Denken geht oft deutlich schneller, als man denkt. „Ich saß in einem Café und hörte plötzlich eine faszinierend sichere und dunkle Frauenstimme sagen: ‚Ach, ich habe gleich gewusst, der Stoff gibt etwas her.' Aber noch bevor ich mich umdrehen konnte, setzte sie hinzu: ‚Sie hat ein prima Hängekleid daraus gemacht.'“ Thomas Lehr, einer der klügsten Schriftsteller in Deutschland, ist bekannt geworden durch seine großen, oft umfangreichen Romane. Sein neues Buch macht kurzen Prozess mit der großen Form: Geschichten und Gedanken werden in die kürzestmögliche Fassung gebracht - wenn möglich, in Sätze, die komplette Romane ersetzen: „Sex wollen alle. Aber wer kann schon was damit anfangen?“
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Thomas Lehr, 1957 in Speyer geboren, lebt in Berlin. Bei Hanser erschienen u.a. Größenwahn passt in die kleinste Hütte (Kurze Prozesse, 2012), die Novelle Frühling (2019) sowie die Romane September. Fata Morgana (2010), 42 (2013), Zweiwasser (2014), Nabokovs Katze (2016), Schlafende Sonne (2017), Die Erhörung (2021) und Manfred – Bekenntnisse eines Außerirdischen (2023). Sein Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, u. a. mit dem Berliner Literaturpreis, dem Marie-Luise-Kaschnitz-Preis, dem Joseph-Breitbach-Preis, dem Bremer Literaturpreis, dem Spycher-Literaturpreis sowie dem Kranichsteiner Literaturpreis.
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