Männer sterben bei uns nicht
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Annika Reich

Männer sterben bei uns nicht

Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 20.02.2023
  • 208 Seiten
  • Hanser Berlin
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-27587-4
  • Deutschland: 23,00 €
  • Österreich: 23,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27736-6
  • E-Book Deutschland: 16,99 €

„Ich habe diese Frauen geliebt, gefürchtet, gehasst. Sie haben Fragen in mir geweckt über Familien, Töchter, Mütter und über mich selbst.“ (Lena Gorelik)

In einem prachtvollen Anwesen am See leben sie zusammen, die Frauen einer Familie, denen die Männer nach und nach abhandengekommen sind. Wie zahlreich die dunklen Flecken ihrer Geschichte sind, weiß nur eine von ihnen, die enigmatische Großmutter, die immer den Schein zu wahren wusste. Als Leni sich weigert, genau das zu tun, wird sie still und heimlich verstoßen. Zurück bleibt ihre Schwester, die nun allein gegen eine verhängnisvolle Tradition ankämpfen muss. Annika Reich erzählt von Schwestern, Müttern, Töchtern und Großmüttern, die der trügerischen Anziehungskraft weiblichen Verrats erliegen, auch wenn sie sich nichts mehr als gegenseitigen Beistand wünschen. Bis die Großmutter stirbt und die Geister der Vergangenheit sich nicht länger verstecken lassen.

Annika Reich

Annika Reich

Annika Reich, 1973 in München geboren, lebt in Berlin, ist Schriftstellerin und Künstlerische Leiterin des Aktionsbündnisses WIR MACHEN DAS und WEITER SCHREIBEN, des preisgekrönten Portals für Autor:innen aus Kriegs- und ...

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Presse

„Annika Reich zieht einen sofort in den Bann mit ihrem rätselhaft dekadenten Märchen von Macht und Ignoranz, das ohne männliche Protagonisten auskommt.“ Katja Schönherr, Brigitte, 13.06.23

„Die Autorin positioniert und bewegt ihre Figuren wie auf einem Schachbrett. Die Atmosphäre ist zuweilen ähnlich rätselhaft und aufregend wie in Lewis Carrolls Roman 'Alice hinter den Spiegeln' ... Dabei bleibt manches auch beim zweiten Lesen noch in der Schwebe. In diesem Buch wird einfach nicht alles gesagt, auch deshalb klingt es nach.“ Cornelia Geißler, Berliner Zeitung, 27.06.23

„Annika Reich zieht einen sofort in den Bann mit ihrem rätselhaft dekadenten Märchen von Macht und Ignoranz, das ohne männliche Protagonisten auskommt.“ Meike Schnitzler, Brigitte, 07.06.23

„Annika Reich erzählt auf wunderbar poetische Weise von gewachsenen Machtstrukturen zwischen den Generationen, geheimen Wünschen, vergebenen Chancen und späten Erkenntnissen.“ Linda Stift, Die Presse am Sonntag, 21.05.23

„Ich habe ganz viel gelernt in diesem Buch.“ Maria-Christina Piwowarski, rbb radioeins, 09.04.23

„Annika Reich erzählt hochkomisch und mit einer großen Leichtigkeit. ... Aber dass es in allen anderen Figuren ungemein brodelt, schwingt zwischen den Zeilen subtil mit.“ Christel Wester, WDR 5, 08.04.23

„Das innerste Thema ihres Roman, das Patriarchat und seine zersetzende, Frauengemeinschaften spaltende Kraft, hat Annika Reich klug versteckt in den Winkeln ihrer überraschenden, spannend erzählten Geschichte.“ Bernadette Conrad Reichs, SRF2 Kultur, 04.04.23

„Ein Roman, der ins heiße Herz der Gegenwart führt.“ Denis Scheck, SWR lesenswert, 30.03.23

„Die Geschichte ist voll epischen, surrealen Glanzes und spricht sehr laut: darüber, was passiert, wenn Frauen für das Patriarchat keine Männer mehr brauchen.“ Marie-Sofia Trautmann, die tageszeitung, 30.03.23

5 Fragen an …

Annika Reich

Liebe Annika Reich, ein geheimnisvolles Anwesen am See, das allein von Frauen bevölkert wird, das ist die ungewöhnliche Kulisse deines neuen Romans. Wie wichtig ist der Ort für die Entwicklung der Figuren?
Die Arbeit an einem Roman beginnt bei mir in dem Moment, in dem eine Frage so drängend wird, dass ich ihr schreibend nachgehen muss. Anfangs habe ich meist nur diese Frage, aber keine Idee, was für eine Geschichte ich erzählen werde und auch keine Figuren oder Schauplätze im Sinn. Ich schreibe also im Blindflug los, die Frage als Leuchtfeuer am Horizont. Diesmal war es anders, diesmal hatte ich sofort das Anwesen am See im Kopf und wusste genau, wie die fünf Häuser aussehen, das Bootshaus und der Steg. Ich wusste, wie schön der Garten bei den Festen der Großmutter beleuchtet ist und wie unheimlich er in den Nächten wirkt, in denen die Ich-Erzählerin sich hinter den großen Linden versteckt. Und natürlich ist das kein Zufall. Denn so sehr es in diesem Roman um die persönlichen Beziehungen zwischen Frauen einer Familie geht, so sehr geht es um das System, in das sie hinein geboren sind, mit dem sie umgehen müssen und das die Vorstellungen bestimmt, wie Frauen miteinander umzugehen haben. Für dieses System steht das Anwesen – in all seiner Mächtigkeit, seinen Ein- und Ausschlüssen, seinen Belohnungs- und Bestrafungsmechanismen. Wenn das prachtvolle Anwesen eine Adresse hätte, hieße sie Patriarchat.

