personImageWilhelm Genazino
© Peter-Andreas Hassiepen

Wilhelm Genazino

Wilhelm Genazino, 1943 in Mannheim geboren, lebte in Frankfurt und ist dort im Dezember 2018 gestorben. Sein Werk wurde vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Georg-Büchner-Preis und dem Kleist-Preis. Bei Hanser erschienen zuletzt: Bei Regen im Saal (Roman, 2014), Außer uns spricht niemand über uns (Roman, 2016), Kein Geld, keine Uhr, keine Mütze (Roman, 2018), Der Traum des Beobachters (Aufzeichnungen 1972–2018, 2023).

Presse

"Wenn man blindlings eine Seite aufschlägt, findet man einen unverwechselbaren Ton, das gibt es nur bei den ganz Großen." Klaus Reichert, Frankfurter Rundschau, 07.01.19

"Wir verdanken Wilhelm Genazino die Geschichte von der großen Verlassenheit der Nachkriegskinder, von der er so ausdauernd und traurig erzählen konnte, dass sie uns und ihn getröstet hat." Iris Radisch, Die Zeit, 19.12.18

"Genazino zauberte mit der Sprache, und er tat es umso virtuoser, je älter er wurde und je schnörkelloser seine Bücher gerieten." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 17.12.18

"Seine Romane sind von Anfang an dem Unbewussten auf der Spur, das dieser Gesellschaft zugrunde liegt. Sie ziehen kleine, immer enger werdende Kreise. Sie kriechen in die Eingeweide der Republik." Helmut Böttiger, Süddeutsche Zeitung, 15./16.12.18

"Ein einzigartiger Romanschriftsteller" Edo Reents, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15.12.18

"Wilhelm Genazino ging durch die Welt wie die Erzähler seiner Bücher. Sein Blick war immer frei von Schonung. Und getränkt von einem Witz, über den nur er verfügte. Der Genazinosche Witz ist das Wasserzeichen, er stiftet die Verwandtschaft seiner Bücher und macht sie unnachahmlich." Jo Lendle, Frankfurter Allgemeine Zeitung. 15.12.18

"Genazino ist bereits ein moderner Klassiker. ... Wenn einer wie Genazino so witzig und virtuos erzählt, wenn er Sätze zu Papier bringt, die den Leser mit wunderbarer Lakonie und Abgründigkeit verblüffen, dann bleibt das ein großes Lesevergnügen." Jochen Kürten und Sabine Peschel, Deutsche Welle, Oktober 2016

"Genazinos Bücher, die den Balanceakt am Abgrund des Am-Leben-Scheiterns thematisieren, haben etwas Federleichtes, das auch mit dem sanften Blick zu tun hat, den der Autor auf unsere Schwächen richtet, mit dem Alltagsstaub, der durch seine Bücher wirbelt, und einer genauen Wahrnehmung. Für all das ist Genazino bekannt, vielfach ausgezeichnet und geschätzt." Stefan Gmünder, Der Standard, 15.08.16

"Als Phänomenologe der Komik im Unglück und des Unglücks in der Komik hat Genazino mittlerweile eine Kunstfertigkeit erreicht, die leicht zur Selbstnachahmung verführen könnte, wäre sie nicht mit Selbstironie gepaart." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 02.08.16

"In seinem Werk enthüllt er so behutsam wie hartnäckig  die Rummelplatz-Tristesse einer Welt, welche die große Mehrheit der Menschen unter Einsatz einer "selbst erfundenen Glückspropaganda" immer wieder mit der Illusion in Deckung zu bringen sucht." Kristina Maidt-Zinke, Süddeutsche Zeitung, 22.01.13

"Genazino ist ein Meister des Galgenhumors angesichts der von Tag zu Tag größer werdenden überforderung der Zeitgenossen in den Gefilden der westlichen Massen- und Mediengesellschaften." Tilman Krause, Die Welt, 23.07.11

"Wilhelm Genazino hat eine erstaunliche Virtuosität entwickelt in der Darstellung von Figuren, die sich immer hart am Rand des Wahnsinns, der Verwahrlosung und der totalen Isolierung befinden." Roman Bucheli, Neue Zürcher Zeitung, 23.07.11

"Genazinos Helden sind Scheiternde, Experten der Lächerlichkeit, Lebenskünstler der nobilitierten Vergeblichkeit. Genazino erzählt von ihrem Scheitern 'wie von wunderbar einstudierten Zirkusnummern', und zwar so, dass diese Artistik ganz und gar beiläufig wirkt." Andrea Köhler, Neue Zürcher Zeitung, 23.10.04

"Er hat ein bewundernswertes Gespür für stimmungsstarke, suggestive Details, die den Leser mit wenig Aufwand in eine andere Welt entführen können." Uwe Wittstock, Die Welt, 04.06.04

"So entschlossen unentschlossen, so gezielt absichtslos, so dauerhaft dem Provisorischen zugeneigt, so hartnäckig dem Beiläufigen verbunden wie Wilhelm Genazino ist kein anderer deutscher Autor. Mit geradezu eisern anmutendem Griff hält Genazino die Dinge, die er beschreibt, in der Schwebe. Weniger, weil sie dort hübscher aussehen und besser zu beobachten sind, als vielmehr, weil sie seiner Ansicht nach dort hingehören. Für Wilhelm Genazino ist der Schwebezustand der natürliche Lebensraum der Dinge, aber auch der Menschen. Das Eindeutige ist immer ein Konstrukt, ein fauler Kompromiss, der geschlossen wurde, um das Leben erträglicher zu machen. Denn es gehört ja auch Mut und Kraft dazu, sich einzugestehen, dass wir nie so recht wissen, was eigentlich los ist." Hubert Spiegel, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 04.06.04

"Seit er 20 ist, läuft Genazino als Jäger und Sammler durch die Welt. … Er schreibt Texte über die Gesamtmerkwürdigkeit des Lebens. Texte, die man in der Apotheke verkaufen sollte, weil sie akut gegen Selbstverengung und seelische Austrocknung helfen." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 21.10.04

"Er ist der Poet des genauen Blicks, ein Phänomenologe des Alltags, voller Empathie für seine Figuren und die schwindlig machenden Kuriosa der humanen Existenz." Die Jury bei der Verleihung des Büchnerpreises 2004

"Wilhelm Genazino ist einer der konsequentesten Erzähler der deutschen Gegenwartsliteratur." Manfred Papst, Neue Zürcher Zeitung, 06.07.03

"Seit er 20 ist, läuft Genazino als Jäger und Sammler durch die Welt. … Er schreibt Texte über die Gesamtmerkwürdigkeit des Lebens. Texte, die man in der Apotheke verkaufen sollte, weil sie akut gegen Selbstverengung und seelische Austrocknung helfen." Alex Rühle, Süddeutsche Zeitung, 21.10.04

"Er ist der Poet des genauen Blicks, ein Phänomenologe des Alltags, voller Empathie für seine Figuren und die schwindlig machenden Kuriosa der humanen Existenz." Die Jury bei der Verleihung des Büchnerpreises 2004

Auszeichnungen

2014
Samuel-Bogumil-Linde-Preis
2013
Kasseler Literaturpreis für grotesken Humor
2010
Rinke-Sprachpreis
2007
Heinrich-von-Kleist-Preis
2004
Georg-Büchner-Preis
2004
Hans-Fallada-Preis
2003
Kunstpreis Berlin
2001
Kranichsteiner Literaturpreis
1998
Großer Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste
1990
Bremer Literaturpreis
1986
Westermanns Literaturpreis
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