Blautöne
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Anne Cathrine Bomann

Blautöne

übersetzt aus dem Dänischen von Franziska Hüther
Details zum Buch
Roman
  • Erscheinungsdatum: 20.02.2023
  • 304 Seiten
  • hanserblau
  • Fester Einband
  • ISBN 978-3-446-27387-0
  • Deutschland: 22,00 €
  • Österreich: 22,70 €

  • ePUB-Format
  • E-Book ISBN 978-3-446-27539-3
  • E-Book Deutschland: 16,99 €

Was wird aus dem Schmerz über einen großen Verlust, wenn wir ein Heilmittel dafür erfinden?
Als Elizabeth ihren Sohn verliert, wendet sie all ihre Energie auf, um ein Medikament gegen die Trauer zu entwickeln. Doch kurz vor der Zulassung stellt sich heraus, dass dieses Medikament unheimliche Nebenwirkungen hat: Es lindert nicht nur Trauer, sondern lässt auch alle anderen Gefühle verkümmern.
Wie bereits in „Agathe“ erzählt Anne Cathrine Bomann von der Wichtigkeit, die tiefe Gefühle und menschliche Nähe für unsere Seele haben. Und dass unser Glück nur dann in allen Facetten schillern kann, wenn wir auch der Trauer ihren Raum geben.

Anne Cathrine Bomann

Anne Cathrine Bomann

Anne Cathrine Bomann, geboren 1983, arbeitet als Psychologin. Sie lebt in Kopenhagen mit ihrem Freund, einem Philosophen, und dem Hund Camus. Mit ihrem Debütroman Agathe, erschienen 2019 bei hanserblau, gelang ihr ein weltweiter Erfolg.

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Presse

"Dies ist kein gefühlsduseliger Roman, der in Klischees abdriftet. Bomann zeichnet sich durch eine sehr klare, fast nüchtern-distanzierte Sprache aus. Sie erzählt die Geschichte aus den verschiedenen Perspektiven ihrer Protagonisten. Im zweiten Teil nimmt der Roman Fahrt auf: Es wird fast so spannend wie in einem Thriller." Goslarsche Zeitung, 23.5.23

"Ich habe diesen Roman verschlungen. Können wir schöne Gefühle überhaupt als diese wahrnehmen, wenn die negativen ausbleiben? Oft habe ich mich gedanklich in den philosophischen Fragen verloren – sodass der raffinierte Plot-Twist doppelt schockierte." Selina Jüngling, emotion, Februar 2023

"Mit 'Blautöne' hat Anne Cathrine Bomann einen gesellschaftskritischen Unterhaltungsroman von beängstigender Aktualität vorgelegt." Oliver Pfohlmann, WDR 3 Lesestoff, 22.2.2023

"Ein kluger Wissenschaftskrimi! Die Psychologin und Autorin Anne Cathrine Bomann hat sich einem ethisch anspruchsvollen Thema zugewandt. (…) Die Grundfrage des Romans ist und bleibt letztendlich, ob die Liebe ihre Schmerzen wert ist. Ein schönes Buch – auch optisch, haptisch und mit all seinen Nebenwirkungen." Elisabeth Freundlinger, Wiener Zeitung (A), 4.3.23

"Wie bei ihrem Debütroman 'Agathe' beschreibt Anne Cathrine Bomann die Seelennöte der Protagonisten feinfühlig und eindringlich zugleich. Entstanden ist ein anrührendes, nachdenklich stimmendes und klug aufgebautes Buch, das über die ethischen Fragen hinaus gegen Ende hin sehr spannend wird." Andrea Eisenmann, Heilbronner Stimme, 25.2.2023

5 Fragen an …

Cathrine Bomann

Liebe Cathrine Bomann, in Ihrem Roman geht es um ein Medikament gegen pathologische Trauer, die sogenannte langanhaltende Trauerstörung. Warum kann ein klassisches Antidepressivum hier nicht helfen?
Nun, das hat man schon versucht, aber soweit ich weiß, wirken Antidepressiva bei pathologischer Trauer nicht so gezielt wie bei Depressionen. Also habe ich für den Roman das Medikament Callocain erfunden, etwas, das gegen den krankmachenden Trauerschmerz helfen soll. Ich bin davon überzeugt, dass es irgendwo auf dieser Welt gerade jemanden gibt, der an einer solchen Arznei forscht. Grundsätzlich ist es aber auch wichtig zu erwähnen, dass Trauer und Depression nicht dasselbe sind, auch wenn sie bestimmte Merkmale teilen. Im Kern der Trauer steht beispielsweise eine tiefe Sehnsucht nach dem Verlorenen, die nicht Teil einer klassischen Depression ist.