Männer sterben bei uns nicht, so der ungewöhnliche Titel deines Romans, in dem eigentlich keine Männer vorkommen. Was bedeutet dieser Titel?
In dem Roman kommt kein einziger Mann vor, jedenfalls kein lebender, es gibt tote Großväter und abwesende Väter, aber eben keine Männer, die ihr Leben auf dem Anwesen verbringen und dort auch zu Ende bringen. Männer kommen und gehen. Es braucht aber auch keinen einzigen Mann, damit das Leben der Frauen unglücklich endet – das Unglück bescheren sie sich gegenseitig.

Deine Frauenfiguren sind sehr unterschiedlich und teilweise exzentrisch. Sie sind alle eng aneinander gebunden, aber gleichzeitig können sie nicht miteinander, weil sie nie gelernt haben, sich zu vertrauen. Was hindert sie daran?
Schuld und Scham.

Das berühmte Zitat von Tolstoi: „Alle glücklichen Familien gleichen einander. Jede unglückliche Familie ist auf ihre eigene Art unglücklich“, trifft das auf die Familie in deinem Buch zu oder ist das Unglück der von dir beschriebenen Familie doch repräsentativ?
Dass Schwestern, Mütter und Töchter, Schwiegertöchter und Schwägerinnen nicht gelernt haben, so miteinander umzugehen, dass sie sich gegenseitig stärken, ist etwas, das sich in sehr vielen Familien beobachten lässt. Frauen lernen nicht, sich an anderen Frauen ihrer Familie zu orientieren und für sie einzustehen, sondern viel eher, sich gegenseitig die Schuld für ihr vermeintliches Scheitern zuzuschieben oder sich für ihre Unzulänglichkeiten zu schämen. Das hat etwas mit den Positionen zu tun, die Frauen in familiären Strukturen, über die das patriarchale System organisiert ist, zugewiesen werden. Wenn Frauen sich einordnen, werden sie belohnt, müssen sich dann aber von anderen Frauen, die sich nicht einordnen, distanzieren. Wenn sie sich nicht einordnen, verlieren sie Privilegien und werden im Stich gelassen. Ob sie also im System bleiben oder nicht: Es bleibt schwierig. In dieser Familie und in anderen.

Dein Roman ist voller kleiner besonderer Szenen, die sich einem für immer in das Gedächtnis einbrennen. Welche ist deine Lieblingsszene?
In allen meinen Romanen gibt es eine scharfzüngige, glamouröse ältere Frau. In diesem Roman ist es die Großmutter, die Herrin des Anwesens. Sie zeigt sich von Gefühlen aller Art eher unbeeindruckt, selbst nach dem Tod ihres untreuen Ehemanns wahrt sie perfekt die Form. Als er stirbt, tauscht sie die weißen mit den schwarzen Perlen, das war’s. Doch als ihre Enkelin sie am Abend nach der Beerdigung besucht, hat sie einen völlig schief geschnittenen Pony, ohne ein einziges Wort darüber zu verlieren. Sie, die schon zum Frühstück elegant gekleidet und frisiert erscheint, sieht aus, als hätte ein kleines Mädchen mit einer Bastelschere Hand angelegt. Die beiden, Enkelin und Großmutter, kommen schweigend überein, die Fransen zu ignorieren und stattdessen der Enkelin die Haare zu flechten. Ich habe diese Szene so deutlich vor mir ablaufen gesehen, dass ich beim Schreiben kaum hinterhergekommen bin – die perfekte Welle, ein seltenes Glück.

Termine

Annika Reich: Männer sterben bei uns nicht. Im Rahmen des Literaturfestivals "globale° 2023" | Zur Veranstaltungs-Website

Delmenhorst
Stadtbücherei Delmenhorst,
Lange Straße 1 A,
27749 Delmenhorst

Annika Reich: Männer sterben bei uns nicht. Im Rahmen der Weinfelder Buchtage 2023 | Zur Veranstaltungs-Website

Weinfelden
Rathaussaal,
Rathausstraße 2,
8570 Weinfelden

Annika Reich: Männer sterben bei uns nicht. Reservierungen unter: info@buergererein-finkenkrug.de oder 03322 | Zur Veranstaltungs-Website

