personImageJohn Berger
© Jean Mohr

John Berger

John Berger, 1926 in London geboren, war Schriftsteller, Maler und Kunstkritiker. Bereits 1972 wurde er mit dem Booker Preis ausgezeichnet. John Berger lebte viele Jahre in einem Bergdorf in der Haute Savoie. Er starb 2017 in Paris, nur wenige Wochen nach seinem 90. Geburtstag. Bei Hanser erschienen Essaybände, Gedichte und Romane, zuletzt Gegen die Abwertung der Welt (Essays, 2003), Hier, wo wir uns begegnen (2006), A und X (Eine Liebesgeschichte in Briefen, 2010), Bentos Skizzenbuch (2013), Der Augenblick der Fotografie (Essays, 2016), eine Neuausgabe von Von ihrer Hände Arbeit (Eine Trilogie, 2016) und zuletzt Ein Geschenk für Rosa (2018).

Presse

"Mit John Berger verliert die britische Literatur einen ihrer vielseitigsten und engagiertesten Autoren. ... Was seine besten Erzählwerke auszeichnet, ist das tiefe Einfühlungsvermögen sowie die außerordentliche sprachliche Fähigkeit, sich in seine Umwelt und in seine Mitmenschen hineinzuversetzen." Romeo Giger, Neue Zürcher Zeitung, 05.01.17

"John Berger lehrte uns, wie sich Auge und Welt im Kunstwerk begegnen. ... Ein großzügiger Mensch, ein scharfer Denker. Maler. Kunstwissenschaftler, Bauer. Liebhaber. Vater. Ein großer Befreunder. Einer, der mit Leidenschaft die Welt zu einer besseren machen wollte, John Berger, der nun mit seinen 90 Jahren am Ende eines reichen Lebens angekommen ist, war einer der letzten Renaissance-Menschen. Er lebte in der Fülle seiner Möglichkeiten, und so zu leben, wollte er uns zeigen. ... Seine Texte sind fesselnd, gelegentlich romantisch und ziehen Menschen in ihren Bann, die vielleicht mit Kunst noch gar nicht in Berührung gekommen sind." Susanne Mayer, Die Zeit, 05.01.17

"Berger beschränkte sich nicht darauf, die Kunst aus sich oder ihrem historischen Kontext heraus zu erklären, sondern entwickelte eine weiter reichende Theorie des Sehens, der es darum ging, wie mit Bildern Bewusstsein manipuliert wird und wie Sehen das Denken und Fühlen verändern kann. Berger tat das auf eine Weise, die dem präzisen Blick der Maler viel verdankte und gegen die ambitionierte Trockenheit der akademischen Floskeleloquenz die Präzision einer poetischen Sprache setzte; er war nicht nur ein mitreißender Essayist und Kritiker, sondern auch Dichter und Schriftsteller. ... John Berger war ein Existentialist der besonderen Art – keiner, der sich für in die Welt geworfen hielt, sondern der sich selbst energisch in diese Welt hineinwarf." Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.01.17

"John Berger war eine der eindrucksvollsten intellektuellen Gestalten Europas. Er hat uns die Kunst des Sehens gelehrt." Hans Jürgen Balmes, Süddeutsche Zeitung, 04.01.17

"Er war ein Kunsthistoriker, der nicht von der Thesenstärke der Kritik zehrte, ebenso wenig von der Synthesestärke der wissenschaftlichen Weltanschauung. Mit beidem, der Weltanschauung und der Kritik vertraut, vertrat er die Hypothese des abwägenden Urteils." Christian Thomas, Frankfurter Rundschau, 04.01.17

"Bergers Philosophie ist ein Denken, was sich unheimlich zärtlich um die Dinge und um die Welt kümmert. Er denkt nach über Raum, über Zeit, über das Leben der Menschen, über die Art, wie wir unser Leben durch Entscheidungen prägen, wie unser Leben durch Entscheidungen von außen politisch geprägt wird." Hans Jürgen Balmes, Deutschlandfunk, 03.01.17

"Wem hat er mit einer überraschenden Beobachtung nicht schon einmal die Augen geöffnet. Wie viele hat er berührt und für immer in Bann geschlagen. Und was für grundverschiedene Temperamente berichten, er habe gar ihr Leben verändert. ... Wer könnte sich nicht daran erinnern, wie er Bergers Ton verfiel, der zwischen den eigentlich unvereinbaren Polen von Poesie und Rhetorik, Leichtigkeit und Strenge, zärtlicher Vrosicht und apodiktischer Entschlossenheit unwiderstehlich vermittelt." Gregor Dotzauer, Tagesspiegel, 07.11.16

"Er brachte Generationen das Sehen bei. ... Es ist kein Wunder, dass eine junge Generation Berger so verehrt, als wäre er der Bernie Sanders der Kunstkritik. ... Man hat das gefühl, sein Werk wird mit wachsendem Alter immer aktueller." Niklas Maak, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 05.11.16

"John Bergers Blick auf die jeweilige Gegenwart hat sich in seiner kritischen, auch selbstkritischen Ausrichtung nie verändert. Er, der sich gerne als Marxist bezeichnet, und von freier linker Gesinnung ist, hat nicht aufgehört mit offenen Augen und Ohren durch die Welt zu gehen, sich als Kundschafter, Mahner und Vorkämpfer zu begreifen, als einer, der das Leben in seinen Texten und Bildern in seiner Schönheit feiert und gleichzeitig seine politischen Zweifel formuliert." Moritz Holfelder, Bayern2 "Kulturjournal", 30.10.16

Auszeichnungen

2009
Golden Pen Award
2002
Lannan Lifetime Achievement Award
1991
Petrarca-Preis
1990
Österreichischer Staatspreis für Kulturpublizistik
1972
The Booker Prize
Newsletter
Newsletter