Sie arbeiten als Psychologin. Würden Sie Ihren Patient:innen ein solches Medikament empfehlen?
Definitiv nicht das Medikament Callocain, das ich in Blautöne erfunden habe. Die Nebenwirkungen sind zu drastisch. Aber die Frage, ob man eine langanhaltende Trauerstörung medikamentös behandeln sollte oder nicht, ist nicht leicht zu beantworten. Trauer an sich ist keine Krankheit und sollte auch nicht als solche behandelt werden. Aber könnte für die wenigen Ausnahmefälle (zw. 10-15 Prozent), die eine so lang andauernde Trauer entwickeln, die als pathologisch empfunden wird, ein besseres Medikament als mein erfundenes sinnvoll sein? Sollten wir überhaupt in den Trauerprozess eingreifen, egal wie zerstörerisch er sich anfühlen mag? Fragen wie diese haben mich zum Schreiben dieser Geschichte inspiriert – auch, dass es eben keine eindeutigen Antworten gibt.

Ist Schmerz ein notwendiger Teil des Lebens?
Ja, ich glaube, das ist er. Wenn wir lange genug leben, und wenn wir das Glück haben, zu lieben und geliebt zu werden, werden wir schwierige Verluste und Kummer erleben. Und auch im Kleinen wird nicht alles immer gut für uns ausgehen, wir werden etwas anstreben und scheitern, wir werden uns verlieben und verletzt werden – so ist das Leben. Und auch wenn ich nie behaupten würde, dass jeder Schmerz gut für uns ist, so ist doch an dem alten Sprichwort etwas Wahres dran, dass Trauer der Preis ist, den wir für die Liebe zahlen. Vielleicht sogar ein lohnender Preis. Wir trauern, weil wir geliebt haben, und die meisten von uns tragen den Schmerz über den Verlust eines geliebten Menschen für den Rest ihres Lebens mit sich herum – aber hoffentlich auf eine Art, die weniger intensiv und verzehrend ist, als es in den ersten Monaten oder sogar Jahren nach dem Tod eines geliebten Menschen der Fall sein kann.

Wie wichtig ist Empathie für unsere soziale Gesundheit?
Von Geburt an ist Empathie das, was uns am Leben erhält. Als kleine Kinder sind wir völlig abhängig von Bezugspersonen, die unsere Bedürfnisse verstehen, die uns füttern, wenn wir hungrig und uns trösten, wenn wir traurig sind. Wir formen unser Selbst durch die Interaktion mit anderen und bleiben mit den Menschen in unserem Leben zum Teil über unsere Fähigkeit zur Empathie in Verbindung. Kurz gesagt, Empathie ist ein wesentlicher Teil dessen, was uns zu Menschen macht. Und wenn Sie mich fragen, auch ein wichtiger Teil dessen, was das Leben lebenswert macht.

Im Hinblick auf die aktuelle Weltlage: Wie können die Menschen in diesen Zeiten Trost und Hoffnung finden?
Oh, das ist eine große Frage! Mit dem Krieg in Europa, den andauernden Folgen der Pandemie, der Klimakrise und vielem mehr scheint es, als wären wir in diesen Tagen mit einer Menge Problemen konfrontiert. Und manchmal fühlen wir uns hoffnungslos und überfordert. Wenn wir nicht aufpassen, kann das zu Apathie führen. Ein mögliches Gegenmittel könnte Engagement sein, in dem Maße aktiv zu werden, wie es jedem von uns möglich erscheint. Und ein weiteres Mittel, das in meinen Büchern vorkommt, besteht darin, Hoffnung und Sinn in unseren engen Beziehungen zu suchen und unser Bestes zu tun, das Leben anderer positiv zu beeinflussen.

Die Fragen stellte Kristin Rosenhahn

Leseproben

Stimmen

"Der Roman "Blautöne" von Anne Cathrine Bomann hat mir ausnehmend gut gefallen. Die Autorin, die auch als Psychologin arbeitet und sich daher bestens mit dem im Roman vorgestellten Thema auskennt, beschreibt eindringlich, welche Auswirkungen Trauer hat und wie einschneidend dieses Gefühl in die Lebenswirklichkeit ihrer Figuren eingreift. Zum Ende hin liest sich der Roman wie ein spannender Recherche-Thriller, der mich wirklich gepackt und begeistert hat. Ein empfehlenswertes Buch." Florian Beck, Thalia Buchhandlung, Sulzbach

"Was wäre, wenn Trauer als Krankheit definiert würde. Und wenn es ein Medikament gegen Trauer geben würde? EInfühlsam und und spannend schreibt Bomann über Trauer, das Funktionieren nach einem Verlust und die Erwartungen, die die Gesellschaft an Trauernden hat. Berührend und toll geschrieben." Isabelle, Tegeler Bücherstube

"In Dänemark soll ein Medikament zugelassen werden, dass extreme Formen von Trauer behandeln kann. Im Vorweg wird eine Universität mit Tests beauftragt, doch einem Dozenten und zwei seiner Studentinnen fallen Ungereimtheiten auf. Was für Nebenwirkungen hat das Medikament? Ist es ethisch vertretbar, Trauer als Krankheit zu etablieren? Dies wird heiß diskutiert.
Eine interessante Fragestellung mit einem spannenden Plot verbunden und vielschichtigen Charakteren." B. Warnecke

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