Hamburg
Buchhandlung Th.Christiansen GmbH,
Bahrenfelder Straße 79,
22765 Hamburg

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Leseproben

Stimmen

„Dieses Buch ist eine große Reise in die eigene Wachheit und Menschlichkeit." Marica Bodrožić

„Annika Reich erzählt auf unvergleichliche Weise von den komplexen Bindungen unter den Frauen einer Familie. Ihr Roman kennt die Mechanismen der Macht, die Generationen überdauert und die Kraft, die entsteht, wenn wir uns auf die Seite der Frauen stellen, mit denen wir die Gegenwart teilen.“ Maria Christina Piwowarski

"Mit glänzender Prosa, dunklem Humor und herzzerreißender Schärfe erhebt Annika Reich das intime Selbstzeugnis in die Sphäre großer Literatur. Indem sie die turbulente innere Landschaft einer Frau heraufbeschwört, zeichnet sie das Porträt einer Familie, einer Gesellschaft, die mit den Erbstücken eines bedrückenden Nachlasses ausgestattet ist. Mutig und schön, ein brillanter Roman." Priya Basil

"Ich habe diese Frauen geliebt, gefürchtet, gehasst und war zwischen ihnen eingesperrt. Sie haben Fragen in mir geweckt über Familien, Frauen, Mütter und über mich selbst. Über unser aller Verfangenheit in der Geschichte und in einzelnen Familiengeschichten." Lena Gorelik

"Sehr geheimnisvolles Buch. Ich glaube, ich habe zum ersten Mal einen Frauenroman im buchstäblichen Sinn gelesen, also aus einer Perspektive geschrieben, die ich (per se) nicht einnehmen könnte, selbst wenn ich‘s wollte. Gefiel mir sehr." Martin Geißler, Bücher Behr, Wolfenbüttel

"Das Cover ist schon großartig - der Inhalt kann mithalten! Die Sprache hat mich überzeugt, sowie der Inhalt. Ein wirklich tolles Leseerlebnis, eine Freude!" Rabea Krischer, Buchhandlung Rheinschmökern

"Was für ein skurriles Buch... da ist ein Mädchen/junge Frau allein, obwohl von Frauen umringt: die Großmutter ist verstorben und sie war für das Kind ihre Welt. Die Mutter hat große Probleme und der Vater steckt wer weiß wo. Das Anwesen besteht aus einzelnen Häusern, in denen diverse Kusinen und Tanten wohnen und aus einem See, in dem das Mädchen leider auch mehrfach eine Tote fand.
Man spürt, dass die Unsicherheit des Kindes geradezu gefördert wird von der Urgewalt der Matriarchin, die alle unter ihrer Fuchtel hat und die seit Jahrzehnten ein Bild aufrecht erhält, das die Gesellschaft besänftigt, aber die Familienmitglieder in Angst und Bange hält.
Es liest sich wie ein Krimi und ist doch eher ein Sozialdrama, sehr guter Lesedrive und schöne Sprache. Danke für ein besonderes Buch für besondere Leser. " Caroline Scheidt, Kaufhaus Pieper Buchabteilung

"Ein Anwesen am See ist die Heimat der Protagonistin, die gerade ihre Großmutter und Matriarchin der Familie verloren hat. Sie soll als Vorzeigeenkelin das Anwesen erben, auf dem alle Frauen der Familie ihr Zuhause hatten. Nur ihre Schwester Leni wurde schon früh ins Internat verbannt, da sie die Regeln der Großmutter nicht befolgen wollte. Ein Roman der sowohl die Gegenwart als auch die Vergangenheit der Protagonistin einfängt und dabei die Beziehungen zwischen Müttern und Töchtern, und Großmüttern und Enkelinnen perfekt in den Fokus rückt.
Ein wirklich gelungener Roman!" Jana Leuker

"Eine Erzählung über Großmütter, Mütter und Töchter - als eine von ihnen stirbt, kann die Vergangenheit nicht länger verborgen bleiben. Auf zwei Zeitebenen schafft es die Autorin Annika Reich die Familie geheimnisvoll und auch spannend zu beschreiben. Eigensinniger Schreibstil, der mir aber sehr gefallen hat." Linda Papajewski, Thalia

"Ein stark geschriebener Roman. Narration ist gleichzeitig linear und antichoronologisch, was nur die Spannung stärkt. Die Leser:innen bekommen nicht alle Antworten was aber nicht absolut nötig ist. Am wichtigsten finde ich in dem Buch sind die Charaktere und die Beziehungen. Wie wirkt es, wenn man Gefühle verbietet und Trauma ignoriert? Wie funktioniert eine Familie, wenn nicht alle willkommen sind? In dem Fall ist die psychologische Untersuchung viel interessanter, als die Antworten. Obwohl ich selbst gerne wissen würde, was Anwesen genau ist und warum es so stark das Leben der Hauptfiguren beeinflusst. Das Buch wäre auch leicht zum Film gemacht, gäbe es eine Möglichkeit. Alle wesentlichen Teile sind schon drin." Hel, Auszubildende bei Dussmann das Kulturkaufhaus

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