses von Grund auf falsche und gefährliche Konzept überwinden kann.

In Ihrem Buch geht es vor allem um den „alltäglichen Rassismus“. Ist das nur eine harmlose Variante von Rassismus?
Das sind Mikroaggressionen, die sich irgendwann mal in ein großes Problem verwandeln können. Heute erschreckt sich eine Frau wegen meiner Hautfarbe in der U-Bahn vor mir, morgen werden wegen der herrschenden Angst vor „Nafris“ neue Gesetze erlassen. Das kann sehr schnell gehen.

Wie erklären Sie sich, dass sich Deutschland offenbar so schwer damit tut, Nichtweiße zu integrieren?
Aufgrund der besonderen deutschen Geschichte hat sich hierzulande eine Konsensgesellschaft gebildet. Alle sollen gleich sein, alle sollen d’accord sein, alle sollen sich an eine Norm anpassen, sich integrieren – in was auch immer. Wir sind aber verschieden, haben jeweils andere Startvoraussetzungen und sprechen aus individuellen Positionen. Es ist okay, auf Missstände und vor allem auf Privilegien und Diskriminierungen aufmerksam zu machen. Ich bin davon überzeugt, dass dies zu mehr Gerechtigkeit führen kann.

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